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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Gedanken rasten.
    Da drang Lärm die Straße herauf und gleich darauf bogen an die dreißig Kids um die Ecke. Sie hüpften und tanzten, als wären sie bei einem Karnevalsumzug. Dahinter kam ein Cabrio. Es fuhr im Schritttempo, mit offenem Verdeck und blinkenden Lichtern. Aus dem CD-Player des Wagens plärrte irgendein Song. Und auf der Motorhaube lag der halb zerfleischte Kadaver eines Hirschs.
    Hunter humpelte dem Auto hinterher. Sein Gesicht war voller Blut, seine Hände waren gefesselt, in Folie gepackt und um seinen Hals lag ein Strick. Zil saß wie ein Politiker bei einer Parade auf der Rückbank des Wagens und hielt den Strick fest. Lance war am Steuer. Antoine, den Brianna für einen dauerbekifften Blödmann hielt, hockte neben ihm. Auf der Rückbank waren noch zwei Kids, die sie vom Sehen kannte. Einer hielt ein Schild hoch, auf dem stand: Essen für alle Normalen .
    »Was zu m …?«, stieß Brianna hervor.
    »Du hältst dich da raus!«, zischte Astrid. »Du hilfst Sam.«
    »Das dürfen sie nicht!«, rief Brianna.
    Astrid packte sie an der Schuler. »Brianna, hör mir zu. Du musst Sam helfen. Tu, was er sagt. Finde Duck!«

Neununddreissig
    47 Minuten
    Duck ging es gut, wenn man einmal davon absah, dass er ständig Hunger verspürte. Endlich musste er keine Angst mehr haben, bis zum Schmelzpunkt der Erde zu sinken. Er wusste jetzt, wie er seine absurde Kraft steuern konnte.
    Er konnte die Dichte seines Körpers ändern, ohne dabei größer oder kleiner zu werden. Wenn er sie steigerte, versank er im Boden. Wie eine Glaskugel, die in eine Puddingschüssel fiel. Und das war, wie er inzwischen wusste, gar nicht angenehm.
    Setzte er seine Kraft umgekehrt ein, wurde er leicht wie ein Ballon und hob vom Boden ab. So wie jetzt. Er schwebte in fünfzehn Metern Höhe über der Plaza und ließ sich wie eine Wolke über den Himmel treiben. Seine einzige Sorge war, dass er zu weit abtrieb und den Weg zu Fuß zurücklaufen müsste.
    Sam saß im Bus. Er spürte die Erschütterungen und fühlte sich geblendet von der Sonne. Quinn saß neben ihm. Aber irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
    Die Leute beobachteten ihn. Ihre Blicke bohrten sich in seinen Hinterkopf.
    Im vorderen Teil des Busses geschah etwas. Der Fahrer. Seine Hand krallte sich über dem Herzen ins Hemd.
    Da war ich doch dabei, dachte Sam. Das ist wirklich passiert.
    Bloß war diesmal alles anders. Als der Fahrer beim letzten Mal vom Sitz rutschte, hatte Sam das Lenkrad gepackt. Damals war der Fahrer auch nicht mit einem Tentakel gewürgt worden, oder?
    Sam erhob sich taumelnd aus seinem Sitz, erstaunt, weil das nicht seine Absicht gewesen war. Aber jetzt stand er, hielt sich schwankend an den Nackenstützen fest und war sich bewusst, dass er angestarrt wurde.
    Der Fahrer drehte sich zu ihm um und grinste ihn mit bluttriefenden Zähnen an.
    Plötzlich sah er, wie sich die Leitplanke wie eine große Schwingtür öffnete. Der Bus raste hindurch und stürzte von der Klippe. Er fiel und fiel, die Felsen und das Meer flogen ihm entgegen, während die Kids im Bus keine Reaktion zeigten, der Fahrer immer noch grinste und auf einmal überall Würmer auftauchte n …
    Sam wollte schreien, er riss den Mund auf, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht. Der Schlangenarm würgte ihn.
    Sam wusste, dass es ein Traum war, denn der Bus fiel weiter und immer weiter bis in alle Ewigkeit und nichts konnte ewig fallen. Oder?
    Auf einmal veränderte sich die Traumlandschaft. Er betrat die Küche in seinem alten Haus und fand dort nich t – wie erwarte t – seine Mutter vor, sondern Astrid, die jemanden anschrie. Er konnte aber nicht sehen, wen.
    Keine Zeit, dachte Sam. Keine Zeit für Träume.
    Keine Zeit zu verlieren.
    Wach auf, Sam!
    Sein Körper funktionierte nicht. Als hätte jemand ihn am Boden festgeklebt und mit Tausenden kleinen Stricken gefesselt, die sich wanden wie Schlangen oder Würmer.
    Doch jetzt geriet er in Bewegung.
    Er öffnete die Augen. War das, was er sah, real? Sah er wirklich den Raum, den Boden, die unendlich hohe Kuppel?
    Da lag etwas. Es sah aus, als wäre es vom Grund des Ozeans angeschwemmt worden. Blasses Fleisch, feucht. Keine drei Meter lang. Es erinnerte ihn an eine Schnecke.
    Sam wusste, was es war. Trotzdem traute er seinen Augen kaum. Er musste jetzt los. Jetzt oder nie. Raus aus dem dunklen Loch, zurück in die Welt, solange die Wirkung des Morphiums noch anhielt.
    Gefahr naht e – der Gaiaphage fühlte es und Lana auch. Sie musste abgewehrt

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