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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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und jede zitternde Antenne zu.
    »Versuch es noch mal«, wisperte Sam. Er streckte die Arme aus und richtete die Handflächen auf die Monster.
    »Pete!«, sagte Astrid drängend.
    Die monströsen Gestalten reagierten wie auf ein Kommando. Sie schienen zu einer Masse zu verschmelzen.
    Ein Maul nach dem anderen öffnete sich: Sie grunzten und zischten, jaulten und knurrten, quietschten wie ein Messer, das über Glas schrappt, zirpten wie Grillen oder bellten wütend wie in die Enge getriebene Hunde. Doch sosehr sie sich auch abmühten, aus den Lauten wurden keine Worte.
    Es war ein wütender, frustrierter Chor, der so plötzlich abriss, als hätte jemand den Stecker gezogen.
    Die Monster starrten Astrid und Sam an, als wären die beiden an ihrem Verstummen schuld.
    Sam fluchte leise. »Geh rückwärts den Flur hinunter«, zischte er Astrid zu. »Dann können sie uns nur einzeln angreifen und Pete bleibt aus der Schusslinie.«
    »Sa m …«
    »Kein günstiger Zeitpunkt für Diskussionen«, presste Sam hervor. »Zieh dich langsam zurück.«
    Sie tat wie geheißen und Sam folgte ihr, einen Fuß hinter den anderen setzend und mit ausgestreckten Armen.
    Wenn sie ihnen hinterherkämen, würde er niemals alle mit seiner Kraft erwischen. Ein paar vielleicht, vorausgesetzt, sie fingen Feuer. Wie setzte man etwas in Brand, das aus flüssiger Lava bestand?
    Sie zogen sich Schritt für Schritt zurück. Der Flur war noch einen Meter weit weg, jetzt noch einen halben. Falls die Monster angriffen, wäre er strategisch im Vorteil. Und Pete befände sich in Sicherheit.
    »Ruf ihn noch einmal. Lauter.«
    »Er reagiert nicht immer.«
    »Versuch es.«
    »Pete!«, rief Astrid mit schriller Stimme. »Pete, wach auf! Wach auf!«
    Das sechsflügelige Wesen griff als Erstes an. Es schwirrte mit der Geschwindigkeit einer Libelle durch die Tür und direkt auf Astrid zu.
    Aus Sams Händen schossen grüne Lichtblitze. Das geflügelte Monster ging in Flammen auf, hatte aber bereits so viel Schwung, dass es weiterflog.
    Sam ließ sich fallen und griff hinter sich, um Astrid zu Boden zu zerren. Sie hatte sich aber bereits geduckt. Das brennende Insekt schoss mit verkohlten, skelettartigen Flügeln über ihre Köpfe hinweg.
    Mary stolperte in den Flur. »Was zum Teufe l …?«
    »Weg da, Mary! Weg, weg, weg!«, schrie Sam.
    Mary verschwand mit einem Satz in ihrem Zimmer, als der senffarbene Hund in den Flur stürmte. Die aus seinem Axtschädel ragenden Schläuche verschossen eine hellblaue Masse, die sich dickflüssig wie Haferschleim über eine von Sams Händen legte.
    Sam feuerte mit der anderen Hand. Das Ding brannte, wurde langsamer, blieb aber nicht stehen.
    Und jetzt drängelten sich sämtliche Albtraummonster durch die Tür in den Flur, stießen sich gegenseitig aus dem Weg und dan n …
    Dann waren sie weg.
    Einfach weg.
    Alle bis auf die glühenden Überreste des Sechsflüglers und des Schleim speienden Hundes. Astrid stürzte gefolgt von Sam in Petes Zimmer. Der Vierjährige saß mit offenen Augen in seinem Bett und blickte ins Leere.
    Astrid setzte sich neben ihn und nahm ihn in die Arme.
    »Oh, Petey, Petey«, weinte sie.
    Sam lief zum Fenster, weil der angesengte Vorhang inzwischen lichterloh brannte. Er riss ihn mit einem Ruck zu Boden und trat die Flammen aus.
    Als er aus dem Fenster schaute, erschrak er fast noch mehr als beim Anblick der Monster. Auf der anderen Straßenseite stand ein Mädchen und sah zu ihm hoch.
    Es hatte große dunkle Augen und braunes, zu einem Pferdeschwanz gebundenes Haar.
    Das Mädchen aus seinem Traum.
    Sam raste aus dem Zimmer, stürzte die Treppe hinunter und hinaus auf die Straße.
    Das Mädchen war nirgends zu sehen.
    Als Sam ins Haus zurückeilte, stand Mary mit entsetztem Gesichtsausdruck neben Astrid. Zu seiner Verblüffung machte sich Astrid gerade Notizen, während sie ihren Bruder weiterhin im Arm hielt.
    »Wa s …?«
    »Sie haben sich angepasst«, fiel ihm Astrid ins Wort. »Du hast es selbst gesehen. Sie konnten sich vor unseren Augen verändern. Eine andere Gestalt annehmen.«
    Sie schrieb rasch weiter, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und beugte sich dann wieder über den Notizblock.
    »Was war das?«, flüsterte Mary.
    Sam wandte ihr das Gesicht zu. »Mary, du erzählst keinem Menschen davon, hörst du?«
    »Das ist er , nicht wahr?« Mary starrte den kleinen Pete an, der gerade herzhaft gähnte und so aussah, als würde er gleich wieder einschlafen. »Es hat mit ihm zu

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