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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Schlafmangel hat seine Augenlider schwer gemacht. Nach mehreren Minuten fallen ihm die Augen zu, sein Kopf neigt sich nach hinten …
    Der Schädel des Kommandanten kippt rücklings auf die zu kurze Kopfstütze. Cubit wird wachgerüttelt und wischt sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn. Dann drückt er sich mit den Armen ab und taumelt zur Kombüse, um sich noch eine Tasse Kaffee zu besorgen. Auf halbem Wege besinnt er sich anders, dreht sich um und geht nach vorne in den Sonarraum.
    Michael Flynn, der am Sonar sitzt, ist von den siebzig Minuten Schlaf, die er sich auf dem Boden vor seinem Gerät gegönnt hat, alles andere als erfrischt. Nur seine volle Blase hält ihn davon ab, wieder im Land der Träume zu versinken. Als er den Kommandanten kommen sieht, blickt er auf.
    »Was Neues?«
    »Tut mir leid, Skipper. Es ist, als würde man ’ne Nadel in einem Heuhaufen suchen, der ungefähr so groß ist wie New Jersey.«
    »Wann hatten Sie Ihre letzte Pause?«
    »Um zwölf Uhr mittags, aber mir geht’s blendend …«
    »Sie sind hiermit abgelöst. Ensign Wismer, übernehmen Sie das Sonar.«
    »Aye, Sir.«
    »Ehrlich, Skipper …«
    »Ab in die Koje, Michael-Jack. Das ist ein Befehl.«
    »Aye, Sir.«
    »Funkraum an Zentrale, gerade kommt eine Nachricht herein.«
    »Funkraum, hier spricht der Käpt’n. Ich bin schon unterwegs.«
    Wenige Augenblicke später überreicht Funkoffizier Drew Laird seinem Kommandanten die gefaltete Nachricht. Cubit reibt sich die Augen und versucht klar zu sehen, während Commander Dennis zu ihm tritt.
    »Neue Befehle vom Oberkommando?«
    Cubit nickt. »Wir sollen die Suche abbrechen und Spanien ansteuern, die Flottenbasis in Rota.«
    »Ein Ausflug ins Mittelmeer?«
    »Genau.« Cubit händigt seinem Ersten Offizier die Nachricht aus.
    Commander Dennis überfliegt die Zeilen. »Wir sollen uns der Sondereinheit der Sechsten Flotte anschließen? Anscheinend meinen die Herrschaften, dass die Goliath das Mittelmeer ansteuert.«
    »Und da finden wir das Ding nie«, stellt Cubit fest. »Die Bedingungen fürs Sonar sind dort katastrophal, weil warmes Wasser mit kaltem zusammenstößt und Salzwasser mit Süßwasser.«
    »Offenbar hat der Geheimdienst Angst, dass dieser Covah eine Atomrakete auf Serbien abfeuert.«
    Cubit brütet einen Augenblick vor sich hin, dann zieht er seinen Ersten Offizier beiseite. »Arbeiten Sie einen Kurs zum Mittelmeer aus, aber steuern Sie uns vorläufig nicht hinein. Bevor wir uns der Flotte anschließen, will ich ein wenig vor der Straße von Gibraltar herumlungern, damit Flynnie noch mal eine Chance hat, das Ding zu orten. Die Straße ist ziemlich eng; vielleicht haben wir Glück.«
    An Bord der HMS Vengeance
    Commander Paul Whitehouse ist ein nüchterner, rationaler Veteran der britischen U-Boot-Flotte. In siebzehn Dienstjahren hat er die Autorität seiner Vorgesetzten nie infrage gestellt – bis heute. Während der britische Offizier seine vier Gäste in seine Kabine führt, bereitet er sich im Geiste auf seinen verbalen Angriff vor. Ruhe bewahren, Whitehouse. Dem Yankee-General wird es gar nicht gefallen, wenn du seine Urteilsfähigkeit in Zweifel ziehst.
    »Tja, hoffentlich haben Sie die kleine Abschiedsparty genossen. Heute Abend wird Captain Botchin vor der Presse erklären, dass die Royal Navy sich durch diese Demonstration gezwungen sieht, die Vengeance ins Mittelmeer zu verlegen. Das dürfte Ihren Absichten entgegenkommen.«
    »Ausgezeichnet.« General Jackson nimmt seine Mütze ab und fährt sich mit den Fingern durch den kurzen, dunkelbraunen Afro. »Ist das Mini-U-Boot startklar?«
    »Aye, Sir, auf Ihr Kommando.«
    »Gut. Wenn sonst nichts mehr anliegt, Commander, sollten meine Leute und ich uns jetzt ein wenig aufs Ohr legen.«
    »Natürlich, Sir. Sie und Ihre Tochter würde ich gern in der Offiziersmesse unterbringen; Mr. Paniagua kann bei meinem Ersten Offizier schlafen. Was Mr. Wolfe betrifft … für den haben wir nur noch im Torpedoraum eine freie Koje gefunden.« Whitehouse lächelt gezwungen. »Tut mir leid, wir haben uns sehr bemüht.«
    Gunnar wirft dem »Bear« einen Blick zu, schweigt aber.
    »General, könnte ich wohl kurz unter vier Augen mit Ihnen sprechen, bevor Sie schlafen gehen?«
    Jackson nickt Gunnar zu. »Warten Sie im Sanitätsraum auf mich.«
    Als Gunnar gegangen ist, zieht Whitehouse die Tür zu. »Gestatten Sie, dass ich offen meine Meinung sage?«
    »Nur zu.«
    »Bei allem Respekt, General, dieser Auftrag gefällt mir gar

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