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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Schotterspirale nach oben, als wäre unter seinen Füßen eine Bombe in Zeitlupe explodiert.
    »Ich bring dich um, Dekka!«, schrie er.
    Als Drake drei Meter hoch in der Luft hing, nahm Dekka die Hände herunter und ließ ihn abstürzen.
    Sie drehte sich um und rannte weiter, doch auf einmal war sie von Kojoten umgeben. Sie liefen neben ihr her und überholten sie. Sie wollten ihr den Weg abschneiden!
    Dekka stürmte keuchend den Hang hinauf. Als sie um eine Biegung kam, erwartete sie der neue Pack Leader. Sie riss die Hände hoch. Aber zu spät. Der Angriff kam von allen Seiten gleichzeitig.
    Dekka ging schreiend zu Boden und verschwand im Gewühl der wild knurrenden und zubeißenden Kojoten. Sie unternahm einen verzweifelten Versuch, ihre Kraft einzusetzen, doch augenblicklich legten sich zwei Kiefer um ihre Handgelenke und schnappten zu wie Fangeisen.
    Ihre Kraft ließ sie im Stich.
    Die Kojoten würden sie töten.

Zweiundvierzig
    27 Minuten
    Drake erreichte die Stelle als Erster. Einer seiner Knöchel war schlimm verstaucht und er humpelte.
    Jack folgte ein paar Schritte hinter ihm.
    Drake näherte sich vorsichtig dem um seine Beute gescharten Rudel. Einer der Kojoten, ein Tier mit hellwachen Augen und einem fast schon menschlichen Gesichtsausdruck, knurrte ihn zähnefletschend an.
    Dekkas Hände waren festgenagelt, nutzlos. Wenn sie bei Bewusstsein war, ließ sie es sich nicht anmerken. Jack sah, dass sie noch lebte, es war jedoch nur eine Frage von Sekunden, bis sie tot sein würde.
    Drake blickte kopfschüttelnd auf Dekka herunter. »Du siehst schlecht aus«, spottete er. »Tja, das nimmt wohl kein gutes Ende.« Dann wandte er sich zu Jack um und fügte hinzu: »So viel zu den Mutantenkräften, was, Jack?«
    Das war als Warnung gemeint. Als Drohung. Jack kümmerte sich nicht darum. Ihm war schlecht. So unbeschreiblich übel, dass er sich übergeben hätte, wäre sein Magen nicht leer gewesen.
    Warum war er hierhergekommen?
    Weil du ein Idiot bist, sagte er sich. Weil du dich wie ein hirnloser Narr hast einwickeln lassen.
    »Es ist nicht mehr weit.« Drake war bereits weitergehumpelt. »Komm schon, Jack, du musst sie kennenlernen.«
    Jack warf einen Blick zurück. Er sah den in der Luft schwebenden Brennstab und darunter Caine, der sich mit ausgestreckten Armen und vornübergebeugt zu ihnen schleppte, als trüge er den tonnenschweren Stab auf seinen Schultern. Als könnte er nicht mehr.
    Auch Jack hatte das Gefühl, von einer Last niedergedrückt zu werden, die so gewaltig war, dass sie seine gesamte Energie aus ihm herauspresste und ihn zu zerquetschen drohte. Seine Arme und Beine waren vor Angst ganz steif. Jeder Schritt kostete ihn Überwindung, jeder Gedanke forderte ihm alles ab. Tränen liefen ihm übers Gesicht.
    Es war zu viel. Er ertrug es nicht mehr. Zuerst Brittney. Und jetzt Dekka. Wie viele sollten noch so enden? Wann war er an der Reihe?
    Ohne nachzudenken, packte Jack den erstbesten Kojoten am Genick. Das Vieh jaulte auf, wollte nach ihm schnappen und flog in der nächsten Sekunde außer Sichtweite.
    Jack griff nach dem nächsten Tier und schleuderte es ebenfalls in die Finsternis. Irgendwo weit weg schlug der Tierkörper dumpf auf.
    Jetzt griffen zwei Kojoten gleichzeitig an, stürzten sich auf ihn mit weit aufgerissenen Mäulern. Jack machte einen Schritt zurück, holte aus und trat dem Ersten in die Schnauze. Der Kopf des Tiers riss einfach ab und purzelte wie eine Bowlingkugel den Pfad hinunter. Sein Körper blieb noch ein paar Sekunden stehen, schien sogar einen Schritt zu machen, dann fiel er um.
    Die Kojoten starrten ihn an, zogen die Schwänze ein und suchten das Weite.
    »Was ist los, Jack? Zimperlich geworden?«
    Drake stand auf der Anhöhe über ihm. Das Mondlicht zeichnete die Konturen seiner Gestalt und der zuckenden Peitsche nach und er schien mit jedem Schritt stärker zu werden. Jack hingegen fühlte sich ausgepowert und schwach.
    »Ich fand den Anblick scheußlich«, erwiderte Jack, dessen Herz bis zum Hals schlug.
    Er hörte das Sausen von Drakes Peitsche, die sich beinahe sanft um seine Kehle legte. Drake zog ihn zu sich heran. Sein Mund lag an Jacks Ohr, als er ihm zuflüsterte: »Spiel mein Spiel, Computer-Jack.«
    »Was?«
    »Wenn du mir hilfst, lass ich dich am Leben. Dann darfst du auch die kleine Brianna haben.«
    Jack griff nach Drakes Peitsche und löste sie von seinem Hals. Es war nicht schwer. Und es wäre ein Leichtes gewesen, den grausigen Arm einfach

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