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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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mit eingeschalteten Scheinwerfern vorbei. In der FAYZ gab es weder noch.
    Die Straße war also von der Bildfläche verschwunden, und obwohl sie überzeugt war, ihr parallel gefolgt zu sein, hatte sich die Vegetation mit der Zeit verändert und war viel üppiger geworden als an der Straße entlang.
    Als dann auch noch der Mond unterging und kaum noch etwas zu erkennen war, war sie immer unsicherer geworden und hatte schließlich versucht, die Straße in einem rechten Winkel zu kreuzen. Sie war aber nicht da. Und falls doch, musste sie viel weiter weg sein, als sie gedacht hatte.
    »Wie kann man nur so blöd sein?«, fragte sie sich laut. Sie hatte es tatsächlich geschafft, sich in nicht einmal zwei Stunden komplett zu verirren.
    Das Klügste wäre jetzt wohl, sich nicht von der Stelle zu rühren und die Morgendämmerung abzuwarten. Falls es überhaupt eine gab. Bei diesem Gedanken wurde ihr erst recht angst und bange. Wenn sie im Sternenlicht schon aufgeschmissen war, wie sollte sie sich dann erst in absoluter Finsternis zurechtfinden? Sie würde ewig durch die Gegend irren. Genauer gesagt so lange, bis Hunger und Durst sie umbrachten.
    »Positiv denken!«, sagte sie sich laut. Auch, um sich durch den Klang ihrer eigenen Stimme zu beruhigen. »Falls … nein, wenn die Sonne aufgeht, kann ich mich an den Bergen orientieren. Vielleicht sehe ich sogar den Ozean.«
    Sie fand eine Stelle mit hohem Gras und setzte sich vorsichtig hin.
    »Schlechter Start«, gestand sie sich ein. »Verloren in der Wildnis.«
    Irgendwann fiel sie in einen unruhigen, von verstörenden Träumen begleiteten Schlaf. Und als sie die Augen aufschlug, war klar, dass ihr Wunsch nicht in Erfüllung gegangen war.
    Direkt über ihr zeichnete sich ein tiefblauer Kreis ab, der an seinem östlichen Rand gerade anfing, etwas heller zu werden.
    Darunter war jedoch alles schwarz. Kein mitternachtsblauer, von den Sternen übersäter Nachthimmel, sondern das matte, konturlose Schwarz des Flecks.
    Der Himmel erstreckte sich nicht mehr von Horizont zu Horizont. Er war zum Boden einer auf den Kopf gestellten Schüssel geschrumpft. Als blickte sie vom Grund eines tiefen Brunnens in ein kreisförmiges Stück Himmel. Und ehe der Tag um wäre, würde auch das schwarz sein.
    Caine erwachte mit dröhnendem Schädel. Der Schmerz war so heftig, dass ihm schlecht wurde.
    Er spürte aber noch etwas. Als hätte er sich geschnitten. Ein Jucken und Beißen rund um seinen Kopf.
    Als er mit den Händen hinfassen wollte, rührten sie sich nicht von der Stelle.
    Caine riss die Augen auf. Er sah den grauen Zementblock. Den Beistelltisch, auf dem er stand. Seine Hände, die bis zu den Gelenken im Zement verschwunden waren.
    Angst überfiel ihn. Er kämpfte gegen die Panik an, schaffte es nicht und schrie laut auf.
    »Nein! Nein, nein, nein!«
    Er richtete sich auf und zerrte an seinen Händen, sie steckten aber längst fest, waren im Zement einbetoniert. Dasselbe hatte er anderen angetan. Er kannte die Folgen, wusste, dass der Zement nicht einfach abgeschlagen werden konnte.
    Caine saß in der Falle. Er wollte auf die Beine springen, geriet durch das Gewicht des Blocks aus dem Gleichgewicht und stieß sich an der scharfen Kante des Zements das Knie an. Das tat weh, war aber nichts im Vergleich zu der in seinem Inneren tobenden Angst, nichts im Vergleich zu den grauenhaften Schmerzen in seinem Kopf.
    Inzwischen wimmerte er wie ein verängstigtes kleines Kind. Er spannte seine Muskeln an und hob den Block vom Tisch. Er knallte gegen seine Oberschenkel, aber wenigstens konnte er ihn heben. Er konnte ihn tragen.
    Aber nicht weit. Und als er ihn wieder abstellen wollte, schrammte er am Tisch vorbei und krachte auf den Boden.
    Reiß dich zusammen. Nicht ausrasten …
    Denk nach …
    Er befand sich in Pennys Haus.
    Penny.
    Nein.
    Ihn packte eiskaltes Entsetzen.
    Er hob so gut er konnte den Kopf – und da war sie. Sie kam auf ihn zu und blieb nur wenige Zentimeter vor seinem gebeugten Kopf stehen. Er starrte ihre Füße an.
    »Wie gefällt dir das?«, fragte Penny.
    Sie hielt ihm einen ovalen Spiegel unter das Gesicht. Er sollte sich selbst sehen, seinen Kopf, den eine Krone aus Alufolie schmückte, und die Rinnsale aus getrocknetem Blut, die über sein Gesicht liefen und von den Heftklammern stammten, mit denen sie die Krone in seine Kopfhaut getackert hatte.
    »Ohne Krone bist du kein König, Hoheit.«
    »Ich bring dich um, du Aas!«
    »Lustig, dass du von Aas

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