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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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was Sie dazu zu sagen haben.«
    »Ja.« Ich hörte, wie er einen Schluck Scotch trank und die Eiswürfel herumschüttelte. »Eines Abends hab ich die Geschichte zufällig in den Nachrichten gehört. Ihre Geschichte. Amys Geschichte. Ich war schon im Bett und habe was vom Thai-Imbiss gegessen. Mich um meine eigenen Angelegenheiten gekümmert. Ich war echt von den Socken. Amy, nach all den Jahren.« Er bestellte Nachschub beim Bartender. »Mein Anwalt meinte, ich solle auf gar keinen Fall mit Ihnen reden, aber … wie soll ich es ausdrücken? Ich bin einfach zu nett. Ich kann nicht zuschauen, wie Sie sich winden. Gott, ich wünschte, man dürfte in der Kneipe noch rauchen. Das ist ein Gespräch für Scotch und Zigaretten.«
    »Erzählen Sie«, sagte ich. »Von der Anzeige. Der Vergewaltigung.«
    »Wie gesagt, Mann, ich habe die Berichte gesehen, und die Medien machen Sie fertig. Ich meine, Sie sind der Kerl . Also sollte ich mich eigentlich raushalten – ich brauche dieses Mädchen nicht wieder in meinem Leben. Nicht mal indirekt. Aber scheiß drauf. Ich wünschte, jemand hätte mir damals einen Gefallen getan.«
    »Tun Sie mir doch einen Gefallen«, schlug ich vor.
    »Zuerst mal – sie hat die Anzeige fallenlassen – das wissen Sie auch, richtig?«
    »Ja, das weiß ich. Haben Sie’s getan?«
    »Leck mich. Natürlich nicht. Haben Sie’s getan?«
    »Nein.«
    »Na gut.«
    Wieder bestellte Tommy einen neuen Scotch. »Lassen Sie mich Folgendes fragen: Haben Sie eine gute Ehe geführt? War Amy glücklich?«
    Ich schwieg.
    »Sie antworten nicht, aber ich vermute, nein. Amy war nicht glücklich. Aus welchen Gründen auch immer. Ich will nicht mal danach fragen. Ich kann es mir vorstellen, aber ich werde nicht fragen. Und ich weiß, dass Sie garantiert eines wissen, nämlich, dass Amy gerne Gott spielt, wenn sie nicht glücklich ist. Den alttestamentarischen Gott.«
    »Das heißt?«
    »Sie teilt gerne Strafen aus«, erklärte Tommy. »Harte Strafen.« Dann lachte er. »Ich meine, Sie sollten mich sehen«, fuhr er fort. »Ich sehe nicht aus wie ein Alpha-Männchen. Ich sehe aus wie ein armer Einfaltspinsel. Ich bin ein armer Einfaltspinsel. Himmel, mein einziger Karaoke-Song ist ›Sister Christian‹. Ich heule bei Der Pate II . Jedes Mal.« Er hustete nach einem weiteren Schluck Scotch. Schien einen Moment zu dauern, bis er sich entspannte.
    »Fredo?«, fragte ich.
    »Fredo, Mann, klar. Der arme Fredo.«
    »Einfach übergangen.«
    Die meisten Männer benutzen Sport als Verkehrssprache mit anderen Männern. Das hier war das Filmfan-Äquivalent zur Diskussion über eine tolle Szene in einem Football-Spiel. Wir beide kannten das Zitat, und die Tatsache, dass wir beide es kannten, ersparte uns eine Menge »Was sind wir toll« -Smalltalk.
    Er trank wieder. »Es war so absurd.«
    »Erzählen Sie es mir.«
    »Sie nehmen das doch nicht etwa auf Band auf, oder? Niemand hört mit? Weil ich das nämlich nicht will.«
    »Nein, nur wir beide. Ich bin auf Ihrer Seite.«
    »Also, ich hab Amy auf einer Party kennengelernt – vor sieben Jahren war das – und sie war so verdammt cool. Witzig und schräg und … einfach cool. Wir hatten gleich einen Draht zueinander, wissen Sie, und das passiert mir nicht oft bei Mädchen, jedenfalls nicht bei solchen, die aussehen wie Amy. Deshalb dachte ich … na ja, anfangs dachte ich, ich werde verarscht. Wo ist der Haken, wissen Sie? Aber dann haben wir angefangen, miteinander auszugehen, ein paar Monate, zwei, drei Monate, und dann fand ich schließlich raus, was der Haken war: Sie ist ganz anders, als ich dachte. Sie kann lustige Sachen zitieren, aber sie mag sie eigentlich gar nicht. Lachen ist ihr sowieso zuwider. Und es wäre ihr lieber, wenn ich auch nicht lachen oder lustige Sachen sagen würde, was echt ungünstig ist, denn es ist ja mein Job. Aber für sie ist so was reine Zeitverschwendung. Ich meine, ich hab auch gar nicht mehr verstanden, warum sie sich überhaupt mit mir verabredet hat, weil es ziemlich offensichtlich war, dass sie mich eigentlich gar nicht leiden konnte. Ergibt das überhaupt irgendeinen Sinn?«
    Ich nickte und nahm einen Schluck Scotch. »Ja. Für mich schon.«
    »Also hab ich angefangen, Ausreden zu erfinden, um nicht mehr so viel mit ihr zusammen rumzuhängen. Ich hab die Sache nicht abgeblasen, weil ich ein Idiot bin, und sie war so schön. Ich hab einfach gehofft, es würde wieder anders. Aber ich hab mich ziemlich oft rausgeredet: Ich muss arbeiten, ich

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