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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Hinter dem Steuer des Humvee erwartete ihn eine gut gelaunte Unteroffizierin. Darius stellte seine Werkzeugtasche nach hinten. Woher sollte er wissen, was er brauchen würde, wenn er nicht einmal wusste, was er reparieren sollte?
    Als sich herausstellte, dass die Frau eine Zeit lang in Kabul stationiert gewesen war, hatten sie ein Thema für die weite Fahrt um die Kuppel herum gefunden. Sie unterhielten sich auch über den angeblich so genialen Ballwerfer aus Kuba, der auf einem Floß in die USA geflohen war und von den Angels für die nächste Baseballsaison unter Vertrag genommen werden sollte.
    Vom Highway bogen sie irgendwann auf die unasphaltierten Nebenstraßen ab. Es gab noch eine andere Strecke zum Stützpunkt der Evanston Nationalgarde, aber das hätte einen großen Umweg bedeutet. Diese Strecke war holprig und staubig, dafür aber kürzer.
    Die meiste Zeit blieben sie in Sichtweite der Kuppel. Darius hatte sich längst an sie gewöhnt. Sechzehn Kilometer hoch, zweiunddreißig Kilometer im Durchmesser. Sie sah aus wie ein kleiner glatt polierter Mond, den jemand über der südkalifornischen Küste abgeworfen hatte.
    »Schon lange hier?«, fragte Darius mit einem Nicken zur Wand.
    »Bin vor einem Monat hierherversetzt worden. Hab’s natürlich wie alle im Fernsehen gesehen. Aber aus der Nähe wirft es einen dann doch um.«
    »Das kann man laut sagen.«
    »Komischer Gedanke, dass da drin lauter Kinder sind.«
    Sie parkten vor dem Stützpunkt, der allem Anschein nach erst vor Kurzem errichtet worden war. Ein Dutzend Gebäude, die schnurgerade Reihen bildeten, Quartiere für die Soldaten, eine Offiziersunterkunft, mehrere Wohnwagen für den Führungsstab, eine an den Antennen und Schüsseln erkennbare Nachrichtenzentrale.
    Der Stützpunkt summte wie ein Bienenstock. Männer und Frauen, die alle mit geschäftiger Miene hierhin und dorthin eilten. Niemand, der bloß herumstand, sich eine Zigarette genehmigte oder ins Handy plauderte. Alle verhielten sich vielmehr so, als wären sie Teil irgendeiner großen Sache.
    Ein Militärpolizist führte sie zu einem der Wohnwagen. Während die Unteroffizierin an der Tür stehen blieb, betrat Darius einen auf Eiseskälte klimatisierten Raum.
    Er musste sich noch einmal ausweisen. Dann wurde ihm von einem Sergeant ein Formular vorgelegt, das er unterschreiben sollte. Es verpflichtete ihn zu absoluter Geheimhaltung über den Zweck seines Besuchs, die Existenz des Stützpunkts, die hier verrichtete Arbeit und das hier beschäftigte Personal.
    Das Ganze hatte etwas ausgesprochen Offizielles und ihm entging der drohende Unterton nicht.
    »Sergeant, ist Ihnen klar, dass Sie diesem Sicherheitsprotokoll unterworfen sind?«
    »Ja, Sergeant.«
    »Und dass Sie bei der geringsten Zuwiderhandlung vor einem Militärgericht landen?«
    Das Wort »geringste« wurde besonders betont.
    »Ich glaube, ich hab’s kapiert, Sarge.«
    Der Sergeant lächelte. »Strengste Geheimhaltung. Melden Sie sich im Gebäude 014. Ihre Fahrerin weiß, wo es ist.«
    Gebäude 014 befand sich rund einen Kilometer vom Stützpunkt und zwei Kilometer von der Kuppelwand entfernt. Eine Stahlkonstruktion, die aussah wie ein Hangar. Riesig und imposant und in der Farbe der umliegenden Wüste.
    Darius wuchtete seine Werkzeugtasche aus dem Wagen und wurde am Eingang vom nächsten Militärpolizisten in Empfang genommen. Wieder musste er sich ausweisen, dann betrat er den Hangar.
    Was er sah, verschlug ihm die Sprache. Ein halbes Dutzend mit Erde beladener Laster. Ein gewaltiger Turm, der aussah, als wäre er aus den Stahlstreben einer Hängebrücke oder gar des Eiffelturms gebaut worden.
    Der Militärpolizist lieferte ihn bei einem Zivilisten ab, der einen Bauarbeiterhelm auf dem Kopf trug und ihm die Hand schüttelte.
    »Charlie«, sagte er. »Einfach nur Charlie. Tut mir leid, dass Sie hier rauskommen mussten, aber unsere leitende HKL -Mechanikerin ist im Babyurlaub und ihr Assistent hat sich beim Surfen den Knöchel gebrochen. Sie leiden hoffentlich nicht unter Platzangst.«
    Die Frage überraschte Darius. »Warum?«
    »Weil Sie in die Tiefe müssen. Das Gerät, das Sie sich ansehen sollen, ist ein Gebläse. Es befindet sich bei Kilometer sechs.«
    »Was heißt das?«
    »Dass wir zwei Kilometer in die Tiefe müssen und vier Kilometer nach Süden.«
    Darius fröstelte. »Aber … das ist … das ist doch direkt an der Kuppel. Warum … ich meine, was …?«
    Charlie zuckte die Achseln. »Wenn Sie hier arbeiten, ist

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