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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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erzählen kann.«
    »Was erzählen?«, schrie Edilio sie an.
    »Er ist hungrig. Er muss gefüttert werden.«
    »Mit uns?«, rief die Wanze.
    Orsay starrte ihn an. Dann lachte sie. »Nein. Nicht mit uns. Aua, meine Zunge!«
    »Womit dann?«
    Orsay ignorierte die Wanze und wandte sich wieder an Edilio. »Wir haben nicht viel Zeit. Nahrung ist unterwegs. Sie wird ihm gebracht. Wenn er sich gestärkt hat, will er sie benutzen.«
    »Wen meinst du?«, fragte Edilio, obwohl er die Antwort kannte.
    »Ich weiß nicht, wie sie heißt. Diese Heilerin. Sie soll ihm Arme und Beine geben. Einen Körper.«
    Dann fügte sie hinzu: »Im Moment ist er schwach. Aber wenn er bekommt, was er wil l – und zu dem wird, was er sein möcht e –, könnt ihr ihn nicht mehr aufhalten.«
    »Hungrig im Dunkeln«, sagte der kleine Pete.
    Er lag mit offenen Augen im Bett und war hellwach.
    »Ich weiß, Petey. Wir sind alle hungrig. Aber es ist nicht dunkel«, antwortete Astrid müde. »Komm schon, Kleiner, schlaf jetzt.«
    Sie hatte eine lange Nacht hinter sich. Inzwischen war es Mittag und sie wollte, dass Pete ein Nickerchen machte, damit sie auch ein wenig Schlaf bekam. Sie konnte sich kaum noch aufrecht halten. Seit die Klimaanlage nicht mehr funktionierte, herrschte im Haus eine stickige Hitze.
    Sams Zusammenbruch hatte sie in ihrem Innersten erschüttert. Sie wollte verständnisvoll sein. War sie ja auch. Aber ihre Angst war stärker.
    Sam war in Wirklichkeit der Einzige, der noch zwischen den halbwegs zivilisierten Leuten von Perdido Beach und Caines wahnsinnigen Schlägertypen stand. Er war auch der Einzige, der ihren kleinen Bruder und sie beschützte. Und jetzt brach er zusammen. Kein Wunder. Seit dem Beginn der FAYZ war er bei jeder gewalttätigen Auseinandersetzung mittendrin gewesen, er hatte alle Schrecken hautnah miterlebt. Und kaum war etwas Ruhe eingekehrt, war ihm der ganze Alltagskram aufgebürdet worden. Für Sam hatte es keine Verschnaufpause gegeben.
    Sie musste daran denken, wie Quinn sich darüber lustig gemacht hatte, dass Sam nie tanzen wollte. Sie liebte Sam, aber es stimmte: Ihr Freund hatte keinen blassen Schimmer, wie man sich entspannte. Vielleicht bekamen sie ja noch eine Chance, und dann würden si e …
    »Er hat Angst«, sagte Pete.
    »Wer?«
    »Nestor.«
    Die Matroschkapuppe.
    Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Stirn. Wie immer zeigte er keinerlei Reaktion. Er umarmte sie nicht, bat sie nicht, ihm eine Geschichte vorzulesen, und sagte auch nicht: »Danke, große Schwester, dass du dich um mich kümmerst.«
    Wenn er den Mund aufmachte, dann sprach er nur über die Dinge in seinem Kopf. Die Außenwelt bedeutete ihm nichts.
    »Hab dich lieb, Petey«, raunte sie ihm zu.
    »Er hat sie«, sagte der kleine Pete.
    Astrid war schon an der Tür, als der letzte Satz sie aufhorchen ließ. »Was?«
    Pete schlug die Augen zu.
    »Petey, Petey!« Astrid setzte sich zu ihm und legte ihre Hand auf seine Wange. »Petey, spricht Nestor mit dir?«
    »Er mag meine Monster.«
    »Petey, is t …?« Sie suchte nach den richtigen Worten. Ihr Kopf brummte vor Erschöpfung. Sie legte sich neben ihren Bruder und schmiegte sich an ihn. »Petey, erzähl mir von Nestor.«
    Aber der Kleine schlief bereits. Und ein paar Sekunden später war auch sie eingeschlafen.
    Im Schlaf begann sie, die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen.

Fünfunddreissig
    2 Stunden, 53 Minuten
    »Bist du endlich so weit, Jack?«, fragte Caine ungehalten.
    Jack zögerte. Sagte er Ja, würde dieser Albtraum in die nächste Runde gehen. Sagte er Nein, würden sie hier festsitzen, bis sie verhungert waren. Er wollte die Frage nicht bejahen, denn inzwischen wusste er, was Caine vorhatte.
    »Es ist machbar«, gab er schließlich zu.
    »Jetzt gleich?«
    »Ich kann ein Brennelement herausziehen.«
    Caine starrte ihn an, als wäre das nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte. »Okay«, sagte er leise.
    »Aber zuerst muss ich die Steuerstäbe herunterfahren. Das stoppt die Kettenreaktion und die Stromversorgung.«
    Caine nickte.
    »Heißt das, dass es dann nirgends mehr Strom gibt?«, fragte Diana. »Nicht nur in Perdido Beach?«
    »Außer der Reaktor wird wieder hochgefahren«, erwiderte Jack trocken.
    »Tja«, sagte Caine zerstreut, als würde ihn das alles nicht interessieren.
    »So ein Brennelement ist vier Meter lang«, hob Jack zu einer Erklärung an. »Es setzt sich aus vielen Brennstäben zusammen und jeder Stab enthält Pellets aus Uran-235. Sieht aus

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