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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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mit der Dichte zu tun. Ich kann mein Gewicht ändern und so schwer werden, dass ich in die Erde sinke, oder so leicht, dass ich nach oben steig e …«
    »Ja, ja. Sam hat gesagt, ich soll dich holen.«
    »Mich?«
    »Dich. Komm schon runter.«
    Sie riss der Taube einen Flügel ab und hielt ihn Duck hin, der ihn, ohne zu zögern, annahm.
    Nachdem er ihn schmatzend verschlungen hatte, hob er schuldbewusst den Blick. »Magst du nichts essen?«
    »Nein«, sagte sie. »Mein Appeti t … keine Ahnung. Mir ist nicht gut.«
    Die Art und Weise, wie sie ihn ansah, machte ihn nervös.
    »Wir müssen mit etwas Windwiderstand rechnen«, sagte sie dann.
    »Wie bitte?«
    »Du kannst also dein Gewicht einstellen? Schraub dich mal auf fünf Kilo runter, dann sollte es gehen.«
    »Was meinst du?«
    »Spring auf meinen Rücken. Wir machen einen Ausflug.«
    Das Morphium erlöste ihn nicht von den Schmerzen. Es dämmte sie höchstens, legte sich über sie wie Watte. Sie waren aber ständig da, lagen auf der Lauer wie ein schreckliches, gefräßiges und übermächtiges Ungeheuer, das von der Droge gerade noch im Zaum gehalten wurde.
    Seine Wunden waren grauenhaft anzusehen. Knallrote Striemen auf dem Rücken, den Schultern, am Hals und im Gesicht, die Haut stellenweise in Fetzen oder ganz weg.
    Nachdem sein Morphiumtraum verklungen war, nahm er die Wirklichkeit wieder wahr: Der Boden war unter seinen Füßen, der Himmel über seinem Kopf und der Glanz der Sterne war ihm so vertraut wie der Klang seiner Schritte auf dem Beton und das Geräusch seines rasselnden Atems.
    Ihm blieb noch eine Schonfrist. Er hatte keine Ahnung, wie lange. Hoffentlich lange genug, um Caine aufzuhalten.
    Und um Drake umzubringen. Denn zum ersten Mal in seinem Leben wollte Sam einen Menschen töten. Er hätte ihn sofort erledigen sollen. Wie einen tollwütigen Hund.
    Als Sam den Parkplatz überquerte, sah er alles wie durch einen Schleier, verschwommen, unscharf. Keiner da. Dekka war losgefahren, u m … um was zu tun? Ihm war, als würden seine Gedanken durch dichten Nebel tappen.
    Um die Mine zu zerstören. Zusammen mit Edilio.
    Lana. Wenn sie im Stollen wa r … wenn si e …
    Sam schwankte. Lana war seine einzige Hoffnung. Ohne sie würde er nicht überleben. Sie konnte ihn heilen. Nur sie konnte diesen Qualen ein Ende setzen. Ihn wiederherstellen. Damit e r …
    Er musste sich hinsetzen. Sein Bewusstsein spielte ihm Streiche. Er fiel nicht in einen tiefen Schlaf, sondern erlebte einen Albtraum im Dämmerzustand. Eine Reihe von Erinnerungen und Bildern zog an ihm vorbei, während er unter Hungerkrämpfen und dem höllischen Brennen seiner zerfetzten Haut litt.
    Geh weiter!, befahl er sich. Wohin? Bis in die Stadt waren es zwanzig Kilometer. Dort wollte Caine aber nicht hin.
    Auf dem Hang hinter dem Kraftwerk schimmerte etwas. Als würde er an manchen Stellen brennen. Eine Halluzination.
    Zu Fuß würde er es nie schaffen. So lange würde die Droge nicht wirken. Schneller. Er musste sich beeilen.
    Er brauchte Hilfe. Jemande n …
    »So helft mir doch!«, flüsterte er.
    Er erreichte das Tor und die Zufahrtsstraße. Sie führte steil und kurvenreich zur Schnellstraße und schien auf den ersten Blick schier unüberwindbar. Querfeldein zu laufen, konnte er vergessen. Keine Chance. Und selbs t …
    Sein Kopf spielte ihm schon wieder einen Streich, denn er sah ein Licht. Den Strahl eines Scheinwerfers, der jedoch vom Meer kam.
    Er musste sich hinsetzen. Das Licht schwenkte langsam über den Parkplatz, wanderte weiter zum Kraftwerk und folgte dem Komplex bis zum dahinterliegenden Hügel, stieg den Hang hinauf und wieder herunter. Da suchte jemand etwas.
    Sie würden ihn aber nicht finden. Er war bloß eine zusammengesunkene Gestalt auf der Zufahrtsstraße, zu klein, um entdeckt zu werden.
    Als seinem benebelten Hirn jetzt mit lachhafter Langsamkeit zu dämmern begann, woran er bis jetzt nicht gedacht hatte, sagte er laut: »Wie kann man so blöd sein? Du hast doch Licht!«
    Sam streckte die Hand aus und ließ eine Säule aus grünweißem Licht zum Nachthimmel steigen.
    Augenblicklich zoomte der Suchscheinwerfer zu ihm herüber.
    »Ja, hier bin ich«, murmelte Sam.
    Quinn benötigte ein paar Minuten, um das Boot auf den Strand laufen zu lassen und die Felsen hochzuklettern.
    »Jesses!«, stieß Quinn hervor, als er bei Sam ankam.
    Sam nickte. »Sieht ziemlich schlimm aus. Wi e …«
    »Ich war am Fischen, da hab ich die Flammen gesehen.« Quinn kniete sich neben ihn,

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