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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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meinst du?«
    Sie wurde unruhig, ließ von ihm ab. Dann setzte sie ein ironisches Lächeln auf, griff wieder nach seiner Hand und hielt sie fest. »Es fühlt sich an wie kurz vor einem Krieg. Er kündigt sich schon lange an.« Ihr Lächeln verschwand. »Die Dunkelheit kommt.«
    »Du kannst die Zukunft nicht vorhersagen«, sagte Sanjit ernst. »Das kann niemand. Nicht einmal hier. Also: Was tun wir mit Taylor?«
    Lana seufzte. »Wir suchen ihr ein Zimmer.«

Dreizehn
    25 Stunden
    Wieder war der Avatar kaputtgegangen.
    Als Pete mit dem umherhüpfenden Avatar spielen wollte, war er in seine Bestandteile zerbrochen. Er veränderte seine Farbe und die Gestalt und danach hatte er sich nicht mehr gerührt.
    Er hatte es noch mal bei einem anderen Avatar ausprobiert. Der war geschmolzen und zu einem hässlichen Klumpen geworden.
    War das das Spiel?
    Und wenn ja, was sollte daran Spaß machen?
    Außerdem bekam er langsam ein schlechtes Gewissen. Als täte er etwas Schlimmes.
    Also hatte er sich vorgestellt, dass die Avatare wieder ihre ursprüngliche Gestalt annahmen.
    Doch es passierte nichts. Das war merkwürdig, denn wenn er etwas wirklich wollte, trat es eigentlich immer ein. Als er gewollt hatte, dass die Sirenen und das entsetzliche Geschrei aufhörten und die Welt nicht in Flammen aufging, hatte er den Ball geschaffen.
    In anderen Situationen war es ähnlich gewesen. Er musste es sich nur stark genug wünschen.
    Und da er jetzt ein ungutes Gefühl hatte, wollte er, dass die Avatare wieder in Ordnung kamen.
    Ohne Erfolg.
    Obwohl, wenn er es recht bedachte, stimmte das nicht. Bei den großen plötzlichen Ereignissen hatte er sich jedes Mal gefürchtet. Er konnte sich also nicht einfach etwas wünschen, damit es eintrat. Zuerst musste er Angst haben.
    Jetzt hatte er keine Angst mehr. Die Panikzustände von früher waren weg. Da war er noch der alte Pete gewesen. Dem neuen Pete jagten Geräusche und Farben oder Dinge, die sich zu schnell bewegten, keine Angst mehr ein.
    Dem neuen Pete war einfach nur langweilig.
    Ein Avatar schwebte vorbei.
    Pete kannte ihn. Selbst ohne stechenden Blick und ohne schrille Stimme. Das war seine Schwester. Astrid. Ein Muster, ein Gebilde, eine gewundene Spirale.
    Er fühlte sich einsam.
    War er früher je einsam gewesen?
    Er war es jetzt und er sehnte sich danach, die Hand auszustrecken und Astrid flüchtig zu berühren, nur damit sie wusste, dass er da war.
    Aber sie waren doch so zart, diese Avatare. Und er hatte zwei linke Hände.
    Darüber musste er lachen.
    Hatte er früher je gelacht?
    Er tat es jetzt. Und das sollte ihm wenigstens für eine Weile genügen.
    Albert hatte kein Problem damit, bei Caines lächerlichem Monarchengetue mitzuspielen. Wenn Caine sich unbedingt König nennen wollte und die Leute ihn mit »Hoheit« ansprechen sollten, bitte. Es kostete ihn schließlich keinen müden Berto.
    Außerdem hatte Caine ja wirklich für Ruhe gesorgt. Und dafür, dass die Regeln eingehalten wurden. Albert mochte Regeln. Er war auf sie angewiesen.
    Auf dem Markt neben der alten Schule wurde kaum noch geklaut. Die Leute stritten sich nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit und Schlägereien waren auch seltener geworden. Die Kids liefen nicht mehr bis an die Zähne bewaffnet herum, und inzwischen kam es sogar vor, dass jemand seinen Knüppel oder die Machete daheim vergaß.
    Das alles waren gute Zeichen.
    Und das Beste war, dass die Leute zur Arbeit erschienen und sich nicht gleich wieder verdrückten.
    König Caine machte ihnen Angst. Albert bezahlte sie. Seit sie diese Zuckerbrot-und-Peitsche-Methode anwandten, lief alles viel reibungsloser ab, als es unter Sams oder Astrids Führung je der Fall gewesen war.
    Wenn Caine also König genannt werden wollte …
    »Hoheit, ich melde mich zum Bericht«, sagte Albert.
    Caine ließ ihn warten. Er saß an seinem Schreibtisch und tat so, als wäre er mit etwas Wichtigem beschäftigt.
    Als er endlich den Blick hob, sah er ihn mit gleichgültiger Miene an.
    »Albert. Schieß los.«
    »Die gute Nachricht: Die Wolke regnet noch. Der Wasserlauf ist inzwischen sauber – der Schlamm, der Schutt und das alte Öl sind weggespült. Das Wasser dürfte nun auch im Auffangbecken am Strand trinkbar sein. Die Durchflussmenge liegt bei rund fünfundsiebzig Litern die Stunde. Das sind eintausendachthundert Liter pro Tag, also mehr Trinkwasser, als wir brauchen, und genug, um auch noch die Gärten zu bewässern.«
    »Können sich die Leute damit waschen?«
    Albert

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