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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Signalwort, mit dem Astrid ihren Bruder beruhigte. Manchmal funktionierte es. Manchmal nicht. Nur diesmal wirkte Pete auf Sam gar nicht beunruhigt, eher fasziniert. Seine sonst so unbeteiligte Miene hatte einen sonderbar wachen und intelligenten Ausdruck angenommen.
    Der Mund der Puppe ging auf, als würde sie sprechen. Ihre Augen fixierten den kleinen Pete. Es waren bösartige, hasserfüllte Augen.
    »Nein«, sagte Pete.
    Der Mund schnappte zu und verwandelte sich zurück in die gemalte Linie, während die zornigen Augen wieder zu Punkten wurden.
    Astrid schluchzte auf, trat zu Pete, flüsterte: »Entschuldige«, und schlug ihm fest auf die Schulter.
    Die Wirkung war unmittelbar. Das Wesen verschwand. Pete fiel zu Boden und blieb auf dem braunen Gras liegen.
    »Musstest du ih n …?«, setzte Sam an.
    »Ich musste ihn stoppen«, sagte Astrid. »Es wird immer schlimmer. Es fängt jedes Mal so an: Zuerst taucht Nestor auf. Dann kriegt die Puppe Arme und gleich darauf verändern sich der Mund und die Augen. Als wollte Nestor lebendig werden. Wi e …« Sie kniete sich neben den kleinen Pete und zog ihn in ihre Arme.
    Sam sah sich rasch nach den Bussen um. Seine Befürchtung, dass jemand Pete beobachtet hatte, bestätigte sich zum Glück nicht. Die Kids lümmelten in ihren Sitzen und starrten mit an die Scheiben gedrückten Nasen müde aus den Fenstern.
    Dafür war Edilio jetzt hellwach und eilte auf sie zu.
    Sam fluchte leise. »Das ist also schon öfter passiert?«
    Astrid schob das Kinn trotzig vor. »Ein paarmal.«
    »Du hättest mir was sagen können.«
    »Was zu m … ich meine, was war das eben?«, wollte Edilio wissen.
    »Frag Astrid«, schnappte Sam.
    Astrid reichte Pete seinen Gameboy und zog ihn sanft auf die Beine. Sie hielt ihre Augen gesenkt, um Sams anklagendem Blick auszuweichen. »Ich weiß doch auch nicht, was das ist. Vielleicht so eine Art Albtraum im Wachzustand.« Die Verzweiflung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    »Pete hat gegen dieses Wesen gekämpft«, sagte Sam leise. »Als wollte er verhindern, dass es zum Leben erwacht.«
    »Ja«, flüsterte Astrid.
    Edilio war der Dritte im Bunde, der über den kleinen Pete Bescheid wusste. Er hatte das Videoband aus dem Kraftwerk geholt, auf dem die schrecklichen Sekunden vor der drohenden Kernschmelze aufgezeichnet waren und der Moment, als der panisch gewordene Pete die Kernschmelze verhinderte und dabei die FAYZ auslöste.
    Edilio sprach aus, was Sam durch den Kopf ging: »Irgendetwas hat also mit Pete gekämpft. Aber wer oder was könnte die Kraft haben, sich mit ihm anzulegen?«
    »Das bleibt unter uns«, sagte Sam. »Wenn jemand Fragen stellt, sagt ihr, es muss so was gewesen sein wi e …«
    »Wie was ?«, bohrte Edilio nach.
    Astrid kam Sam zu Hilfe. »Wie eine optische Täuschung.«
    »Klar, das werden sie uns abkaufen«, meinte Edilio sarkastisch. Dann zuckte er die Achseln. »Die Leute haben andere Sorgen. Wer hungrig ist, hält sich nicht lange mit Fragen auf.«
    Erfuhren die anderen von Petes enormer Kraft, wäre er nicht mehr sicher. Caine würde vor nichts zurückschrecken, um den seltsamen Jungen gefangen zu nehmen und vielleicht sogar zu töten.
    »Edilio, fahr mit ein paar von deinen Jungs die Wohnstraßen ab. Geht von Tür zu Tür. Treibt so viele Leute zusammen, wie ihr könnt. Wenn der Bus voll ist, bringt sie raus zum Melonenpflücken.«
    Edilio sah ihn skeptisch an, sagte aber: »Okay.«
    »Astrid, du kommst mit.« Sam stapfte davon, gefolgt von Astrid und dem kleinen Pete.
    »Hey, jetzt krieg dich wieder ein!«, schrie sie seinen Rücken an.
    »Ach ja? Und warum erzählst du mir nicht, wenn etwas derart Irres passiert?« Sam ging weiter, aber Astrid packte ihn am Arm. Er blieb stehen und blickte sich rasch um, um sicherzugehen, dass ihnen niemand zuhörte.
    »Was hätte ich dir erzählen sollen?«, wisperte Astrid. »Dass mein Bruder halluziniert? Dass er vom Boden abhebt? Was hätte das denn gebracht?«
    Er hob beschwichtigend die Hände, doch seine Stimme klang immer noch zornig. »Ich will einfach nur Bescheid wissen. Verstehst du?«
    Astrid wollte etwas erwidern, hielt sich aber zurück. Nachdem sie ein paarmal tief durchgeatmet hatte, sprach sie in einem ruhigeren Ton weiter: »Sam, ich dachte bloß, du hättest schon genug um die Ohren. Ich mache mir Sorgen um dich.«
    Er ließ die Hände sinken. »Mir geht’s gut«, sagte er leise.
    »Nein, eben nicht. Du schläfst kaum noch. Du hast keine Sekunde Ruhe. Du tust so,

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