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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Baumstamm erdrosseln.
    Jack versuchte, die Peitsche zu fassen, doch Drake war schneller. Als er Jack auswich, geriet er ins Stolpern, machte ein paar ungeschickte Schritte rückwärts und rang um sein Gleichgewicht.
    Das wäre Jacks Chance gewesen. Aber er war kein Kämpfer. Er war vielleicht stärker geworden, aber nicht gemeiner.
    Drake quittierte sein Zögern mit einem bösen Grinsen. Er griff sofort wieder an. Die Peitsche kreiste wirbelnd über seinem Kopf und schlug ein ums andere Mal zu, während Jack vor ihr zurückwich.
    Die Peitsche traf Jacks Oberkörper, knallte auf seinen Arm und schnitt ihm quer über den Hals.
    Jacks Kehle versprühte Blut. Er berührte die Stelle, zog seine nasse Hand zurück und starrte sie erschrocken an.
    Dieser Hals ließ sich vielleicht nicht erwürgen, aber aufschlitzen.
    Als Jack zu Boden ging, kroch der kleine Justin wimmernd zu ihm.
    Drake wickelte seine Peitsche um den Jungen und warf ihn zurück zu Diana.
    Den verblutenden Jack ließ er einfach liegen.
    »Okay«, sagte er an Diana gewandt, »wir hatten unseren Spaß. Los jetzt, bevor meine gute Laune verschwindet.«
    Orc und Dekka hatten etwas gemeinsam: Sie waren beide nicht sehr schnell. Jack war ihnen mit großen Sprüngen vorausgeeilt.
    Ganz schön mutig, musste sich Dekka eingestehen. Sie wollte Jack nicht mögen, aber Mut war eine Tugend, die Dekka mehr als jede andere schätzte.
    Als sie ihn fanden, lag er in einer klebrigen Blutlache und rührte sich nicht mehr.
    »Sein Herz schlägt noch.« Dekka musste nicht danach tasten, sie erkannte es daran, wie das Blut aus seinem Hals herausgepumpt wurde.
    »War das Drake?«, fragte Orc.
    »Ja.« Dekka drückte mit ihrer Hand auf die klaffende Wunde. »Zerreiß sein T-Shirt.«
    Orc zerriss es wie Seidenpapier und hielt ihr eine Hälfte hin. Ohne die Hand von Jacks Hals zu nehmen, stopfte sie den Stoff darunter und drückte wieder zu.
    Das Blut drang weiterhin ungehindert heraus.
    »Komm schon, Jack. Tu mir das nicht an.« An Orc gewandt sagte sie: »Drake muss eine Schlagader erwischt haben. Ich kann die Blutung nicht stoppen. Was mach ich nur? Es hört nicht auf! Versuch du es, du bist stärker als ich.«
    Orc ging neben Jack in die Knie und drückte auf den blutdurchtränkten Lappen. Das pulsierende Pumpen stoppte, doch die Anstrengung schien Jack den Atem zu rauben, denn er begann zu röcheln.
    Dekka blickte sich hektisch um, als hoffte sie, im Gestrüpp einen Verbandskasten zu finden.
    »Wir brauchen Nadel und Zwirn.« Sie fluchte lautstark. »Wir müssen ihn zum See bringen. Dort soll ihn jemand zusammenflicken. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Komm schon!«
    »Und Drake?«
    »Orc, du musst ihn tragen. Ich kann nicht verhindern, dass er verblutet. Wir bringen ihn zurück und rennen gleich wieder los.«
    »Bis dahin ist es dunkel.«
    »Wir können ihn doch nicht verrecken lassen!«
    Orc starrte in die Richtung, in die Drake verschwunden war. Einen Moment lang dachte Dekka, er würde ihm folgen. Und ein Teil von ihr – auch wenn sie sich dafür schämte – wünschte sich sogar, Jack würde einfach sterben. Jetzt und hier. Er würde es wahrscheinlich ohnehin nicht schaffen. Aber dann könnten sie wenigstens noch Drake nachjagen.
    »Ich bringe ihn zurück«, sagte Orc. »Du folgst Drake. Greif ihn aber nicht an, solange ich nicht da bin.«
    »Glaub mir, ohne Verstärkung lege ich mich nicht mit ihm an.«
    Sie lief los, folgte den Fußspuren von Drake und den anderen beiden, die im schwindenden Licht gerade noch sichtbar waren.
    Sanjit steckte in einer immer größer werdenden Schar verängstigter und nur langsam vorankommender Kids fest. Und das machte ihn schier verrückt. Nichts lief so, wie es sollte. Er hätte längst beim See sein können. Außerdem wurde es rasend schnell dunkel – ein Vorgeschmack auf die totale Finsternis.
    Die lärmende, unorganisierte Menge war kaum vom Highway auf die Straße zum See abgebogen, als das zweite Kojotenrudel ohne Vorwarnung zuschlug.
    Rechts von ihnen ging es in die Berge, in westlicher Richtung waren die dunklen Umrisse eines Waldrands zu sehen. Jemand hatte ihm gesagt, dass dort der Stefano Rey Nationalpark begann.
    Keira, Tabitha und der kleine Mason waren nicht in unmittelbarer Gefahr. Sanjit auch nicht. Die Kojoten waren zu fünft und liefen ihnen auf der Straße entgegen, als wären sie vom See geschickt worden. Sie rannten schnurstracks auf sie zu, wichen ein paar größeren Kids aus und umzingelten ein zweijähriges

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