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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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verfluchte Mall . Weil ein paar von den Brüdern letzten Monat da ein Mädchen vergewaltigt haben. Ich meine, so eine Truppe wütender Kerle, da hat eine Frau nichts zu lachen, wenn sie denen über den Weg läuft.«

    Auf der Fahrt zum Suchbereich des Nachmittags rief ich Boney an und kam sofort zum Punkt, als sie sich meldete.
    »Warum wird die Mall nicht durchsucht?«
    »Die Mall wird durchsucht, Nick, ein paar Cops sind schon dorthin unterwegs.«
    »Oh. Okay. Ein Kumpel von mir hat nämlich …«
    »Stucks, ich weiß, ich kenne ihn.«
    »Er meinte, die ganzen …«
    »Die Blue Book Boys. Vertrauen Sie uns, Nick, wir haben das im Griff. Für uns ist es genauso wichtig wie für Sie, Amy zu finden.«
    »Okay, äh, danke.«
    Nachdem meiner Empörung so der Wind aus den Segeln genommen war, kippte ich meinen riesigen Styroporbecher Kaffee hinunter und fuhr zu dem mir zugeteilten Bereich. Drei Stellen wurden an diesem Nachmittag durchsucht: die Gully Bootsanlegestelle (inzwischen bekannt als der Ort, an dem Nick, ohne dass jemand ihn gesehen hat, den fraglichen Vormittag verbrachte), der Miller Creek Wood (der den Namen Wald eigentlich nicht verdiente, denn die paar Bäume verdeckten nicht mal den Blick auf die Fast-Food-Restaurants) und Wolky Park, ein grünes Fleckchen mit Wander- und Reitwegen. Ich war für Wolky Park eingeteilt.
    Als ich ankam, hielt ein Officer gerade einen Vortrag vor einer Gruppe von etwa zwölf Leuten – lauter dicke Beine in engen Shorts, Sonnenbrillen, Hüte, Nasen mit Zinkoxid. Es sah aus wie der erste Tag im Sommerlager.
    Zwei TV-Crews waren ebenfalls anwesend, um Bilder für ihren jeweiligen Lokalsender zu machen. Es war das Independence Day-Wochenende; Amy würde zwischen Berichte über Jahrmärkte und Grillwettbewerbe gequetscht werden. Ein junger Reporter schwirrte penetrant um mich herum und stellte mir sinnlose Fragen, und mein Körper wurde durch die ganze Aufmerksamkeit sofort starr und unmenschlich, mein »besorgtes« Gesicht wirkte künstlich. In der Luft hing der Gestank von Pferdeäpfeln.
    Bald verschwanden die Reporter, um den freiwilligen Suchern zu folgen. (Was für eine Art Journalist versucht erst, den verdächtigen Ehemann anzuzapfen, und geht dann einfach? Vermutlich ein unfähiger, schlecht bezahlter Journalist, der übriggeblieben ist, nachdem alle anständigen entlassen worden sind.) Ein junger uniformierter Cop wies mich an, dort, wo die verschiedenen Wege sich trennten – genau hier! – zu warten, neben einem Anschlagbrett mit einem Chaos uralter Flyer und einer Vermisstenanzeige für Amy mit dem Foto, das mich anstarrte. Heute würde meine Frau mich überallhin verfolgen.
    »Was soll ich denn machen?«, fragte ich den Officer. »Ich komme mir hier vor wie ein Idiot. Ich möchte irgendwas tun.« Irgendwo im Wald wieherte kläglich ein Pferd.
    »Wir brauchen Sie aber hier, Nick. Seien Sie einfach freundlich und positiv«, erwiderte er und deutete auf die grellorangefarbene Thermoskanne neben mir. »Bieten Sie den Leuten Wasser an. Und schicken Sie alle, die hierherkommen, gleich zu mir.« Damit drehte er sich um und machte sich auf den Weg zu den Ställen. Mir fiel auf, dass man mich anscheinend absichtlich von jedem möglichen Tatort fernhielt. Ich war nicht sicher, was das bedeutete.
    Als ich dann planlos dort herumstand und so tat, als beschäftigte ich mich mit dem Wasserkühler, rollte ein verspäteter Geländewagen heran, so leuchtend rot wie Nagellack, und heraus stiegen die beiden vierzigjährigen Frauen aus der Kommandozentrale. Die Hübscheste von ihnen (die Boney als Groupie bezeichnet hatte) hielt ihre Haare zu einem Pferdeschwanz hoch, damit eine ihrer Freundinnen ihr den Nacken mit Insektenschutzmittel einsprühen konnte. Umständlich wedelte sie die Dämpfe weg und schielte dabei aus dem Augenwinkel zu mir herüber. Dann trat sie von ihren Freundinnen weg, ließ die Haare wieder über die Schultern fallen und kam langsam auf mich zu, dieses ergriffene, mitfühlende Lächeln auf den Lippen, das Es-tut-mir-so-leid -Lächeln. Sie hatte große braune Ponyaugen, und ihr rosa Shirt endete genau über ihren knackigen weißen Shorts. Hochhackige Sandalen, lockige Haare, Goldkreolen in den Ohren. So zieht man sich also für eine Vermisstensuche an, dachte ich.
    Bitte sprich mich nicht an, junge Frau.
    »Hi, Nick, ich bin Shawna Kelly. Es tut mir so leid .« Ihre Stimme war unnötig laut, ein bisschen wie ein attraktiver verzauberter Esel. Dabei streckte

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