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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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Enerrrgietrrrägerrr ist!“
    „ Das wusste er einmal. Ich hoffe nur, er weiß es noch immer! “
    „Ja, Meisssterrr! Sssollen wirrr ihm folgen, Meisssterrr?“
    Der Hexenmeister überlegte kurz. Seine Gedanken kreisten, analysierten alles und kamen zu einem Ergebnis. Dann winkte er ab.
    „ Noch nicht. “ flüsterte er sehr leise, noch immer in Gedanken versunken, und doch konnte Servatius jedes einzelne Wort klar und deutlich verstehen, so als würde sein Herr und Meister in ein Mikrophon flüstern.
    „ Zurzeit brauche ich euch hier. Doch behaltet ihn im Auge, sobald er von der anderen Welt zurück gekehrt und auf die Suche nach dem Talisman gegangen ist. Ihr erstattet mir regelmäßig und umgehend über seine Tätigkeiten Bericht! “
    „Wie ihrrr befehlt, Meisssterrr!“
    „ Für den Rest des Tages könnt ihr euch frei nehmen, aber bleibt in Reichweite, verstanden? “
    „Verrrssstanden, Meisssterrr! Vielen Dank, Meisssterrr!“ Die Fledermaus verbeugte sich kompliziert, dann senkte sie ihren Blick hinter den Altar. „Ssstoffel! Sssiegberrrt! Losss gehtsss! Nutzzzen wirrr den frrreien Tag, um ein paarrr Flugssstunden um die Fessstung herrrum zzzu machen!“
    Und hinter dem Altar tauchten die beiden anderen  Fledermäuse auf, hüpfend und auf kleinen Krallen tippelnd bewegten sich die drei Spionfledermäuse des Hexenmeisters sodann zum Fenster und sprangen hinauf. Servatius breitete majestätisch als erster seine kleinen Flügel aus. Dann ließ er sich herab in die nächtliche Finsternis und flog. Ihm folgte Siegbert. Auch er flog, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten, welche wohl auf sein Gewichtsproblem in Bezug auf die allgegenwärtige Schwerkraft zurückzuführen waren. Er flatterte wild, hechelte wie nach einem mehrere hundert Kilometer langen Marathon durch die gleißende Wüste und gewann nur langsam an Höhe. Stoffel stand noch auf dem Sims und lachte laut und schrill.
    „Hahahahahahihihihihihihi! Siiiieeegbeeeeeert! Du bist immer noch zu fett fürs fliegen!“
    „Ich sagte dir doch, ich bin nicht zu fett!“ brüllte die dicke Fledermaus zurück. „Ich hab nur zu kleine Flügel für mein Gewicht!“
    Stoffel kicherte weiter, dann sprang auch er vom Sims. Doch er flog überhaupt nicht, er stürzte wie ein Stein abwärts und landete mit einem harten und vor allem lauten Aufprall auf einem Wasserspeier zwanzig Meter unter ihm, welcher ihn mit einem bösen Blick bedachte.
    „Kannst du nicht aufpassen? Ich häng hier nicht erst seit gestern!“ beklagte sich der Wasserspeier mit kehliger Stimme.
    Diesmal war es Servatius, der schrill und hämisch lachte.
    „He, Ssstoffel! Du musst die Flügel ausssbrrreiten, wenn du fliegen willssst!“ rief er.
    Stoffel verdrehte die Augen. „Achja. Autsch!“ Dann lachte er wieder wahnsinnig, sprang auf seine kleinen Füße und flog mit flatternden Flügeln seinen Kameraden hinterher.
    „Hey, wartet auf mihihich!“
     
    Der Hexenmeister indes stand an dem kleinen Fenster seiner düsteren Festung hoch droben auf dem Gipfel des Finsterspitz und beobachtete seine drei neuen Spionfledermäuse wie sie flatternd in der Dunkelheit der Nacht verschwanden. Dann senkte er seinen Blick und schüttelte hilflos den Kopf.
     
     
     
     
     
     
     
     
    Ein trauriger
    Weihnachtsabend
     
    Nun werden wir etwas Abstand nehmen von den Ereignissen auf  Notrak Husch und den Plänen des Hexenmeisters seine Kaiserin aus ihrem Exil zu befreien, dem unbestimmten Schicksal des Kobolds namens Golgrimm und all den anderen an jenem Ort dort, denn etwas wirklich Tragisches und wirklich sehr Trauriges ist geschehen. Nicht in der Welt, die wir auf den letzten Seiten kennen gelernt haben. Nein, es geschah in einer völlig anderen Welt, einer Welt, die ewig weit entfernt war von Notrak Husch und doch war sie so nah.
    Diese tragische Begebenheit, von der ich erzählen möchte, geschah bei uns, in unserer Welt. Um es genauer zu beschreiben: Es geschah in Europa. Genaugenommen in England. In England, oder auch Großbritannien wie es die Bewohner dort wohl eher lieber hören, gibt es eine Stadt namens London. In dieser Stadt gibt es Straßen und in den Straßen gibt es Häuser.
    Ich bin mir sicher, dass Sie über all diese Dinge bereits irgendwann einmal informiert wurden. Falls dies unverständlicherweise nicht der Fall sein sollte, so werde ich Ihnen nun sagen: „Hallo Fremdling und willkommen auf der Erde! So leben wir hier!“
    In diesen Häusern leben Menschen und einer dieser

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