Gone 5: Angst (German Edition)
stand nicht an seinem üblichen Platz.
Auf dem Parkplatz von Vons stand es aber auch nicht.
Darius vertrieb sich die Zeit, indem er seinen Wagen volltankte. Von der Tankstelle hatte er eine gute Sicht auf den Parkplatz.
Als Nächstes fuhr er zu einem Drive-in neben dem Supermarkt und bestellte sich einen Kaffee. Danach konnte er nur noch warten. Eine Stunde ließe sich erklären. Aber zwei Stunden? Das wäre schon schwieriger.
Dann sah er die Lösung seines Problems: das Kino. Die Filme, die sie dort zeigten, waren Mist, aber er war schon einmal drin gewesen. Perfekt. Er betrat das Kino und bezahlte mit seiner Kreditkarte. Im Foyer deckte er sich mit Popcorn und Süßkram ein. Als die Vorschau losging, ließ er das ungesunde Zeug unter seinem Sitz stehen und verschwand durch einen der Seitenausgänge. Er achtete darauf, die abgerissene Karte nicht zu verlieren.
Wieder im Freien entdeckte er Connies Wagen sofort. Das Einkaufszentrum war voller Überwachungskameras. Sie dort anzusprechen, wäre zu riskant. Also stieg er in sein Auto, parkte neben Connies Wagen und wartete.
Nach einer Weile tauchte sie mit einem Einkaufswagen voller Plastiktüten auf, verstaute alles im Kofferraum und bemerkte ihn erst, als sie schon losfahren wollte. Erst jetzt öffnete er sein Fenster.
Sie tat dasselbe.
Er sah sie an. »Con, ich lege mein Leben in deine Hände.«
»Wovon redest du?«
»Lebenslang, wenn sie mich erwischen.«
Sie musterte ihn argwöhnisch. »Was ist los, Darius?«
»Sie wollen die Kuppel sprengen. Mit einer Atombombe.«
Sechsundzwanzig
11 Stunden, 28 Minuten
Roger stand wild gestikulierend an der Reling des Segelboots und schrie ihnen etwas zu. Edilio wusste sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein musste.
Als Edilio das Schlauchboot sah, das sich dem Ufer näherte, rannte er nach unten, schnappte sich Sams Fernglas und stürzte wieder an Deck.
Sam lief ihm hinterher.
In dem Moment, als Edilio den Feldstecher an die Augen hob, schrammte das Boot gerade über den Kieselgrund und legte an. Unverwechselbar der Tentakelarm, der Diana brutal auf die Beine riss und an Land stieß.
»Drake«, sagte Edilio. »Er hat Diana. Und Justin.«
Als hätte er ihn gehört, wandte Drake ihm den Kopf zu, hob eines der Ruder und winkte ihm damit zu.
Dann drosch er es auf den Boden und zerbrach es in zwei Teile. Die untere Hälfte, um die sein Tentakel gewickelt war, richtete er mit der spitzen Zacke voran auf Justins Hals.
Der kleine Junge weinte. Edilio konnte die Tränen sehen, die über sein Gesicht strömten.
Mit der normalen Hand deutete Drake eine spöttische Geste an. Das hieß so viel wie: Komm schon, hol mich.
Die Botschaft war klar. Sollte er verfolgt werden, würde Drake seine Drohung wahr machen und Justin töten. Edilio zweifelte keine Sekunde daran.
»Wo ist der Wirbelwind?«, rief Sam wütend. »Edilio, gib einen Warnschuss ab!«
Edilio schien ihn nicht gehört zu haben, denn er schwenkte das Fernglas wieder auf Roger. Roger war am Boden zerstört. Edilio hob einen Arm und signalisierte ihm mit geballter Faust, dass er verstand und die Hoffnung nicht aufgab.
Unterdessen zerrte Sam die Pistole aus Edilios Gürtel und feuerte damit dreimal in die Luft. Wenn Brianna in der Nähe war, wüsste sie jetzt Bescheid.
Drake eilte bereits den Hang hinauf. Er trieb Diana vor sich her, die in ihrem Zustand kaum Schritt halten konnte. Zusehen zu müssen, wie Justin versuchte, ihr zu helfen, war unerträglich. Nicht mehr lange und sie wären außer Sichtweite.
Sam verfluchte Brianna. Ihr Verhalten war leichtsinnig, verantwortungslos und sagenhaft blöd. Dekka rannte bereits den Pier entlang, nur waren ihre Chancen, Drake aus dieser Entfernung zu erwischen, gleich null.
Sam machte kehrt, um ihr hinterherzulaufen. Wahrscheinlich würde er die drei auch nicht mehr einholen, aber tatenlos zusehen konnte er erst recht nicht.
»Sam, bleib hier!«, bellte Edilio.
Sam zögerte, dann blieb er stehen und drehte sich zu Edilio um.
»Das ist zu gefährlich. Dir darf nichts zustoßen. Wenn du stirbst, stirbt das Licht.«
»Hast du sie nicht mehr alle? Denkst du, ich lasse einfach zu, dass Drake hier aufkreuzt und Diana mitnimmt?«
»Dekka soll sich um ihn kümmern. Schick Jack los. Wen auch immer. Aber du bleibst hier.«
Sam fühlte sich, als hätte Edilio ihm eine runtergehauen. Er blinzelte, wollte etwas erwidern, ließ es aber.
»Du bist nicht ersetzbar, Mann. Denk doch nach. Bald ist es finster. Du machst
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