Golf Anatomie: Illustrierter Ratgeber für mehr Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer im Golf (German Edition)

zulassen, finden wir Körperbereiche, die funktionell eingeschränkt sind, egal ob es sich um Amateurspieler oder Teilnehmer der PGA-Tour handelt. Diese Einschränkungen führen oft zu Kompensationsbewegungen im Golfschwung, die in den angrenzenden Muskeln und Gelenken Stressreaktionen hervorrufen. Der Körper versucht, die fehlende Bewegung auf andere Weise wettzumachen. Für Pros, die Golf auf Toplevel spielen, kann jegliche körperliche Einschränkung einen großen finanziellen Verlust oder aber eine Verletzung bedeuten. Für viele sind wir die letzte Anlaufstelle, nachdem es ihnen nicht gelungen ist, mit ihren Coaches Schwachstellen in ihrem Golfschwung zu eliminieren. Mangelnde Mobilität ist die häufigste Ursache dafür, dass sich die Schwungtechnik auch nach großem Zeit- und Energieaufwand nur geringfügig verbessert. Bei unseren Untersuchungen finden wir oft genau die ausschlaggebende körperliche Schwachstelle dafür. Sobald die Mobilität in diesem Bereich wiederhergestellt ist, gelingen Schwungverbesserungen ohne Mühe und mit nachhaltigem Erfolg.
    Herkömmliche Stretchingübungen haben sich für eine Leistungssteigerung im Golf nicht bewährt, wenngleich sie die Mobilität erhöhen. Der Grund für ihre geringe Wirksamkeit liegt darin, dass der Golfschwung den Körper durch Bewegungsabläufe führt, die im täglichen Leben so nicht vorkommen. Für eine golfspezifische Flexibilität ist es von großer Bedeutung, dass der Golfer Bewegungen übt, die denen im Golfschwung entsprechen. Und ebenso wichtig ist es, zu lernen, wie man mehrere Muskeln kombiniert dehnt.
    Dieses Kapitel soll dem Spieler Übungen zeigen, die sowohl seine Mobilität im Golfschwung als auch die benötigte Funktionskraft für den gesamten Bewegungsablauf erhöhen. Abweichend von den aus anderen Büchern sowie aus Videos oder Gymnastikkursen bekannten Übungen, werden hier die Muskeln und das dazugehörige Weichgewebe (Sehnen, Bänder und Gelenkkapseln) in der Bewegung trainiert. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dies für den Sportler die effektivste Methode ist, seine Gelenk- und Muskelmobilität zu erhöhen.
    Wenn nicht anders angegeben, werden von jeder Übung je drei Sätze mit 8 bis 15 Wiederholungen ausgeführt. Für einfache Übungen gelten immer 15 Wiederholungen, bei schwierigeren Einheiten sollen lediglich so viele Wiederholungen ausgeführt werden, wie technisch einwandfrei möglich sind, selbst wenn es weniger als acht sind. Da die Übungen auf Mobilisierung ausgelegt sind, ist es wichtiger, viele Wiederholungen im vollen Bewegungsradius auszuführen, als das Gewicht zu erhöhen (sofern eingesetzt) und die Anzahl der Wiederholungen zu senken.
    Katze

    Ausführung
Im Vierfüßlerstand beginnen. Die Knie befinden sich unter den Hüften, die Hände unter den Schultern, die Arme sind leicht gebeugt.
Kopf und Hals werden in Verlängerung der Wirbelsäule gerade gehalten.
Den Bauch in Richtung Wirbelsäule einziehen, den Rücken so rund wie möglich machen und das Kinn fest an die Brust ziehen.
Jetzt die Schulterblätter nach hinten zusammenziehen, den Rücken durchdrücken und den Kopf nach oben nehmen, sodass die Augen geradeaus schauen.
Zur Ausgangsposition zurückkehren und die Übung wiederholen.
    Beteiligte Muskeln
    Primär: Unterer Bereich der Rückenstrecker, Großer Lendenmuskel, Gerader Bauchmuskel
    Sekundär: Trizeps, Vorderer Sägemuskel, Zwischenrippenmuskeln
    Beim Golfen
    Der normale Golfer hat oft das Problem, dass Wirbelsäule und Becken zu unbeweglich sind. In der Haltung drückt sich dies gerne durch einen Rundrücken mit nach vorne gebeugten Schultern aus. Dies macht es schwierig, beim Ansprechen die Wirbelsäule in eine aufrechtere Position zu bringen. Den wenigsten Spielern ist klar, dass ein mangelhaftes Aufrichten der Wirbelsäule den Golfschwung wesentlich beeinflusst. Eine Wirbelsäule, die nach vorne (Biegung) und hinten (Streckung) nicht sehr mobil ist, behindert auch die Beweglichkeit der Schulterblätter und des Beckens, und zwar über die verbindenden Muskeln zwischen diesen Bereichen. Dadurch entsteht ein weitaus höheres Verletzungsrisiko, genau wie die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass sich der Golfschwung verbessert. Der Katzenbuckel ist eine sehr gute Einstiegsübung, um die Mobilität der Wirbelsäule zu verbessern.

    Beckenschaukel im Stand

    Ausführung
Einen hüftbreiten Stand einnehmen.
Eine Ansprechposition wie mit Eisen 7 einnehmen, die Hüfte nach hinten schieben.
Die Arme vor dem Körper