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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Silber.
    Sie schlüpfte aus Hunters Schulter wie ein Küken aus dem Ei. Und während sie zur Welt kam, ernährte sie sich von seinem tauben Körper.
    Die zuckenden Wölbungen unter Hunters Hemd zeugten davon, dass noch mehr Larven aus ihm herausplatzten.
    Sam hob die Hände.
    »Wenn ich sterbe …«
    Zwei Lichtstrahlen trafen Hunters Brust und Gesicht. Sein Hemd ging in Flammen auf. Das Fleisch schmolz. Er war auf der Stelle tot.
    Sam fuhr mit seinem Licht mehrmals über Hunters Leiche. Der Gestank war unbeschreiblich. Jack wollte wegsehen, brachte es aber nicht fertig.
    Plötzlich erlosch Sams Licht und es herrschte wieder Dunkelheit.
    Er ließ die Hände sinken.
    Sie standen einfach da. Jack atmete durch den Mund, um den Gestank auszublenden.
    Dann hörten sie ein Geräusch. Viele Geräusche.
    Sam hob die Hände, ließ sie wieder leuchten.
    Von Hunter war nichts mehr übrig.
    Aber die Bestien, die ihn von innen aufgefressen hatten, waren immer noch da. Unversehrt.

Elf
    50 Stunden, 21 Minuten
    »Edilio, wach auf!«
    Edilio blinzelte. Rieb sich die Augen. Neben seinem Bett stand Brianna.
    »Was?«, murmelte er.
    »Albert schickt mich. Ich soll dich holen.« Brianna sah immer wie eine wild entschlossene, knallharte Kämpferin aus, selbst wenn sie bloß rumsaß. Aber jetzt war sie für eine Schlacht gerüstet.
    Brianna trug einen kleinen Rucksack, den sie zu einer Art Halfter umgewandelt hatte. In den Boden hatte sie ein Loch geschnitten, aus dem der Lauf einer abgesägten Schrotflinte ragte. Auf diese Weise bekam sie den Schaft mit einem Griff über die Schulter zu fassen und konnte die Waffe leicht ziehen.
    In einer Scheide an ihrem Militärgürtel steckte ein langes Jagdmesser. Die Scheide war an ihrem Bein festgebunden, damit sie ihr beim Rennen nicht in die Quere kam, und in den Schlitzen im Gürtel reihten sich Schrotpatronen aus rotem Kunststoff aneinander.
    Mitten in der Nacht geweckt zu werden, verhieß nie etwas Gutes. Mitten in der Nacht von einer schwer bewaffneten Brianna geweckt zu werden, konnte nur Schlimmes bedeuten.
    Sehr Schlimmes.
    »Was ist passiert?«
    »Drake«, sagte Brianna.
    Edilio setzte sich auf. »Okay. Hast du Sam geholt?«
    »Kann ihn nirgends finden.«
    Edilio verspürte das überwältigende Bedürfnis, wieder einzuschlafen. Drake lief also frei herum. Und Sam war nicht auffindbar? »Wo ist Albert?«
    »Er sagte, ihr trefft euch im Rathaus. Er holt gerade die anderen. Den Rat.« Das letzte Worte sprach sie voller Hohn aus.
    Edilio richtete einen Finger auf sie. »Du legst dich nicht mit Drake an, solange du allein bist.«
    »Ach ja? Wen hast du sonst noch?«
    Darauf wusste Edilio keine Antwort. »Hol Dekka. Und Astrid – selbst wenn du sie an den Haaren herschleifen musst.«
    Brianna grinste übers ganze Gesicht, verschwamm vor seinen Augen und war weg.
    Edilio zog sich rasch an, schnappte seine Waffen und rannte die zwei Häuserblocks zum Rathaus. Er konnte nur hoffen, Drake dabei nicht über den Weg zu laufen. Wenn es sein musste, würde er kämpfen – nur wie gewann man einen Kampf gegen jemanden, der nicht getötet werden konnte?
    Er war als Erster im Rathaus. Albert kam als Nächster, wie immer tadellos gekleidet. Gleich danach traf Howard ein, völlig verstört.
    »Ich kann ihn nicht finden«, sagte er unter Tränen. »Ich glaube, er ist durch den Boden gestürzt. Ich meine, ihr wisst ja, wie groß Orc ist. Dann ist Drake ausgebrochen und … Orc ist wahrscheinlich betrunken.«
    »Ja, mit Sicherheit«, schnappte Edilio. »Du sorgst ja persönlich dafür, dass er genug Nachschub bekommt.«
    »Hey! Wir haben uns nicht darum gerissen, einen Zombieknast zu bewachen«, schoss Howard zurück.
    »Wo warst du, als es passiert ist?«, fragte Edilio vorwurfsvoll.
    »Ich war … ich musste jemanden treffen.«
    Um Schnaps zu liefern, dachte Edilio. Ging der Alkoholvorrat eigentlich nie zur Neige? Alles andere war längst aufgebraucht. »Hat einer von euch Sam gesehen? Brianna kann ihn nirgends finden.«
    Albert seufzte. »Er ist nicht in der Stadt.«
    Edilio spürte, wie die Farbe aus seinem Gesicht wich. »Er ist was ?«
    Astrid traf ein, kochend vor Wut. »Ich gehöre nicht mehr zum Rat! Ihr habt kein Recht …«
    »Halt deine verdammte Klappe, Astrid«, sagte Edilio.
    Astrid, Albert und Howard starrten ihn an.
    Edilio war mindestens genauso verblüfft wie sie. Er überlegte kurz, ob er sich entschuldigen sollte – er hatte mit Astrid noch nie so gesprochen. Er hatte überhaupt

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