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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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Freunde –, Tommy O’Hara, Tommy O’Hara, Tommy O’Hara, das sind drei Anrufe, Tito Puente – das muss ein blöder Witz sein, der ist doch längst tot.«
    »Haben Sie schon jemanden zurückgerufen?«, fragte Boney.
    »Nein. Ist das nicht Ihr Job? Ich weiß nicht, bei welchen Leuten es sich lohnt und welche die Irren sind. Ich hab keine Zeit, irgendeinen Idioten anzurufen, der vorgibt, er ist Tito Puente.«
    »Ich würde der Hotline nicht allzu viel Bedeutung beimessen, Nick«, sagte Rhonda. »Es ist eine Situation, in der alle möglichen Wichtigtuer aus den Löchern kriechen. Ich meine, wir haben beispielsweise eine Menge Anrufe von Ihren Ex-Freundinnen aufgefangen. Die wollten nur mal Hallo sagen. Sehen, wie es Ihnen geht. Menschen sind einfach sonderbar.«
    »Vielleicht sollten wir jetzt mal mit unseren Fragen anfangen«, drängte Gilpin.
    »Stimmt. Tja, ich denke, wir sollten damit anfangen, wo Sie an dem Morgen waren, als Ihre Frau verschwunden ist«, sagte Boney, auf einmal zaghaft und respektvoll. Sie spielte den guten Cop, das wussten wir beide. Es sei denn, sie war tatsächlich auf meiner Seite. War doch möglich, dass ein Cop auch mal auf meiner Seite war, oder nicht?
    »Als ich am Strand war.«
    »Und Sie können sich immer noch nicht erinnern, dass jemand Sie dort gesehen hat?«, fragte Boney. »Es würde uns wirklich sehr helfen, wenn wir dieses Detail auf unserer Liste abhaken könnten.« Sie gestattete sich einen Moment mitfühlenden Schweigens. Und Rhonda konnte nicht nur schweigen, sie konnte den Raum auch mit einer Stimmung ihrer Wahl erfüllen, wie ein Tintenfisch mit seiner Tinte.
    »Glauben Sie mir, das würde ich genauso gern wie Sie. Aber leider erinnere ich mich an niemanden.«
    Boney lächelte ein besorgtes Lächeln. »Seltsam, wir haben – nur so im Vorübergehen – bei ein paar Leuten erwähnt, dass Sie am Strand waren, und alle meinten … sie waren ziemlich überrascht, sagen wir es mal so. Sie meinten, das würde gar nicht zu Ihnen passen. Dass Sie so gar nicht der Strand-Typ sind.«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich meine, gehe ich zum Strand, um den ganzen Tag da rumzuliegen? Nein. Aber um morgens meinen Kaffee da zu trinken, das schon.«
    »Hey, vielleicht hilft das ja«, sagte Boney munter. »Wo haben Sie denn an dem Morgen Ihren Kaffee gekauft?« Als suchte sie bei ihm Bestätigung, wandte sie sich an Gilpin. »Das könnte doch das Zeitfenster wenigstens einschränken, richtig?«
    »Den Kaffee hab ich mir hier gemacht«, antwortete ich.
    »Oh.« Sie runzelte die Stirn. »Das ist seltsam, denn Sie haben gar keinen Kaffee da. Nirgends im Haus. Ich weiß noch, dass ich mich darüber gewundert habe. Wenn man selbst koffeinsüchtig ist, merkt man so was gleich.«
    Na klar, nur so eine Kleinigkeit, die dir zufällig aufgefallen ist, dachte ich. Deine Fangfragen sind so was von offensichtlich, Bony Moronie.
    »Ich hatte noch eine Tasse im Kühlschrank, die hab ich aufgewärmt.« Wieder zuckte ich die Achseln. Kein Problem.
    »Hmm. Der Kaffee muss aber lang rumgestanden haben – ich hab keinen Pappbecher im Müll gefunden.«
    »Ein paar Tage. Schmeckt trotzdem noch.«
    Wir lächelten uns an: Ich weiß es, und du weißt es. Das Spiel beginnt . Aber auf eine Art war ich zufrieden: Jetzt begannen wir die nächste Runde.
    Boney wandte sich an Gilpin, stützte die Hände auf die Knie und nickte leise. Gilpin kaute noch ein bisschen auf der Unterlippe, dann endlich hob er die Hand und deutete: zu der Ottomane, dem Beistelltisch, über das ganze, jetzt wieder ordentlich aufgeräumte Wohnzimmer. »Sehen Sie, hier liegt unser Problem, Nick«, begann er. »Wir haben schon Dutzende von Einbrüchen gesehen …«
    »Dutzende über Dutzende«, fiel Boney ihm ins Wort.
    »Sehr viele Einbrüche also. Das hier – dieser ganze Bereich im Wohnzimmer – erinnern Sie sich? Die umgekippte Ottomane, der umgeworfene Tisch, die Vase auf dem Boden« – er knallte ein Foto von der Szene vor mich auf den Tisch – »dieser ganze Bereich also, der sollte nach einem Kampf aussehen, richtig?«
    Mein Kopf dehnte sich aus und rastete wieder ein. Ruhig bleiben . »Sollte?«, wiederholte ich fragend.
    »Es sah falsch aus«, fuhr Gilpin fort. »Vom ersten Moment an. Um ehrlich zu sein, das Ganze sah nach einer Inszenierung aus. Zuerst mal ist da die Tatsache, dass alles sich auf diese eine Stelle konzentriert hat. Warum war sonst nirgendwo Chaos, warum nur in diesem Raum? Das ist merkwürdig.« Er legte mir

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