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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Fettnäpfchen. »Sie sollte im Dunkeln nicht rumrennen.«
    »Wenn sie auf der Straße bleibt und nicht zu schnell unterwegs ist, wird ihr nichts passieren«, erwiderte Sam, um das Thema zu beenden.
    Als Technikfreak war Jack unschlagbar. Sobald es jedoch um Menschenkenntnis ging, war er die reinste Niete.
    Wie nicht anders zu erwarten, legte er noch eins drauf.
    »Brianna ist in letzter Zeit so merkwürdig«, sagte er. »Seit wir am See leben. Sie ist irgendwie …«
    Dekka funkelte ihn verärgert an. »Sie ist irgendwie was, Jack?«
    »So … keine Ahnung. So … na ja, als wollte sie … du weißt schon …«
    »Nein, weiß ich nicht«, knurrte Dekka. »Wenn du was zu sagen hast, dann spuck es aus.«
    »Na, sie ist irgendwie so … freundlich. Ich meine, letztens wollte sie mit mir rumknutschen.«
    »Du Armer«, erwiderte Dekka in einem Ton, der jeden anderen zum Schweigen gebracht hätte.
    Jack breitete die Arme aus. »Ich war beschäftigt. Das muss sie doch gesehen haben.«
    Da dachte sich Sam, dass es vielleicht doch keine so schlechte Idee wäre, von der Straße abzukommen und einen Zaunpfahl zu rammen. Mit einer hektischen Bewegung lenkte er den Wagen nach rechts.
    »Sam!« Vor Schreck stemmte sich Jack mit solcher Wucht gegen den Vordersitz, dass Sam mit dem Gesicht voran ins Lenkrad flog.
    »Autsch!« Sam stieg auf die Bremse. »Okay, mir reicht’s. Will einer von euch fahren? Nein? Dann seid endlich still. – Verflucht, ich blute.«
    Der Laster setzte sich wieder in Bewegung und bald darauf gelangten sie auf den asphaltierten Highway. Nach einem halben Kilometer hielt Sam am Straßenrand.
    »Hier müssen wir rüber, stimmt’s?«
    Dekka spähte aus dem Fenster und nickte. »Ja, sieht so aus.«
    Sie stiegen aus dem Wagen und streckten sich. Bis zum Strand war es noch einen Kilometer zu Fuß. Durch ein Würmerfeld.
    Seit sie die Würmer mit blauen Fledermäusen und anderen ungenießbaren Tieren versorgten, war niemand mehr attackiert worden. Um jedoch auf Nummer sicher zu gehen, hatte Dekka mehrere Tüten mit Waschbär-Eingeweiden und Sehnen eines Hirschs in ihren Rucksack gepackt. Sie leerte eine davon zu ihren Füßen aus.
    Die Würmer schossen aus der Erde, fielen über das Futter her und ließen sie unbehelligt.
    Jack schüttelte den Kopf. »Man gewöhnt sich echt an alles.«
    »Okay, hört zu«, sagte Sam. »Es wird sich sowieso bald herumsprechen. Mit der Barriere stimmt was nicht.«
    »Ist sie offen?«
    »Nein, Mann.« Sam erzählte ihnen von der Verfärbung.
    »Vielleicht steckt Sinders Kraft dahinter«, meinte Jack.
    Sam nickte. »Das wäre eine Möglichkeit. Morgen müssen wir uns das genauer ansehen. Vor allem, ob es auch an anderen Stellen passiert.«
    Nachdem sie die Felder überquert hatten, bahnten sie sich einen Weg durch dichtes Gestrüpp und hohes Gras bis zum Rand der Klippe.
    Sam hatte den Ozean lange nicht gesehen. Sie blickten auf eine schwarze, von den glitzernden Tupfern des Sternenlichts übersäte Fläche. Die Geräusche des Meers waren verstummt, seit es keine richtigen Wellen mehr gab. Doch allein schon das leise Plätschern auf dem körnigen Sand löste in Sam Sehnsucht aus.
    Am Fuß der Klippe sahen sie, dass sie sich verschätzt hatten. Sie mussten noch ein Stück weiter nach Norden laufen, um zu der Stelle zu gelangen, wo der demolierte Container lag. Als Dekka die Kontrolle verlor, war die Stahlkiste aus großer Höhe abgestürzt.
    Sein Inhalt, die länglichen Holzkisten, war beim Aufprall herausgeschleudert und im Sand verstreut worden. Eine der Kisten war aufgebrochen.
    Sam beschloss, ein wenig Batteriestrom zu opfern und schaltete seine Taschenlampe ein. Vor ihm im Sand lagen Flossen.
    Er drehte das Licht ab. Wartete.
    Hier stimmte was nicht.
    »Rührt euch nicht von der Stelle.« Er ließ das Licht über den Sand schweifen. »Hier hat jemand Spuren verwischt.«
    »Wie bitte?«
    »Seht nur, wie glatt der Sand ist. So sehen Strände aus, wenn sie über Nacht gekehrt wurden. Am nächsten Morgen sind keine Fußabdrücke mehr zu sehen und auch sonst nichts.«
    »Du hast Recht«, sagte Dekka. »Hier war jemand und hat seine Spuren verwischt.«
    Eine Zeit lang schwiegen sie und überlegten, was das zu bedeuten hatte.
    »Caine könnte die Dinger problemlos woanders hinbringen«, meinte Sam schließlich.
    »Ja, aber warum sind sie dann noch hier?«, fragte Jack und beantwortete seine Frage gleich darauf selbst. »Vielleicht haben sie die anderen Kisten mitgenommen und nur

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