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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ging: Kids, die sich um ein Spielzeug oder ums Essen zankten. Leute, die sich vor der Arbeit drückten, bescheuerte Ideen hatten, wie sie alle aus der FAYZ herauskamen, die mit ihrer Unterkunft unzufrieden waren, gegen die Hygienevorschriften verstießen. Blablabla. In letzter Zeit hatte er diese Dinge immer öfter – wenn auch nicht ohne schlechtes Gewissen – an seinen Freund Edilio delegiert.
    Es war Monate her, seit sich Sam auf etwas Verrücktes eingelassen hatte. Und diese Mission war verrückt, aber nicht wirklich gefährlich.
    Die Sitzung war zu Ende. Als Sam aufstand und sich streckte, bemerkte er Sinder und Jezzie am Ufer. Sie kamen aus der Richtung angerannt, in der sich ihr kleines Gemüsefeld befand.
    Ihre Eile verhieß eindeutig nichts Gutes.
    Das Hausboot lag am Ende des ramponierten Stegs. Sam wartete, bis sie es erreicht hatten.
    »Sam!«, keuchte Sinder.
    »Was gibt’s, Sinder? Hallo, Jezzie.«
    Sinder benötigte einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen. »Das klingt verrückt, aber die Wand … sie verändert sich.«
    »Wir haben das Unkraut zwischen den Karotten gejätet«, sagte Jezzie.
    »Und dann ist uns so ein schwarzer Fleck aufgefallen – auf der Barriere.«
    »Was?«
    »Die Barriere, sie verändert die Farbe.«

Sechs
    43 Stunden, 17 Minuten
    Quinn stieg die Treppe zur Gefängniszelle hinauf. An der Tür lauschte er kurz, aber es war nichts zu hören. »Cigar? Bist du da?«
    Die Tür ging einen Spaltbreit auf. Penny tauchte dahinter auf, immer noch im Strandkleid und barfuß. Sie verstellte ihm den Weg.
    »Du bist zu früh«, sagte sie.
    Blutflecken an ihrem Kleid.
    Blut an ihren schmalen Füßen.
    Fieberhaft glänzende Augen. Ekstatisch. Irre.
    Das alles erfasste Quinn auf einen Blick.
    »Aus dem Weg!«, fuhr er sie an.
    Penny fixierte ihn, als wollte sie ihm in den Kopf schauen.
    »Was hast du mit ihm gemacht, du Miststück?« Quinns Atem ging stockend. Sein Herz dröhnte. Die Haut auf seinen von der Sonne gebräunten Armen bekam Risse, wurde schneeweiß und sprang auf wie getrockneter Schlamm.
    »Willst du mir etwa drohen, Quinn?«
    Die Risse auf Quinns Armen verschwanden und seine Haut sah aus wie immer.
    Quinn unterdrückte seine Angst. »Ich will Cigar sehen.«
    Penny nickte. »Okay, okay. Komm rein.«
    Quinn schob sich an ihr vorbei.
    Cigar lag in einer Ecke. Auf den ersten Blick schien er zu schlafen. Aber sein Hemd war nass vor Blut.
    »Cigar, Mann, alles in Ordnung?«
    Cigar rührte sich nicht. Quinn kniete sich neben ihn und hob seinen Kopf. Er brauchte mehrere Sekunden, um zu begreifen, was er da sah.
    Cigars Augen waren weg. Quinn starrte in zwei blutverkrustete schwarze Löcher.
    Cigars Mund ging auf, er fing an zu schreien.
    Quinn machte einen Satz zurück.
    Außer sich brüllte er: »Was hast du getan?«
    »Ich? Gar nichts. Ich habe ihn nicht einmal angefasst.« Penny gluckste vergnügt. »Sieh dir mal seine Finger an! Und seine Handgelenke! Das war er alles selbst. War lustig, ihm dabei zuzusehen.«
    Quinns Faust schlug zu, bevor er wusste, was er tat. Pennys Nase knackte, ihr Kopf schnellte zurück und sie flog rücklings zu Boden.
    Quinn packte Cigar an den blutigen Armen und zog ihn hoch. Über seine Schreie hinweg sagte er: »Ich bring ihn zu Lana.«
    Penny fletschte die Zähne und auf einmal stand Quinn in Flammen. Er schrie vor Schreck, ließ Cigar los und schlug auf das Feuer ein, das sich durch den Stoff seiner Kleidung in seine Haut fraß.
    Quinn wusste, dass es nicht echt war. Dass es nicht echt sein konnte. Und trotzdem war er machtlos. Die plötzlichen Schmerzen überwältigten ihn und der Gestank nach verbranntem Fleisch raubte ihm fast die Besinnung.
    Er trat verzweifelt mit dem Fuß aus.
    Und traf Penny seitlich am Kopf.
    Im selben Moment erlosch das Feuer.
    Penny ging in die Hocke und versuchte, sich zu sammeln, um gleich wieder zuzuschlagen, doch Quinn war jetzt hinter ihr und hielt sie mit seinem kräftigen Arm im Schwitzkasten.
    »Noch so ein Trick und ich bringe dich um.«
    Penny erschlaffte in seinem Griff. »Glaubst du wirklich, der König lässt dich ungestraft davonkommen?«
    »Legt euch ruhig mit mir an, du oder sonst wer. Dann streiken wir halt. Und ihr könnt zusehen, wie ihr über die Runden kommt. Ohne meine Crew und ohne Essen.«
    Quinn stieß sie von sich und nahm Cigar mit.
    Manche Jobs waren schwerer als andere. Blake und Bonnie hatten den schlimmsten von allen: Sie kümmerten sich um die Klärgrube. Auch »das Loch«

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