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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Schicht Zement. Er hatte Mühe, die Gelenke zu bewegen, aber die Innenseiten waren vollkommen geheilt.
    Er war grau im Gesicht, selbst im rötlichen Schein des Feuers, und sah auf einmal viel älter aus. Als wäre er binnen weniger Stunden zu einem müden und resignierten alten Mann geworden.
    Doch als er aufstand, kehrte etwas von seinem Stolz und seiner Würde zurück.
    Aus der Kirche war alles an Brennbarem entfernt worden. Irgendwann war das restliche Dach eingestürzt und hatte Staubwolken aufgewirbelt, die nach draußen drangen und über der Feuerstelle ein sprühendes Funkenmeer auslösten.
    Im Moment zerlegten Quinns Leute das Rathaus und zerrten Treppengeländer, alte Holzstühle und demolierte Schreibtische zur Treppe.
    Caine konzentrierte sich auf das größte Stück, einen fast noch intakten Schreibtisch. Er streckte die Hand aus und richtete die Innenseite darauf.
    Der Tisch stieg in die Luft. Er segelte über die nach oben gerichteten Köpfe hinweg, bis er über dem Feuer stehen blieb und sachte auf dem brennenden Haufen landete.
    Quinn stellte sich darauf ein, dass Caine nun verkünden würde, er sei wieder da. Dass er das Kommando hätte. Dass immer noch er der König sei. Und zu seiner Schande musste Quinn sich eingestehen, dass er nichts dagegen gehabt hätte.
    »Gib mir Bescheid, wenn ich noch etwas tun kann«, sagte Caine leise. Dann setzte er sich wieder hin, schlang die Arme um die Knie und starrte ins Feuer.
    Lana lachte. »Ich muss schon sagen: Der Typ hat echt ’ne Begabung, immer das Falsche zu tun. Jetzt, wo wir tatsächlich einen Scheißkerl bräuchten, gibt er sich sanft wie ein Lamm.«
    Quinn war zu müde für eine clevere Antwort. Er ließ die Schultern hängen. Und dann auch den Kopf. »Wenn ich nur wüsste, wie lange wir sie bei der Stange halten müssen.«
    »Bis wir nicht mehr können«, erwiderte Lana.
    Das war der Moment, in dem die Leute ausrasteten. Ohne sichtbaren Grund. Die Kids auf der anderen Seite des Feuers begannen plötzlich zu kreischen.
    Vielleicht nur wegen einer vorbeihuschenden Ratte. Da aber niemand wusste, was passiert war, griff die Panik mit Lichtgeschwindigkeit um sich.
    Lana rannte fluchend los. Quinn war direkt hinter ihr. Leute, die grundlos schrien, andere, die es auf die Beine riss, ohne dass sie wussten, warum. Sie stoben davon, drehten eine Runde, kehrten zum Feuer zurück, bekamen es wieder mit der Angst zu tun und ergriffen erneut die Flucht. Dabei brüllten sie und stießen sich gegenseitig aus dem Weg.
    Sanjits Schwester Peace pflügte in Quinn hinein. Er packte sie an den Schultern. »Was haben die Leute?«
    Sie wusste es nicht, zuckte die Achseln und riss sich los.
    Ein Junge stürzte in die Dunkelheit davon. Seine Kleider brannten lichterloh. Er zog einen Flammenschwanz hinter sich her und schrie wie am Spieß. Dahra Baidoo lief ihm nach, rammte ihn von der Seite und wälzte sich mit ihm auf der Erde, um die Flammen zu ersticken.
    Andere hatten sich Fackeln geschnappt und sich in zwei Reihen Rücken an Rücken aufgestellt, als wären sie eine vom Feind umzingelte Kriegertruppe.
    Und dann rannte ein Mädchen zu Quinns blankem Horror ins Feuer und schrie: »Mommy! Mommy!«
    Er machte einen Satz auf sie zu, wollte ihr den Weg verstellen, kam aber zu spät. Die Hitze trieb ihn zurück und er rief: »Nicht!«
    Dann, als wäre sie von einer unsichtbaren Hand gepackt worden, kam sie wieder aus dem Feuer geflogen. Sie wurde auf dem Boden hin und her gewälzt. Das sah grob aus, war aber wirksam. Die Flammen, die bereits an ihren Kleidern geleckt hatten, gingen aus.
    Quinn drehte sich dankbar zu Caine um. Caine sah ihn nicht einmal an.
    Lana schrie unterdessen die Kids an, sie sollten aufhören, sich wie Vollidioten aufzuführen und sich verflucht noch mal beruhigen.
    Einige hörten auf sie. Andere nicht. Etliche Fackeln entfernten sich von der Plaza. Quinn fragte sich, wie lange es dauern würde, bis die ersten Brände ausbrachen und diese geprügelte Stadt endgültig in Schutt und Asche legten.
    »Sollen wir sie verfolgen?«, fragte er.
    Aber Lana war viel zu aufgebracht. »Manchmal habe ich nur noch Hass für sie übrig«, sagte sie kopfschüttelnd. Sie ließ sich auf die Stufen der Treppe fallen.
    Quinn bemerkte den Ansatz eines höhnischen Lächelns in Caines Gesicht. Caine beobachtete ihn neugierig. »Eine Frage, Quinn: Wie lange hättest du gestreikt?«
    »Wie bitte?«
    »Na ja, du warst wild entschlossen, die Leute wegen Cigar hungern zu

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