Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
genannt.
    Dekka hatte beim Ausheben der Grube geholfen, danach mussten aber immer noch zwanzig Kids anrücken, um die Erde wegzuschaffen. Das Ergebnis war ein drei Meter tiefer, dreieinhalb Meter langer und ein Meter breiter Graben. Mehr oder weniger, denn abgemessen hatte ihn natürlich niemand.Bedeckt war er mit der Stahlwand eines der entgleisten Güterwaggons. Sam hatte die Platte zugeschnitten und Dekka und Jack hatten sie zum See gebracht.
    Als die Stahlplatte an Ort und Stelle war, hatte Sam fünf sechzig Zentimeter große Löcher hineingebrannt.
    Und hier kamen Blake und Bonnie ins Spiel. Edilio war aufgefallen, dass sie zusammen eine besondere Erfindungsgabe entwickelten und erstaunlich gute Ideen hatten. Mit seiner Hilfe und der seiner Leute hatten sie aus großen Holzverschlägen fünf Klohäuschen gebaut und über den Löchern aufgestellt. Dazu hatten sie die Deckel von den Verschlägen abmontiert und an einer Seite eine Art Tür ausgeschnitten.
    Das Ergebnis waren nach oben hin offene Holzhäuschen mit Duschvorhängen anstelle von Türen, die für ein wenig Privatsphäre sorgten.
    Die fehlenden Dächer hatten zwar den Nachteil, dass bei großen Leuten die Köpfe herausragten, aber auch einen riesigen Vorteil: Der Gestank aus der Klärgrube konnte entweichen.
    Jedes Klohäuschen war mit einer schmalen Bank ausgestattet, die aus Tischplatten gezimmert waren. Sam hatte ein Loch in die Platten gebrannt und Blake und Bonnie hatten echte Klositze darübergelegt.
    Wenn man sich erst daran gewöhnt hatte, war es sogar richtig angenehm, unter freiem Himmel aufs Klo zu gehen. Nur Klopapier gab es keines.
    Auch dafür hatten Bonnie und Blake eine Lösung gefunden: Sie hatten die Aktenbestände des Stützpunkts der Nationalgarde geplündert und verkauften das Papier stückweise.
    Teil ihres Jobs war es auch, dafür zu sorgen, dass die stillen Örtchen halbwegs sauber blieben. Normalerweise war das nicht besonders anstrengend, zumal Bonnie keine Scheu hatte, die Leute, die Dreck hinterließen, vor allen anderen anzuschreien.
    Die Arbeitszeiten waren auch nicht übel. Oft hatten sie stundenlang nichts zu tun. Und da sie erst sechs und sieben Jahre alt waren, verbrachten sie ihre Freizeit damit, im See zu baden, Steine zu sammeln und ein Kriegsspiel zu spielen, bei dem verschiedene Actionfiguren, abgerissene Bratz-Puppenköpfe und interessante Insekten zum Einsatz kamen.
    Das spielten sie auch jetzt. Sie saßen in ihrer Sandgrube, die sie unweit der Klohäuschen angelegt hatten, und stritten sich, ob ein ramponierter Bratzkopf eine aus drei verschiedenen Käfern bestehende Gruppe getroffen hatte oder nicht.
    Zwei der Klohäuschen waren besetzt. In Nummer eins saß Pat, in Nummer vier Diana. Diana war schwanger und daher Stammgast.
    Wütend schnappte sich Blake den Bratzkopf. »Okay, wenn du dich nicht an die Spielregeln hältst …« Dabei gab es gar keine richtigen Regeln. Er sagte das nur, weil sie am Gewinnen war und er sich ärgerte.
    Bonnie war drauf und dran, ihm an den Kopf zu werfen, dass sie doch nicht schummelte, als sich ihr Gesicht verschmierte. So als wäre es ein noch feuchtes Gemälde, über das jemand mit dem Pinsel strich.
    Blake starrte in das ihm vertrauteste aller Gesichter, sah es flach werden. Und etwas Durchsichtiges, kaum Sichtbares stach durch sie hindurch.
    Bonnie wurde wie eine Marionette auf die Beine gezerrt. Ihre starren Augen weiteten sich und als ihr Mund aufging, verschmierte sich ihr Gesicht noch einmal.
    Ein Finger aus Luft, so groß wie ein Baum, strich über sie hinweg, kehrte wieder zurück, um sie zu berühren, und verschwand.
    Bonnies Körper zuckte unter schrecklichen Krämpfen. Dann hörte sie auf, sich zu bewegen, fiel um und landete auf ihrer Armee.
    Entgeistert starrte Blake zu Boden. Was da vor ihm im Sand lag, war nicht mehr Bonnie. Sondern etwas Fremdes. Es hatte einen Arm und ein halbes Gesicht, und der Rest – kaum einen halben Meter lang – sah aus wie ein morsches Holzscheit.
    Blake begann zu schreien. Dann packte er das Holzscheit und schleuderte es mit aller Kraft in Richtung Klärgrube.
    Weit flog es nicht. Er rannte zu ihm, hob es auf und schleppte es immer noch schreiend zur Nummer fünf.
    Pat und Diana kamen aus ihren Kabinen gestürmt und riefen ihm zu, er solle stehen bleiben. Aber er konnte nicht, er musste es loswerden, dieses Ding, dieses Monster, das seine Freundin ersetzt hatte.
    Diana war fast bei ihm. Aber nur fast.
    Blake warf das Ding durch das

Weitere Kostenlose Bücher