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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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nächsten Moment stemmte er sich durch die Öffnung.
    Diana blickte sich nach einer Waffe um. Da war aber nichts. Es ging auch alles viel zu schnell, denn Drake hatte den Maschinenraum bereits verlassen. Er stand vor ihr und grinste sie an.
    Sie wusste, sie sollte schreien, doch ihr Herz trommelte so heftig in ihrer Brust, dass sie keine Luft bekam.
    Drake hob den Jungen mühelos vom Boden auf, warf ihn über die Reling und tauchte ihn unter Wasser.
    Diana starrte ihn immer noch entgeistert an. Wieso war er hier? Wie war das möglich?
    »Was ist, Diana? Bist du auf dein boshaftes Maul gefallen?«
    Diana sah das Strampeln des Kleinen unter Wasser, das verzweifelte Ausschlagen seiner Beine. Drake drehte ihn ein wenig, damit sie in sein Gesicht blicken konnte. In die aufgerissenen Augen. Und zusehen musste, als das letzte bisschen Luft wie explodierende Blasen aus ihm entwich.
    »Lass ihn los«, sagte Diana tonlos.
    »Da drüben ist ein Schlauchboot. Da hebst du jetzt deinen herrschaftlichen Hintern hinein. Sobald du drin bist, lass ich ihn los. Vorher nicht. An deiner Stelle würde ich mich beeilen.«
    Aus Dianas Kehle drang ein Schluchzen. Sie sah die Angst in den Augen des Kleinen. Sein Flehen.
    Wenn sie zögerte, würde er ertrinken. Und Drake wäre immer noch hier.
    Diana stürzte zum Bug. Sie kletterte über die Reling und ließ sich in das Boot plumpsen.
    »Ich bin drin!«, rief sie. »Lass ihn los!«
    Drake hatte keine Eile. Während er langsam auf sie zuschlenderte, zog er den Jungen unter Wasser hinter sich her.
    Atria musste seinen Tentakel gesehen haben, denn sie fing an zu schreien.
    Von unten polterten Schritte herauf. Roger tauchte atemlos an Deck auf. Drake lächelte ihn an.
    »Ich glaube, wir hatten noch nicht das Vergnügen«, sagte er und hob Justin aus dem Wasser. Der kleine Junge hing leblos da, mit geschlossenen Augen und weiß wie der Tod.
    Rogers Miene nahm einen mörderischen Ausdruck an. Brüllend stürzte er sich auf Drake.
    Drake schwang den kleinen Justin wie eine nasse Abrissbirne und versetzte ihm damit einen solchen Schlag, dass er über Bord ging.
    Als er den Bug erreichte, blickte er ungerührt in Dianas tränenüberströmtes Gesicht und warf Justin wie einen Müllbeutel in das Schlauchboot.
    »Sieht so aus, als ob er sein Mittagsschläfchen hält«, sagte Drake und sprang nun ebenfalls ins Boot.
    Diana beugte sich über Justin. Seine Augen waren immer noch zu. Die Lippen blau. Als sie ihn berührte, fühlte er sich eiskalt an.
    In ihrem Gedächtnis tauchten Bilder auf. Von einem Video, das sie im Unterricht gesehen hatte. Vor langer Zeit, in einer anderen Welt.
    Als sie sich über ihn beugen wollte, um seinen Mund zu erreichen, ließ ihr Bauch das nicht zu. Sie musste seinen Kopf anheben und fürchtete, nicht einmal dafür genug Kraft zu haben.
    Sie beatmete ihn. Wartete kurz. Beatmete ihn wieder. Wartete.
    Drake band die Leine los, setzte sich hin und griff nach den Rudern.
    Luft in ihn reinblasen. Pause. Und wieder Luft.
    Der Puls, sie sollte ihm den Puls fühlen. Diana drückte zwei Finger an den Hals des Jungen.
    Inzwischen hatte Drake zu summen begonnen. Die Melodie von Hisst die Flagge aus Fluch der Karibik .
    Da, da war etwas. Ein unmerkliches Flattern im Hals des Jungen.
    Beatmen. Pause. Beatmen.
    Er hustete. Hustete noch einmal und spuckte Wasser aus. Diana zog ihn in eine sitzende Position.
    »Sieh mal an, Diana, du hast dem Zwerg das Leben gerettet. Willst du ihn auch am Leben erhalten?« Drake hielt kurz inne, als rechnete er tatsächlich mit einer Antwort. Als sie nichts erwiderte, fuhr er fort: »Wenn er am Leben bleiben soll, dann hältst du jetzt den Mund. Ein Laut von dir und ich ertränke ihn wie ein Katzenjunges.«
    Das Schlauchboot näherte sich bereits dem Ufer. Sie waren keine zwanzig Ruderschläge mehr davon entfernt.
    Diana warf einen Blick zum Hausboot. Dekka befand sich auf dem Oberdeck, schaute aber nicht in ihre Richtung. Sondern nach oben, zum schrumpfenden Himmel.
    Von Sam und Edilio keine Spur.
    »Tja, irgendwie scheiße, was?«, bemerkte Drake fröhlich. »Dekka könnte sowieso nichts unternehmen. Nicht aus der Entfernung.«
    Diana sah zum Ufer. Kein Mensch weit und breit.
    Moment. Da war Sinder. Sie zerrte gerade einen riesigen Sack in Richtung Ufer. Und hinter ihr kam Jezzie.
    Drake bemerkte den Hoffnungsschimmer in Dianas Augen und zwinkerte ihr zu. »Keine Sorge, wir unterhalten uns mit ihnen. Erzählen ihnen, du kehrst zu Caine zurück.«
    War er

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