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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ein Junge namens Toto. Auf ihn waren sie in einer Forschungseinrichtung in der Wüste gestoßen. Die Armee hatte ihn heimlich dorthin gebracht und als Versuchskaninchen gefangen gehalten.
    Durch Toto hatten sie herausgefunden, dass die Regierung schon vor Entstehung der FAYZ von den Mutationen in Perdido Beach und Umgebung gewusst haben musste.
    Toto zeigte alle Anzeichen klinischen Irrsinns. Er war sieben Monate lang vollkommen allein gewesen. Manchmal unterhielt er sich immer noch mit Spiderman. Zwar nicht mehr mit der Styroporfigur, die Sam in seiner Ungeduld verbrannt hatte, sondern mit einem eingebildeten Begleiter. Was eindeutig gaga war.
    Toto gehörte also zu den Freaks. Seine Kraft bestand darin, auf Anhieb herauszuhören, ob jemand die Wahrheit sagte oder nicht.
    Und jetzt warf er prompt ein: »Sam spricht nicht die Wahrheit.«
    »Wieso? Ich habe nicht vor, die Raketen einzusetzen«, brauste Sam auf.
    »Wahr«, erwiderte Toto ungerührt. »Aber unwahr ist, dass du sie niemals einsetzen würdest.« Dann fügte er noch wie nebenbei hinzu: »Sam denkt, er muss sie vielleicht einsetzen.«
    Sam biss die Zähne zusammen.
    »Danke, Toto«, meinte Dekka. »Aber ich glaube, darauf wären wir auch von selbst gekommen.«
    Körperlich hatte sich Dekka vom Befall der Käfer und der Tortur, die sie durchgestanden hatte, einigermaßen erholt. Nicht ganz so gut erholt hatte sie sich von dem Geständnis, das sie Brianna ins Ohr geflüstert hatte, als sie sich im Sterben wähnte. Die beiden ertrugen es immer noch nicht, im selben Raum zu sein, und wichen einander aus, wo es nur ging.
    Dekka hatte Sam nie erzählt, was sie Brianna gestanden hatte. Doch er wusste es auch so. Dekka war in Brianna verliebt. Aber ihre Gefühle wurden offenbar nicht erwidert.
    Toto, der sich mit seinem Ärmel zu unterhalten schien, brummte: »Ja, darauf wären sie auch von selbst gekommen.«
    »Mohamed, wie denkt Albert darüber?«
    Mohamed hatte die Angewohnheit, sich mit seinen Antworten Zeit zu lassen. Auch dann, wenn man ihn fragte, wie es ihm ging. Wahrscheinlich war das einer der Gründe, warum Albert ihn so schätzte. Albert war misstrauisch geworden, manche behaupteten sogar, paranoid.
    »Albert hat mit mir nie darüber gesprochen. Keine Ahnung, ob er von den Raketen weiß.«
    Dekka verdrehte die Augen und winkte ab. »Toto, erspar dir die Mühe. Wir wissen alle, dass das Quatsch ist.«
    Aber Toto sagte: »Er spricht die Wahrheit.«
    Mohamed legte wieder eine längere Pause ein. Er war ein gut aussehender Junge mit den ersten Anzeichen eines Oberlippenflaums. »Aber jetzt weiß ich davon und muss es ihm natürlich erzählen.«
    »Wenn wir sie lassen, wo sie sind, werden sie früher oder später entdeckt«, gab Sam zu bedenken.
    »Nichts für ungut, Sam«, warf Edilio ein, »aber du steigerst dich da in was rein.«
    »Warum sollte ich das tun?« Sam beugte sich vor und spreizte Arme und Beine, um zu vermitteln, dass er nichts zu verbergen hatte.
    Edilio lächelte. »Weil wir seit vier Monaten Frieden haben. Und du dich langweilst.«
    »Das ist …«, setzte Sam an, doch ein Blick auf Toto brachte ihn zum Schweigen.
    »Trotzdem«, sagte Edilio. »Wenn die Raketen schon irgendwohin verfrachtet werden müssen, dann sind sie bei uns besser aufgehoben.«
    Sam war es unangenehm, wie erpicht er darauf war, den Frieden zu riskieren. Na gut, dann war ihm eben langweilig. Aber die Waffen in Sicherheit zu bringen, ergab auf jeden Fall Sinn.
    »Okay«, sagte Sam. »Wir holen sie. Dekka, du und Jack, ihr übernehmt den Transport. Brianna behält die Gegend im Auge, passt auf, dass uns niemand sieht. Die Waffen liegen auf Caines Territorium, direkt hinter der Grenze. Wir müssen sie also möglichst rasch auf unsere Seite bringen. Dort laden wir sie auf einen Laster. Wir holen sie noch heute Nacht. Brianna schicken wir voraus. Dekka, Jack und ich folgen im Laster. Wir lassen ihn stehen und laufen zu Fuß weiter zum Strand. Wenn alles klappt, sind wir im Morgengrauen wieder hier.«
    »Und was soll ich tun?«, fragte Edilio.
    Sam grinste. »Tja, Alter, manchmal ist es hart, Vizebürgermeister zu sein.« Bei der Aussicht auf ein nächtliches Abenteuer lebte er auf.
    Edilio hatte Recht: Nach der Hektik der ersten Monate hatte er sich am See nur noch gelangweilt.
    Im Grunde hasste er es, sich mit blöden Details herumzuschlagen, ständig irgendwelche Entscheidungen treffen zu müssen und den ganzen Tag lang Streitereien zu schlichten, bei denen es um nichts

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