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GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

Titel: GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westerfeld
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nichts mit Ihnen zu besprechen.«
    »Das bezweifele ich, aber wir haben in jedem Fall keine Zeit. Wir müssen uns um Mr. Tesla kümmern, ehe wir landen.«
    »Uns um ihn kümmern?« Alek schüttelte den Kopf. »Was meinen Sie damit?«
    »Er ist gefährlich. Haben Sie unser Gespräch vergessen?«
    Alek überlegte kurz, und trotz der warmen Luft im Bad lief es ihm kalt den Rücken hinunter. In den letzten zwei Tagen hatte er nicht mehr an Tesla und seine Vernichtungswaffe und auch nicht mehr an Volgers Plan, den Mann aufzuhalten, gedacht. Die Möglichkeit, den Erfinder zu ermorden, war ihm stets unwirklich erschienen, doch der Wildgraf blickte ihn jetzt todernst an.
    Bovril schaukelte nervös auf der Fensterbank.
    »Sie sind also unterwegs, um den Mann umzubringen, und da dachten Sie, schau ich mal vorbei und bitte um Hilfe?«
    »Ich wollte Sie in diese Sache nicht mit hineinziehen, Alek. Aber wir müssen wissen, ob Tesla das Schiff heute verlässt. Er hat mir ein Treffen verweigert, aber mit Ihnen würde er sprechen.« Volger lächelte fast. »Über Sie wurde schließlich in den Zeitungen berichtet.«
    Alek starrte ihn nur an, obwohl der Mann recht hatte. Im Navigationsraum war Tesla richtig aufgeregt gewesen, als er Alek kennengelernt hatte, den berühmten Prinzen. Und gestern Morgen hatte man eine Einladung zum Abendessen unter seiner Kabinentür durchgeschoben. Die hatte er natürlich ignoriert.
    »Ich soll für Sie herausfinden, ob er an Bord bleibt.«
    »Wenn Sie so freundlich wären, Prinz.«
    »Und wenn er von Bord geht? Dann werden Sie und Klopp ihn auf der Gangway umbringen?«
    »Weder Klopp noch ich werden irgendwo in der Nähe sein. Und Sie auch nicht.«
    »Ihn auf der Gangway umbringen«, sagte Bovril ernst.
    Alek fluchte. »Sind Sie verrückt geworden? Wenn Bauer und Hoffman jemanden auf diesem Schiff töten, werden die Darwinisten wissen, wer den Befehl erteilt hat!«
    »Ich habe ja eigentlich nichts zu befehlen.« Der Wildgraf deutete zur Tür. »Aber es liegt bei Ihnen, es herauszufinden.«
    »Und Sie haben bis jetzt gewartet, um es mir zu sagen?«, knurrte Alek, aber Volgers kühles Lächeln veränderte sich nicht. Der Mann hatte den Zeitpunkt absichtlich gewählt, weil Alek keine Zeit hatte zu diskutieren. »Und wenn ich hier einfach stehen bleibe?«
    »Dann werden Hoffman und Bauer ihre Befehle ausführen. Sie haben ihre Plätze schon eingenommen.«
    Alek nahm Bovril von der Fensterbank und setzte ihn sich auf die Schulter. Er trat einen Schritt in Richtung Tür und wollte seine Männer suchen, um ihnen zu sagen, dass sie den Befehl nicht ausführen sollten. Aber wo hatten sie sich auf die Lauer gelegt? Und schlimmer noch, wenn Sie nun seinen Befehl ignorierten? Hier auf der Leviathan hatte schließlich Volger das Kommando über sie.
    Aleks zweitägiges Schmollen hatte das klar gestellt.
    »Verdammt, Volger. Sie sollten keine Pläne ohne mich ausbrüten. Und vor allem sollten Sie keine Geheimnisse vor mir haben.«
    »Ach.« Einen Moment lang wirkte der Mann ernsthaft traurig. »Das war bedauerlich. Aber ich habe Sie davor gewarnt, Freundschaft mit Bürgerlichen zu schließen.«
    »Ja, nur haben sie etwas Wichtiges ausgelassen. Haben Sie tatsächlich gedacht, ich wäre zu zart besaitet, um wissen zu dürfen, was Deryn ist?«
    »Zart besaitet?« Volger sah nach draußen. »Das hätte ich nie gedacht, auch nicht, wenn ich Sie vor sich hinbrütend in einem Badezimmer vorgefunden hätte. Was allerdings Zweifel an Ihrer Standhaftigkeit aufkommen lässt.«
    »Ich habe nicht vor mich hingebrütet! Ich habe das Schiff erkundet.«
    »Erkundet? Und was haben Sie entdeckt, Euer Hoheit?«
    Alek wandte sich dem Fenster zu, als sich die Leere noch ein wenig weiter in ihm ausbreitete.
    »Dass ich niemandem vertrauen kann, und das niemand mir vertraut. Dass mein bester Freund nur … eine Einbildung war.«
    »Gebrütet«, sagte Bovril.
    Graf Volger schwieg. Beinahe hätte Alek sogar von seinem Verdacht erzählt, dass Deryn Sharp in ihn verliebt war, aber er wollte sich Volgers höhnisches Grinsen ersparen.
    »Ich war ein Narr«, sagte er schließlich.
    Volger schüttelte den Kopf. »Aber sie waren damit nicht allein. Dieses Mädchen hat Offiziere und Kameraden monatelang ausgetrickst, und sie wurde sogar für ihren Dienst mit einem Orden ausgezeichnet. Sogar mich konnte sie eine Weile täuschen. Auf ihre Weise ist sie durchaus beeindruckend.«
    »Sie bewundern sie, Graf?«
    »So wie man einen Bären bewundert, der

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