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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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wobei ihm seine Hilflosigkeit anzusehen war.
    »Im Kopf bin ich auch nicht ganz klar«, flüsterte Sam.
    »Ich bring dich in die Stadt.«
    »Nein, Alter. Hol ein Auto.«
    »Sam, du kannst nich t …«
    »Quinn!« Sam packte Quinns Arm. »Geh und hol ein Auto.«
    »Zurück!«, knurrte Dekka.
    Die Kojoten waren plötzlich aufgetaucht. Sie hatten sie umzingelt, zogen langsam und leise knurrend ihre Kreise und kamen mit jeder Runde näher.
    »Wer von euch ist Pack Leader?«, rief sie panisch. »Ich habe einen Vorschla g … ich kann euch helfen. Ich will mit Pack Leader sprechen.«
    Einer der Kojoten blieb stehen und wandte ihr sein intelligentes Gesicht zu. »Pack Leader ich.«
    Die Stimme war extrem hoch, als bereitete ihm das Sprechen Qualen.
    Dekka hatte Pack Leader zwar nur aus der Ferne gesehen, aber sie wusste, dass er anders aussah. Sie erinnerte sich an sein gemeines Gesicht, an seine von einer Narbe verunstaltete Schnauze. Außerdem war er alt und räudig gewesen. Dieser Kojote war eindeutig jünger.
    »Du bist nicht Pack Leader«, entgegnete sie.
    Der Kojote neigte den Kopf. »Pack Leader tot. Jetzt ich Pack Leader.«
    Pack Leader war tot? Vielleicht war das ihre Chance. »Wenn du mir etwas tust«, warnte sie ihn, »töten meine Leute die Kojoten.«
    Der neue Pack Leader schien darüber nachzudenken.
    »Rudel frisst toten Mensch«, sagte er schließlich mit der gespenstisch knirschenden Stimme der mutierten Kojoten.
    »Er ist nicht tot.«
    »Rudel frisst.«
    »Nein!«, erwiderte Dekka. »Wagt es ja nich t …«
    Weiter kam sie nicht, denn auf einmal schoss eines der Tiere wie ein Blitz durch die Luft und warf sie um. Dekka rollte sich zur Seite und sprang in die Hocke. Drei Kojoten machten sich über Edilio her.
    »Nein!«, schrie Dekka und hob die Hände.
    Edilio schwebte nach oben und mit ihm drei panisch kläffende Kojoten.
    Pack Leader brachte sich mit einem Satz in Sicherheit.
    In einiger Entfernung war plötzlich ein Auto zu hören, das rasch näher kam.
    »Wir sind fast da!«, rief Drake ekstatisch.
    Der offene Escalade raste holpernd und Staub aufwirbelnd durch die Wüste, der Fahrtwind peitschte ihnen ins Gesicht und über ihnen schoss der Brennstab dahin wie eine Rakete, während Caine mit ausgestreckten Händen an der Rückbank lehnte.
    Diana konnte ihn nur von der Seite sehen, aber seine Miene drückte eindeutig keine wilde Freude aus. Seine Augen starrten unter zusammengezogenen Brauen hervor, der Mund war angespannt, das ganze Gesicht zu einer Grimasse verzerrt. Caine sah hässlich aus. Keine Spur mehr von seinem verführerischen Charme.
    »Sieh nur! Ha, ha, ha! Er wächst wieder!«, kreischte Drake und ließ das grausige Ende seines Tentakels triumphierend vor ihnen auf und ab schwingen. Er hatte Recht. Aus der glatten Scheibe ragte bereits eine Beule. Die Peitsche konnte abgehackt werden wie der Schwanz eines Salamanders und wuchs wieder nach.
    »Da!«, schrie Drake. »Die Stadt! Jetzt seht ihr es alle mit eigenen Augen!«
    »Was ist das für ein Ort?«, fragte Jack. Er blickte Diana anklagend an, als wäre das alles ihre Schuld.
    Ich kann nichts dafür, dachte Diana im Stillen. Du warst schwach und bist mir gefolgt, du dummer Narr. Ich versuche nur am Leben zu bleiben. Irgendwie über die Runden zu komme n – wie immer.
    Und das mit Stil. Zu ihren eigenen Bedingungen, egal was andere dachten. Darin bestand ihre Kunst: benutzt zu werden, aber im Gegenzug immer auch andere zu benutzen. Und dabei stets Diana zu bleiben, die coole, unnahbare Diana.
    »Seht nur!«, rief einer der Soldaten.
    In einiger Entfernung vor ihnen schraubte sich eine Staubsäule aus dem Boden. Sie sah aus wie ein kleiner, aus Kojoten bestehender Tornado, in dessen Zentrum ein menschlicher Körper schwebte.
    »Dekka«, sagte Drake genüsslich grinsend.
    Dekka ließ die Kojoten fallen. Und Edilio. Sie hatte keine andere Wahl. Sie konnte ihm nicht mehr helfen.
    »Mach’s gut, Edilio«, flüsterte sie.
    Jetzt hatte sie nur noch eines im Sinn: den Stollen in der Mine.
    Dekka rannte los.
    Der Escalade wurde schlitternd langsamer. Drake sprang heraus, noch ehe der Wagen stehen geblieben war, und sprintete Dekka hinterher.
    Ihr Vorsprung betrug im besten Fall hundert Meter. Drake lief schneller als sie.
    Sie hörte das Knallen seiner Peitsche, spürte ihren Windhauch im Nacken und am Rücken. Sie würde niemals vor ihm ankommen.
    Dekka wirbelte herum und hob die Hände.
    Drake stieg mit strampelnden Beinen in einer Sand- und

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