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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Batterie war schwach. Zuerst schien es so, als würde der Motor streiken, doch dann sprang er an und mit ihm die Scheinwerfer. Ihr Licht war so grell, dass es in den Augen wehtat.
    »Einsteigen!«, befahl Caine. »Wenn Drake Recht hat und Sam momentan am Ende ist, brauchen wir uns nicht zu verstecken. Bis zur Mine sind es fünfzehn Kilometer. In zwanzig Minuten sind wir dort.«
    Caine hob den Brennstab in die Luft und hielt ihn über ihren Köpfen. Nahe genug, um seine Hitze zu spüren, die so stark war wie die Mittagssonne.
    Der kleine Pete lag bewusstlos auf dem Boden.
    Astrid wurde an den Armen gepackt. Sie traten und schubsten sie, während Antoine ihre Hände fesselte.
    Sie überlegte fieberhaft, was sie tun oder sagen sollte, um diesen Wahnsinn zu stoppen. Nichts. Solange der Hunger die Meute antrieb, war sie machtlos. Sie blickte in jedes Gesicht, suchte nach einem Funken Mitgefühl. Was sie zu sehen bekam, war der Irrsinn der Verzweifelten.
    Sie würden Hunter umbringen und dann würde Zil den kleinen Pete und sie aufhängen. Er hätte keine andere Wahl. Mit dem Mord an Hunter würden Zil und seine Anhänger eine unsichtbare Grenze überschreiten und eine Blutspur mitten durch die FAYZ ziehen.
    »Seid ihr bereit?«, kreischte Zil.
    Der Mob grölte.
    »Der Moment der Gerechtigkeit ist da!«
    »Edilio, du darfst nicht sterben!«, flehte Dekka.
    »Bitte nicht!«
    Edilio gab ein Gurgeln von sich, als versuchte er, ihr irgendwas zu sagen.
    Dekka hatte sein Hemd aufgerissen. Die Kugel hatte ihn in die Brust getroffen, direkt über seinem linken Nippel. Solange sie ihre Hand draufdrückte, sickerte das Blut langsam zwischen ihren Fingern hindurch. Doch wenn sie die Wunde auch nur eine Sekunde lang losließ, sprudelte es heraus wie ein Sturzbach.
    »Was mach ich nur?«, schluchzte Dekka.
    Noch ein Gurgeln. Edilio hob kaum merklich den Kopf.
    »Beweg dich nicht«, sagte sie. »Du darfst auch auf keinen Fall sprechen.«
    Auf einmal schnellte seine rechte Hand nach oben. Es sah so aus, als wollte er nach ihrem Kragen greifen, doch die Hand fiel gleich wieder herunter. Edilio schien das Bewusstsein verloren zu haben.
    Aber dann brachte er unter beinahe übermenschlicher Kraftanstrengung zwei Worte heraus: »Tu es.«
    Dekka wusste, was er von ihr wollte.
    »Das kann ich nicht, Edilio. Lana ist die Einzige, die dich retten kann.«
    »T u …«
    »Wenn ich es tue, stirbt sie.« Dekka war in Schweiß gebadet, er tropfte von ihrer Stirn auf seine blutüberströmte Brust. »Und dann kann Lana dich nicht mehr retten.«
    »T u … aaaaa h …«
    Dekka schüttelte heftig den Kopf. »Edilio, du wirst nicht sterben!«
    Sie hob ihn an, schlang ihre Arme von hinten um seinen Oberkörper und zog ihn an sich, damit sein eigenes Gewicht auf ihre Hände über der Wunde drückte.
    Auf diese Weise schleppte sie ihn von der Mine weg und den Pfad hinunter. Seine Füße schleiften durch den Sand, während sie weinend abwärtsstolperte, unter der Last beinahe zusammenbrach und mehrmals gegen Felsbrocken stieß. So entfernten sie sich immer weiter von der Mine.
    Denn er hatte Recht, der arme Edilio. Sie musste es tun. Sie musste diese Mine zum Einsturz bringen. Doch zuerst würde sie dafür sorgen, dass Edilio dort nicht begraben wurde. Edilio sollte ein Ehrengrab auf der Plaza bekommen.
    »Halt durch, du schaffst es!«, log sie.
    Am Fuß des Pfads sackte sie zusammen. Sie setzte sich auf Edilio, damit der Druck auf die Wunde nicht nachließ. Der Blutstrom war schwächer geworden. Das war aber kein gutes Zeichen, denn es konnte nur eines bedeuteten: Sein Herz schlug kaum noch.

Einundvierzig
    33 Minuten
    Duck unternahm einen halbherzigen Versuch, die Möwe zu fangen, die auf bumerangähnlichen Schwingen neben ihm schwebte. Er war so hungrig, dass er den Vogel roh gegessen hätte. Mitten in der Luft.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er unter sich etwas Verschwommenes, das plötzlich anhielt und Gestalt annahm.
    Brianna.
    Sie hielt eine Taube in der Hand.
    Brianna schaffte, was ihm nicht gelang. Sie konnte Vögel fangen und essen. Vielleicht gab sie ihm ja etwas ab. Immerhin waren sie beide Freaks. Standen auf derselben Seite. Oder?
    »Hey!«, schrie er zur Erde hinunter.
    Brianna starrte zu ihm hoch. »Du!«, rief sie. »Ich hab dich überall gesucht!«
    »Ich hab solchen Hunger«, stöhnte Duck.
    »Wie bist du da raufgekommen?«
    Er steigerte langsam seine Dichte und sank zur Erde.
    »Es funktioniert in beide Richtungen«, erklärte Duck. »Hat

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