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GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

Titel: GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westerfeld
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Prinz, dass dieser Mann eine Gefahr für Ihr Volk darstellt. Wenn er nun Rache nehmen will für das, was Österreich seiner Heimat angetan hat.«
    »Ach, schon wieder Rache«, murmelte Alek.
    »Zwei Millionen Ihrer Untertanen leben in Wien. Wollen Sie nicht die Hand erheben, um sie zu retten?«
    Alek saß da und wusste nicht, was er sagen sollte. Es stimmte – vor einer halben Stunde hatte er neben dem berühmten Erfinder gestanden, und zwar nahe genug, um ihm ein Messer in den Leib zu rammen. Aber diese Vorstellung war barbarisch.
    »Er glaubt, Goliath kann den Krieg beenden«, gelang es Alek hervorzustoßen. »Der Mann will Frieden!«
    »Wie wir alle«, sagte Graf Volger. »Aber es gibt viele Wege, einen Krieg zu beenden. Manche sind friedlicher als andere.«
    Es klopfte an der Tür.
    » Mr. Sharp«, sagte Bovril und gluckste.
    »Komm herein, Dylan«, rief Alek. Die Loris hatten hervorragende Ohren und konnten Menschen am Gang oder am Klopfen unterscheiden, sogar an dem einzigartigen Sirren, mit dem sie ihr Schwert zogen.
    Die Tür schwang auf, und Dylan trat einen Schritt herein.
    Er und Volger wechselten einen kalten Blick.
    »Ich hab mir schon gedacht, dich hier zu finden, Alek. Wie war das Treffen?«
    »Recht erhellend.« Alek blickte von Dylan zu Volger. »Ich werde dir alles erzählen, aber …«
    »Ich muss zuerst ein wenig schlafen«, erwiderte Dylan. »Ich war die ganze Nacht auf den Beinen und noch dazu draußen bei den Bären, während du dein Nickerchen gehalten hast.«
    Alek nickte. »Dann kann Bovril bei mir bleiben.«
    »Aye, aber du solltest dich auch noch einen Micker hinlegen«, meinte Dylan. »Miss Eierkopf möchte, dass wir heute Nacht ein wenig auf Schleichtour gehen und herausfinden, was Mr. Tesla vorhat.«
    »Schleichtour«, sagte Bovril und freute sich sehr über das Wort.
    »Eine exzellente Idee«, sagte Alek. »Bis jetzt habe ich keine Ahnung, was er an Bord gebracht hat.«
    »Dann sehe ich dich, wenn es dunkel ist.« Dylan verneigte sich knapp vor Volger. »Grafschaft.«
    Volger nickte zur Antwort. Nachdem die Tür geschlossen war, ging ein Schauder durch Bovril.
    »Haben Sie sich mit Dylan verkracht?«, erkundigte sich Alek.
    »Verkracht?« Volger schnaubte. »Wir waren ja noch nicht einmal Freunde.«
    »Noch nicht einmal? Sie liegen also tatsächlich im Streit miteinander.« Alek lachte trocken. »Was ist passiert? Hat Dylan während der Fechtstunde freche Widerworte gegeben?«
    Der Wildgraf antwortete nicht, sondern erhob sich und schritt im Raum auf und ab. Alek verging das Grinsen, als er sich daran erinnerte, worüber sie gerade gesprochen hatten.
    Aber dann fragte der Wildgraf plötzlich: »Wie wichtig ist Ihnen der Junge?«
    »Vor einer Minute haben Sie mir einen kaltblütigen Mord vorgeschlagen, Graf. Und jetzt befragen Sie mich zu Dylan?«
    »Wollen Sie der Antwort ausweichen?«
    »Nein.« Alek zuckte mit den Schultern. »Ich halte Dylan für einen herausragenden Soldaten und für einen guten Freund. Für einen guten Verbündeten , könnte ich hinzufügen. Er hat mir heute geholfen, an dem Treffen teilzunehmen. Ohne ihn würden wir hier immer noch ohne die leiseste Ahnung sitzen.«
    »Ein Verbündeter.« Volger setzte sich wieder und richtete den Blick auf die Karte. »Sehr richtig. Hat Tesla gesagt, er könnte seine Waffe auf jeden Punkt der Erde abfeuern?«
    »Es fällt mir heute schwer, Ihren Gedankensprüngen zu folgen, Volger. Aber ja, er sagte, er könne jetzt damit zielen.«
    »Wie kann er sich dessen sicher sein, nachdem es beim ersten Mal nur ein Versehen war?«
    Alek seufzte und dachte an das Treffen zurück. Tesla hatte sich lang und breit über diese Sache ausgelassen. Obwohl er behauptete, seine Geheimnisse nicht preisgeben zu wollen, hatte der Erfinder einen Hang dazu, ausführliche Abhandlungen zu halten.
    »Er hat sechs Jahre an dem Problem gearbeitet, seit er versehentlich geschossen hat. Aus den Zeitungen hatte er erfahren, dass in Sibirien etwas passiert ist, etwas Außergewöhnliches. Jetzt, nachdem er das exakte Zentrum der Explosion vermessen hat, kann er seine Waffe entsprechend ausrichten.«
    Volger nickte. »Die Apparatur, die Sie und Klopp zusammengebaut haben, sollte also das Zentrum der Explosion aufspüren?«
    »Nun … das ergibt keinen Sinn. Klopp sagt, es sei ein Metalldetektor.«
    »Nun, wo eine Bombe explodiert, bleiben Rückstände von Metall, oder?«
    »Aber es ist nicht so eine Waffe.« Alek versuchte sich zu erinnern, wie der große

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