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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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stärker.
    Verrückt. So was war doch gar nicht möglich!
    Sie kramte im Dunkeln nach einer Kerze. Dann fingerte sie ungeschickt an einem Feuerzeug herum und zündete den Docht an.
    Mit der Kerze in der Hand ging sie ins Bad, um in den Spiegel zu schauen.
    Sie war von Kopf bis Fuß aus Gold. Bis auf die schwarzen Haare.
    Als sie sich vorbeugte, um ihre Augen zu betrachten, entfuhr ihr ein Schrei. Die Iris ihrer Augen war von einem noch dunkleren Gold.
    »Scheiße«, flüsterte sie.
    Zitternd schlüpfte sie aus ihrem Nachthemd und zog sich Jeans und T-Shirt an. Sicher halluzinierte sie nur. Sie brauchte jetzt dringend jemanden, der sich das ansah.
    Taylor stellte sich den Flur in Lanas Hotel vor.
    Der Schmerz kam plötzlich. Und war so heftig, dass sie es kaum aushielt. Ärger als alles, was sie je erlebt hatte. Ihre linke Hand und ihr linker Unterschenkel fühlten sich an, als klebten sie an glühend heißem Stahl.
    Taylor schlug schreiend um sich, wodurch die Schmerzen noch schlimmer wurden. Sie hing in der Luft! An ihrer Hand und ihrem Bein. Anstatt zu stehen, hing sie – nicht im Clifftop, sondern im Wald. Von einem hohen Baum. Ihre linke Hand und ihr linker Unterschenkel waren im Baum wieder aufgetaucht.
    Im Baum.
    Sie holte mit ihrem rechten Arm aus. Versuchte, etwas zu fassen zu kriegen, einen Ast, irgendwas. Sah ihre im Mondlicht dumpf glänzende goldene Haut und rastete völlig aus.
    Und dazu diese wahnsinnigen Schmerzen!
    Das musste ein Traum sein. Sie hatte sich nicht hierhergebeamt. Nein, nein, das war alles nur ein schrecklicher Albtraum. Sie musste von hier weg, selbst wenn es nur ein Traum war, zurück in ihr Zimmer.
    Taylor visualisierte das Zimmer mit aller Kraft, unterdrückte den Schmerz eine Sekunde lang …
    Und sprang.
    Die Hand war weg. Vom Gelenk abgetrennt. Kein Blut, nur ein glatter Schnitt. Taylor konnte ihren Unterschenkel weder sehen noch spüren.
    Sie befand sich auch nicht in ihrem Zimmer, sondern auf dem Dach eines Autos, das auf dem Parkplatz vom Clifftop stand.
    Auf dem Auto. Dem staubigen Dach eines Lexus. Sie sah nur ihren Oberkörper. Steckte der Rest im Auto?
    Taylor heulte auf und wollte sich frei strampeln, doch stattdessen kippte sie um.
    Ihre Beine waren weg, gaben ihr keinen Halt mehr. Sie fiel purzelnd vom Dach auf den Asphalt.
    Schlotternd vor Angst angelte sie mit der rechten Hand nach dem Türgriff und zog sich in eine sitzende Position. Ihre Beine hörten über den Knien auf. Zwei glatte Schnitte. So wie bei ihrer linken Hand.
    Kein Blut.
    Aber dieser Schmerz.
    Taylor schrie ein letztes Mal, fiel auf den Rücken und verlor das Bewusstsein.
    Astrid saß auf den klebrigen Plastikkissen, mit denen die Sitzbank um den kleinen Esstisch herum bestückt war, als Edilio hereinkam. Er nickte ihr zu und schenkte sich aus dem Krug auf der Anrichte ein Glas Wasser ein. Er war zurückhaltend, stellte ihr keine Fragen – wahrscheinlich wollte er sie nicht verschrecken.
    »Hast du für Ironie was übrig, Edilio?«, fragte sie ihn.
    Er dachte eine Zeit lang nach. »Meinst du so was wie die Ironie, dass ein illegaler Einwanderer aus Honduras stellvertretender Bürgermeister wird?«
    »Ja. Zum Beispiel.«
    Edilio sah sie verschmitzt an. »Oder dass Diana ein Kind bekommt?«
    Darüber musste sie lachen.
    Astrid bat ihn, sich zu ihr zu setzen. Er legte seine Waffe ab und schob sich auf den Sitz ihr gegenüber.
    »Wer sind deiner Meinung nach die zehn mächtigsten Personen in der FAYZ ?«
    Edilio sah sie skeptisch an. »Möchtest du das wirklich wissen?«
    »Ja.«
    »Also, die Nummer eins ist Albert. Dann kommen Caine, Sam und Lana.« Er überlegte kurz, dann sagte er: »Quinn, leider auch Drake, Dekka. Du. Ich. Diana.«
    Astrid verschränkte die Arme vor der Brust. »Nicht Brianna? Oder Orc?«
    »Sie sind mächtig, ja. Aber ihnen fehlt die Fähigkeit, andere zu etwas zu bewegen. Verstehst du? Brianna ist cool, aber ihr würde keiner folgen. Das gilt auch für Jack. Und erst recht für Orc.«
    »Fällt dir bei den zehn Leuten, die du genannt hast, etwas auf?«, fragte Astrid und antwortete gleich selbst. »Vier von ihnen haben keine Kräfte.«
    »Meintest du das mit Ironie?«
    »Außerdem hat Dianas Bedeutung nichts mit ihrer Kraft zu tun, sondern mit ihrem Baby. Diana Ladris: Mutter.«
    »Sie hat sich verändert«, sagte Edilio. »Und du auch.«
    »Ja, ich bin brauner geworden«, erwiderte Astrid ausweichend.
    »Nicht nur das. Die alte Astrid wäre niemals einfach verschwunden und

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