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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Licht. Das wird deine Schlacht sein. Um alles andere kümmern wir uns.«
    Edilios Schultern sackten nach unten. »Was meinst du, wie es mir geht? Mein Platz ist hier. Gegen Drake bin ich machtlos. Ich wäre bloß sein nächstes Opfer.« Sein Blick wanderte wieder zu Roger, der mit ausgestreckten Armen und fassungsloser Miene zu ihnen herüberstarrte. Sie besagte: Worauf wartet ihr? Warum steht ihr bloß rum und tut nichts?
    Auf den anderen Booten waren inzwischen überall Leute aufgetaucht. Sie hatten die Schüsse gehört. Und schauten ängstlich zu ihren Anführern. Ein paar bemerkten Dekka, die auf das Schlauchboot zurannte. Sie zeigten auf sie, wandten die Köpfe wieder zu Sam und Edilio, wunderten sich.
    Edilio entdeckte Jack auf einer der Motorjachten. Da er zu weit weg war, um ihm etwas zuzurufen, deutete Edilio mit dem Finger auf ihn.
    Jack machte einen auf: Meinst du mich?
    Da nagelte auch Sam ihn mit dem Finger fest. Dann vollführte er mit dem Arm einen Bogen zum Ufer hin.
    Jack stand widerwillig auf, stapfte zum Heck des Boots und gleich darauf war das Tuckern eines anspringenden Motors zu hören.
    Edilio richtete das Fernglas wieder auf Roger. Er sah so verletzt aus. So hilflos. Er musste sich zwingen, den Blick von ihm abzuwenden und Jack in Richtung Ufer zu folgen. Von dort schwenkte er auf Dekka, die bereits den Hang erklomm und die besonders steilen Stellen überwand, indem sie sich schwerelos machte.
    Und weiter oben sah er Orc – er kam ihr entgegen.
    Edilio spürte einen Hoffnungsschimmer.
    Orc, Jack und Dekka. Würden sie es schaffen?
    Die Kojoten waren Brianna ungefähr einen Kilometer voraus. Sie rannten mit der für sie typischen Ausdauer, die sie zu so erfolgreichen Jägern machte.
    Weiter vorne erspähte sie plötzlich noch eine Gruppe. Gehörten sie auch zu diesem Rudel? Oder war das ein anderes? Wie auch immer, Kojoten waren zum Abschuss freigegeben.
    Erledige das erste Rudel. Dann drehst du noch rasch eine Runde, siehst dich nach Drake um und kehrst zurück, bevor Sam etwas merkt.
    Einer der Kojoten hatte sie entdeckt. Die Panik, die das auslöste, erfüllte sie mit Befriedigung. Sie waren zu viert und rasten jetzt Hals über Kopf davon.
    Das Licht war echt mies. Und das Terrain uneben und trügerisch. Höchstgeschwindigkeit war nicht drin. Aber das machte nichts. Ein Kojote schaffte im besten Fall fünfzig, sechzig Stundenkilometer. Brianna kam, wenn sie langsam rannte, locker auf das Doppelte.
    Sie trottete neben einem der Kojoten her. Aus seinen Augen sprach Todesangst.
    »Ja«, sagte sie. »Brave Hunde kommen in den Himmel. Kojoten in die Hölle.«
    Sie holte mit der Machete aus.
    Der Kojote lief noch ein paar Schritte weiter, dann überschlug er sich und blieb liegen.
    Zwei der Kojoten liefen nebeneinander her und wollten sich offenbar nicht kampflos ergeben.
    Sie wirkten aber auch erschöpft, hechelten mit heraushängender Zunge. An der Schnauze des Weibchens war getrocknetes Blut zu sehen.
    »Hey, ihr Mistköter«, sagte Brianna.
    Als sie ihnen vor der Nase herumtänzelte, schnappte der eine nach ihr. Sie hatten aber keine Chance. Brianna köpfte ihn. Seine Gefährtin – wahrscheinlich war es Howards Blut, das an ihr klebte – machte kehrt und ergriff die Flucht. Brianna hackte durch ihre Wirbelsäule.
    »Ich hab Howard nie gemocht«, sagte sie. »Aber euch mag ich schon gar nicht.«
    Das vierte Tier war nirgends zu sehen. Sicher versteckte es sich. Schwer zu sagen in dem trüben Licht. Überhaupt schwer, etwas zu erkennen. Alles war irgendwie braun in braun.
    Sie wartete eine Zeit lang ab und hielt die Augen offen. Doch der Kojote zeigte sich nicht.
    Egal. Die Zeit war knapp und ihr eigentliches Opfer lief noch frei herum: Drake.
    Brianna lief los, angetrieben vom schlechten Gewissen und der Sorge, was sie sich von Sam anhören müsste, wenn sie außer drei toten Kojoten nichts vorzuweisen hätte.
    Sie musste Drake finden, das würde Sam besänftigen. Nur wo steckte der Sadist?
    Jetzt spürte er sie wieder: die Angst der Dunkelheit. Vielleicht hatten die bescheuerten Hunde ja Recht. Vielleicht war sie wirklich am Ende. Hatten sie deshalb nicht am Felsen auf ihn gewartet? Waren geflohen wie Ratten, die das sinkende Schiff verließen?
    Nein, nein. Wenn er seine Mission erfüllte, würde der Gaiaphage siegen. Und dann wäre seine Dankbarkeit nur noch größer.
    Drake musste sich beeilen. Mit Einbruch der Nacht wäre er in Sicherheit, aber bis dahin …
    Drake fürchtete zwei

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