Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
was ich für sie empfinde. Es täte ihr nur weh. Ich liebe sie und möchte sie nicht verletzen.«
    »Dekka …«
    »Nein«, sagte sie rasch. »Vielleicht täusche ich mich und es ist nichts. Ich möchte das nicht diskutieren.«
    »Okay.« Zwischen ihnen entstand ein unbehagliches Schweigen. Schließlich sagte Sam: »Du weißt, dass ich dich liebe, oder? Ich meine, nicht so wie …«
    »Ich dich auch, Sam.«
    Am liebsten hätte er sie umarmt, aber er riss sich zusammen.
    Sie lächelte. »Ist nicht unser Ding, uns schluchzend in den Armen zu liegen, was?«
    »Komm«, sagte Sam, »sehen wir uns die Boote an.«

Fünfundzwanzig
    9 Stunden, 5 Minuten
    Eins war Astrid glasklar, während der strömende Regen auf sie herunterprasselte: Ihr so lange gehütetes Geheimnis war aufgeflogen.
    Orc stand wie zur Salzsäule erstarrt auf der Straße und blickte mit offenem Mund zu ihr hoch. Und weiter hinten tauchten noch vier Jungs auf. Lance und Turk und zwei, die sie kaum kannte. Soweit sie wusste, hieß einer von ihnen Watcher. Die Jungs waren bewaffnet. Orc benötigte keine Waffe.
    Sie schaute sich hektisch um, suchte nach einem Hinweis, dass Hilfe unterwegs war. Vielleicht war Sam inzwischen zurück. Oder Brianna in der Nähe. Oder wenigstens Edilio mit ein paar von seinen Leuten.
    Aber bis auf ein Mädchen, das die Straße in Richtung Plaza entlangtaumelte und so stark hustete, dass es sich kaum auf den Beinen halten konnte, war sie menschenleer.
    Orc hatte Astrid schon einmal gerettet. Vor Zil und den Schlägern seiner Human Crew. Jetzt zeigten gleich vier dieser Schläger wild gestikulierend auf sie und den Regen und rannten los, angetrieben von einer bösartigen und gewalttätigen Energie.
    Die Wolke schien zu wachsen und sich auszubreiten.
    Mittendrin stand Orc – ein lebendiger Schotterhaufen in einem Wolkenbruch.
    Die anderen wurden langsamer, zögerten kurz, bevor sie in den Regen traten. Dann neigten sie wie Orc die Köpfe nach hinten, ließen sich das wunderbar frische Wasser in den Mund strömen.
    Sie hatte die Pistole. Würde sie sie benutzen?
    »Hey, das macht der Behinderte!«, schrie Turk. Er stand jetzt unter einem Baum, der mit alten Kleidungsstücken und kaputten Spielsachen behangen war. Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. »Ihr gestörter Bruder.«
    Turk lief in einem Bogen um Orc herum und befand sich mit einem Sprung über den Zaun in Astrids Vorgarten. Seine Freunde folgten ihm, wenn auch nicht ganz so selbstbewusst. Sie ließen weder Astrid noch Orc aus den Augen, doch Orc rührte sich nicht von der Stelle.
    Dann ging alles sehr schnell: Turk kam die Treppe hoch und betrat die Plattform. Die anderen drängten sich hinter ihm.
    Turk stieß ein lautes, gehässiges Lachen aus. »Es ist der Behinderte. Er macht den Regen.«
    »Orc!«, rief Astrid.
    »Der Kleine muss irre Kräfte haben«, meinte Lance.
    »Ihr habt hier nichts verloren«, sagte Astrid.
    Ihr wurde bewusst, dass ihr durchnässtes Nachthemd viel zu eng an ihrem Körper klebte. Die Pistole in ihrer Hand schien tonnenschwer.
    »Schnappt euch den Kleinen!«, befahl Lance. »Wenn wir ihn haben, kontrollieren wir den Regen.«
    Turks T-Shirt war voller Blut. Es war regelrecht in Blut getränkt.
    »Was hast du getan?«, fragte Astrid entsetzt.
    Turk senkte den Blick auf sein Hemd und gab sich überrascht. »Oh, das.« Er lachte böse. »Nichts Besonderes. Es bedeutet nur, dass wir jetzt das Sagen haben. Sam ist nicht da, was? Wo ist Mr Laserstrahl eigentlich hin?«
    »Orc!«, rief Astrid noch einmal.
    Sie wollte nicht zeigen, wie sehr sie sich fürchtete. Aber sie wusste, wozu Turk fähig war. Sie wollte die Pistole nicht benutzen. Nicht einmal jetzt, nicht einmal, um Pete zu helfen.
    »Was hat der Spasti sonst noch drauf?«, fragte Lance. »Außer in der Luft schweben und Regen machen?«
    »Psychofreak«, sagte einer der anderen beiden und lachte verhalten, als wäre er sich nicht ganz sicher, ob das lustig war.
    »Er weiß nicht, was er tut«, antwortete Astrid. Ihr war kalt und sie zitterte. »Er war durstig. Er hat die Krankheit, die Grippe, und er war durstig.«
    Inzwischen traten immer mehr Kids aus ihren Häusern. Sie trugen Schüsseln und Eimer und näherten sich staunend dem Regen.
    »Er muss ein mächtiger Mutant sein«, sagte Lance. »Bläst das Obergeschoss einfach weg. Ruft eine Regenwolke herbei. Das sind mindestens drei Balken, wenn nicht sogar vier.«
    »Ihr müsst ihn in Ruhe lassen, sonst hört er damit auf.« Diese Drohung war

Weitere Kostenlose Bücher