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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Sam.
    »Glaubt ja nicht, damit hätte ich euch die Antwort geliefert, okay? Das sind bloß Mutmaßungen. Und selbst wenn es sich als richtig erweisen sollte, erklärt das noch lange nicht alles.«
    »Aber?«, hakte Sam nach.
    »Vielleicht hat sich dieses Ding von radioaktiver Strahlung ernährt. Stellt euch ein Virus vor, das im Weltraum Tausende von Jahren überlebt. Seine einzige Energiequelle wären Gammastrahlen.«
    Der nächste Teil fiel Astrid schwer. Sam erkannte es am Zittern ihrer Lippen. »Die Betreiber des Kraftwerks haben uns angelogen. Es stimmt nicht, dass es nach dem Unfall keine Strahlung mehr gab. Sie war die ganze Zeit unter unseren Füßen, im Grundwasser, das wir trinken, und in den Nahrungsmitteln, die wir essen.«
    Astrids Vater hatte als Techniker im Kraftwerk gearbeitet. Sie musste sich zwangsläufig fragen, ob er von der Täuschung gewusst hatte.
    »Vielleicht haben die wirklich geglaubt, dass keine Gefahr bestand«, lenkte Sam ein. »Ich meine die Leute, die dort beschäftigt waren.«
    Astrid nickte. Das Zittern hörte auf. Die Wut in ihrem Gesicht blieb. »Als der Gaiaphage mutierte, mutierten auch einige von uns. Könnte so eine Art Synthese sein, das weiß ich aber nicht. Eines müsste jedoch stimmen: Dem Gaiaphage ist mit der Zeit die Nahrung ausgegangen. Er braucht Nachschub. Da er selbst keinen Zugriff darauf hat, bleibt ihm nichts anderes übrig, als andere für seine Ziele einzuspannen. Ich denk e – nein, ich bin überzeug t –, dass die Kernschmelze, die Pete gestoppt hat, von jemandem im Kraftwerk ausgelöst wurde. Jemand, der dem Gaiaphage gehorcht und versucht hat, das Werk in die Luft zu jagen. Dadurch wäre die Strahlung überall hingelangt und hätte alles Leben im Umkreis ausgelösch t … Mit Ausnahme des Wesens, das von der Strahlung lebt. Mein Bruder hat die Kernschmelze aufgehalten. Und die FAYZ geschaffen. Aber den Gaiaphage hat er nicht zerstört. Der ist immer noch hungrig.«
    »Hungrig im Dunkeln!«, rief der kleine Pete.
    »Caine will ihn füttern«, sagte Sam.
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Dann überlebt der Gaiaphage und passt sich an. Um nicht länger auf andere angewiesen zu sein, muss er ausbrechen und sich frei bewegen können.«
    »Vielleicht ist es ja gut, wenn er rauskommt«, meinte Edilio. »Dann können wir ihn töten.«
    »Er weiß, welche Kräfte wir haben«, entgegnete Astrid. »Außerdem hat er Hilfe erhalten. Er hat herausgefunden, wie sein Körper gebaut sein muss, damit er unverwundbar ist.«
    »Hilfe? Von wem?«
    Sam berührte Edilios Arm. »Von jemandem, der nicht weiß, was er tut.«
    »Nestor«, sagte der kleine Pete.
    »Ich hab gehört, Brianna hat Tauben gefangen und gegessen«, erzählte Lisa und kicherte. Zil fragte sich, ob sie immer so viel kicherte oder nur jetzt, weil sie bekifft war.
    Sie hatte eine kleine Taschenlampe im Schoß liegen und kritzelte mit einem Filzstift mögliche Tags für die Human Crew auf ein Blatt Papier. Bis jetzt gefiel Zil die Zeichnung am besten, bei der sich das mit dem C verschlungene H zur Seite neigte und scharfe Kanten aufwies.
    Antoine hatte das Gras im Schlafzimmer seiner Eltern entdeckt, als er das Haus zum x-ten Mal nach Essen durchsuchte.
    »Sag ich’s doch.« Turk zeigte auf Lisa, als wäre sie der Beweis. »Die wissen genau, wie sie an Essen rankommen. Die Freaks stecken alle unter einer Decke.« Turk rauchte nicht. Er starrte Zil an. Als wüsste Zil, was zu tun war. Als hätte Zil einen Plan.
    Zil hatte aber keinen Plan. Er wusste lediglich, dass die Freaks in der FAYZ das Sagen hatten. Und zwar nicht nur in Perdido Beach, sondern auch oben auf dem Hügel in Coates. Und jetzt auch noch im Kraftwerk. Freaks kontrollierten alles. Okay, Freaks und ihre Helfer, Typen wie Edilio und Albert und Astrid.
    Und dann wusste Zil noch etwas: dass sie am Ende waren. Die Leute waren am Verhungern. Und wenn die Freaks alles beherrschten, dann konnte das ja wohl nur deren Schuld sein.
    »Die haben ganz sicher was zu essen«, sagte Turk.
    »Ja, aber dafür haben wir grünes Kraut«, meinte Antoine aufgekratzt.
    Als sie die Eingangstür aufgehen hörten, langte Zil nach seinem Baseballschläger. Nur für den Fall.
    Es war Hank. Er ging schnurstracks auf Antoine zu, der locker doppelt so breit war wie er, und sagte: »Tu das weg.«
    »Wer hat dich denn geschickt? Die Bullen?«
    »Kiffen bringt nichts«, sagte Hank. »Darum geht es Zil nicht. Und der Human Crew erst recht nicht.«
    Antoine sah Zil mit trüben Augen an.

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