Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
schwarz.«

Neun
    35 Stunden, 25 Minuten
    Bis jetzt hatte Pete das neue Spiel nur ausprobiert. Damit herumexperimentiert. Es schien sehr kompliziert zu sein – so viele Figuren und so viele Möglichkeiten.
    Da waren diese Avatare, etwa dreihundert, und das war eine ganze Menge. Anfangs waren sie ihm nicht sonderlich interessant vorgekommen. Doch als er sie näher betrachtet hatte, war ihm aufgefallen, dass sie aus einer verwickelten Spirale bestanden. So als wären zwei lange Ketten aneinandergelegt, miteinander verdreht und dann zusammengepresst worden. Das war auch der Grund, warum ein Avatar aus der Ferne wie ein Symbol aussah.
    Ein paar von ihnen hatte er berührt. Doch sobald er das tat, verschwammen sie und zerbrachen oder lösten sich auf. Das war also vielleicht nicht das Richtige.
    Was ihm jedoch überhaupt nicht klar war, war der Sinn des Spiels.
    Bis jetzt wusste er nur, dass sich alles im Inneren des Balls abspielte. Das Spielfeld ging nicht über den Ball hinaus. Unten auf dem Boden schimmerte die Dunkelheit, und der Ball selbst schimmerte auch. Beide wurden vom Spielverlauf nicht beeinflusst. Er hatte versucht, die Dunkelheit zu bewegen. Das ging aber nicht.
    Eigentlich war es kein besonders gutes Spiel.
    Pete wählte irgendeinen Avatar aus und zoomte ihn heran, bis er die Ketten im Inneren der Spiralen sehen konnte. Sie waren wunderschön. Und so unglaublich filigran. Kein Wunder, dass er sie bis jetzt immer zerstört hatte. Er hatte das komplizierte Geflecht durcheinandergebracht.
    Diesmal wollte er etwas Neues ausprobieren. Und da tauchte auch schon der perfekte Avatar auf – er schien wie durch Magie von einem Ort zum anderen zu flitzen.
    Taylor genoss die Vorteile beider Welten. Dank ihrer Kraft konnte sie sich jederzeit von der Insel in die Stadt und zum See und wieder zurück beamen. Verglichen mit allen anderen Kräften, war das definitiv die beste. Da konnte Brianna sich ihre Supergeschwindigkeit mitsamt den zerfetzten Sneakern, den Stürzen und gebrochenen Handgelenken sonst wo hinstecken.
    Taylor musste sich einen Ort nur vorstellen können – und Plop! war sie da. Mit Haut und Haaren. Nachdem Caine dafür gesorgt hatte, dass sie der Insel San Francisco de Sales einen Besuch abstattete, konnte sie sich hierherbeamen, wann immer sie wollte.
    Seither schlief Taylor in einem sagenhaft schönen Zimmer in einer sagenhaft schönen Villa. Und wenn sie sich einsam fühlte, musste sie sich nur Perdido Beach vorstellen und einen Wimpernschlag später war sie dort.
    Das machte sie sehr nützlich und deshalb arbeitete sie neuerdings nicht mehr nur für den König, sondern auch für Albert. Caine wollte Informationen über Sam und die Entwicklungen am See. Albert wollte dasselbe, plus Informationen über Caine.
    Taylor kontrollierte die Infos und den Tratsch. Sie war das Promi-Portal der FAYZ und gleichzeitig ihre CIA .
    Im Moment lag sie im Bett – in dem von ihr ausgesuchten Amazonaszimmer. Wahrscheinlich hieß es so, weil die Wände dschungelgrün gestrichen waren und auf der Bettdecke das Bild eines Jaguars prangte. Die saubere Bettwäsche war purer Luxus.
    Sie hatte es sich also gemütlich gemacht, mampfte leicht labbrige Cracker – sie durfte sich nicht allzu oft in der Vorratskammer bedienen, denn Albert führte eine genaue Strichliste – und sah sich eine alte Serie auf DVD an. Der Treibstoff für den Generator wurde ebenfalls kontrolliert, aber gelegentlich war elektrischer Strom Teil ihres Gehalts.
    Plötzlich war Taylor, als hielte sich noch jemand im Raum auf. Sie spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten.
    »Wer ist da?«, fragte sie nervös.
    Keine Antwort.
    Die Wanze? Nein, wenn der kleine Schleimer auf der Insel wäre, wüsste sie es.
    Da war nichts. Die Fantasie spielte ihr wohl einen Streich …
    Doch, da bewegte sich etwas! Direkt vor ihren Augen. Eine Sekunde lang war der Bildschirm verschwommen. Als hätte sich etwas Durchsichtiges an ihm vorbeigeschoben.
    »Hey!« Sie machte sich bereit zu verschwinden. Dann spitzte sie die Ohren.
    Nichts.
    Was immer sie gerade gesehen hatte, war wieder weg. Oder vielleicht gar nicht da gewesen. Bloß Einbildung.
    Als Taylor die Hand nach der Fernbedienung ausstreckte, schimmerte ihre Haut golden. Zuerst dachte sie, es sei bloß eine Lichtspiegelung vom Bildschirm. Doch dann ging der Fernseher aus und ihre Haut glänzte immer noch. Seltsam.
    Sie stieg aus dem Bett und trat ans Fenster. Im Mondlicht leuchtete das Gold sogar noch

Weitere Kostenlose Bücher