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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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er, einer, der mehr Mut hatte als er, hätte das vielleicht getan. Aber so einer war er nicht. Als Turk wissen wollte, wo sein Geheimvorrat versteckt war, hatte Albert es ihm gesagt. Ohne zu zögern.
    Albert hatte sich nass gemacht, er hatte geweint. Weinte immer noch.
    Er würde sterben, denn früher oder später würden sie von selbst draufkommen, dass sie ihn nicht einfach laufen lassen konnten.
    Wenn er es wusste, wussten sie es auch.
    Aber vielleicht konnte er mit ihnen verhandeln. Immerhin hatten sie jetzt, weswegen sie gekommen waren: seine Konservendosen und seinen Wasservorrat.
    Es sah nicht nach viel aus. War es auch nicht. Aber in der FAYZ stellte es einen unermesslichen Reichtum dar. Sie hatten zwei kleine Kartons und die Taschen ihrer Kapuzenpullis damit gefüllt.
    »Ihr habt, was ihr wollt«, sagte Albert und bemühte sich vergeblich, das Beben in seiner Stimme zu unterdrücken. »Geht einfach weg. Ich erzähle es niemandem. Ich schwöre.«
    »Mann, du hast sogar noch Fleischbällchen in Tomatensoße«, sagte Raoul. Er konnte es kaum glauben. »Drei Dosen!«
    »Nimm sie«, flehte Albert. »Nehmt alles.«
    Turk warf einen Blick auf Lance. Sie zögerten noch. In ihm regte sich trotz seiner Verzweiflung und Todesangst ein winziger Funken Hoffnung. Vielleicht würden sie es ja doch nicht tun, vielleicht …
    »Ihr wollt Essen und Wasser, stimmt’s?«
    »Hast du noch mehr versteckt?«, fragte Lance zornig.
    »Ni-ni-nicht hier«, stotterte Albert.
    »Ni-ni-nicht«, äffte Lance ihn nach.
    »Ni-ni-ni-nicht hi-hi-hi-hier«, fiel Watcher mit ein und lachte.
    »Wo ist der Rest?«, fragte Turk. Er trat Albert gegen das Knie. Nicht fest, aber es verschlug ihm den Atem.
    Die Kniescheibe musste gebrochen sein. Sie war auf die doppelte Größe angeschwollen und bereitete ihm Qualen, wie er sie nie für möglich gehalten hatte.
    »Hier hab ich nichts mehr«, keuchte Albert. »Aber hört zu, ich bekomme mehr, richtig? Ich kaufe mehr. Ich kontrolliere, was erzeugt wird.«
    »Ja«, sagte Turk mit gespieltem Ernst. »Du bist ein wichtiger Mann. Bloß schade, dass du dich vollgepisst hast.«
    Das löste wieder Gelächter aus.
    »Denkst du, wir sind blöd?«, fuhr Lance ihn jetzt an. »Hältst du uns für Vollidioten, die nicht wissen, dass du bloß mit den Fingern schnippen musst, damit Sam oder Brianna oder ein anderer Freak uns einbuchtet?«
    »Das würde ich nicht tun«, sagte Albert. Sein Kinn schlotterte so sehr, dass er kaum sprechen konnte. »Ehrlich nicht. Weil, weil, wenn ich das täte, würdet ihr überall herumerzählen, dass ich geweint habe.«
    »Und dass du dich vollgepisst hast.« Watcher würde ihn vermutlich laufen lassen, aber die Entscheidungen trafen Turk und Lance.
    In den Mienen der beiden war keine Spur von Mitleid zu erkennen. Lance glühte vor Hass. Turk hingegen wirkte eiskalt.
    »Wisst ihr, was wir tun sollten?«, sagte Turk und lachte, noch ehe er seine Pointe ausspielte. »Wir sollten ihn in eine der Senkgruben werfen, die wir für ihn schaufeln mussten.«
    »Nein, nein, bitte nicht!«, bettelte Albert. In Exkremente getaucht zu werden, war hundertmal besser, als sterben zu müssen.
    Lance ging in die Hocke und brachte sein hübsches, wie gemeißelt wirkendes Gesicht auf eine Höhe mit Alberts. »Du hältst dich wohl für oberschlau, was? Klar würde ich dich gerne in der Scheiße schwimmen sehen, so wie du es mit uns gemacht hast. Aber dann würdest du einfach wieder rauskriechen und in der nächsten Sekunde wäre Sam Temple da. Kleiner Blitzschlag und zack, wir wären tot.«
    »Ich … das hab ich nicht …«, stammelte Albert. »Bitte, bitte bringt mich nicht um!«
    Turk machte einen auf beleidigt. »Wer sagt denn, dass wir dich umbringen wollen?« Er wandte sich an Lance. »Wie kommt er bloß darauf?«
    Lance spielte das Spiel mit. »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht deshalb?« Turk hob sein Gewehr und richtete es auf Alberts Gesicht.
    Plötzlich knallte ein Schuss.
    Danach hörte Albert keinen Laut mehr. Er lag auf der Seite. Blut strömte über sein rechtes Auge und nahm ihm die Sicht. Oder vielleicht war es gar nicht mehr da.
    Als er zu atmen versuchte, drang ein Gurgeln aus seiner Lunge. Er spürte seinen Herzschlag langsamer werden …
    Turk wirkte alarmiert und gleichzeitig wie elektrisiert. Lance’ Miene wurde noch teuflischer.
    Die beiden jüngeren Kids wichen zurück, stolperten übereinander und ergriffen die Flucht.
    Lance boxte Turk anerkennend gegen die Schulter.
    Alberts

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