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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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zwischen zwei Zwölfjährigen auch noch die Fäuste geflogen waren, endlich am Feld ankamen, war es fast ein Uhr nachmittags.
    Und wie zu erwarten, war das Erste, was er zu hören bekam: »Ich hab Hunger.«
    »Das ist euer Mittagessen.« Edilio zeigte mit einer weit ausholenden Geste auf das Feld.
    »Diese runden Dinger?«
    »Das sind Zuckermelonen«, erklärte Edilio. »Und sie schmecken gut.«
    »Was ist mit den Würmern?«, wollte ein Mädchen wissen.
    Edilio seufzte. »Die sind im Kohlfeld und das ist zwei Kilometer weit weg.«
    Keiner rührte sich. Sie standen alle brav in einer Reihe, blieben aber beim Bus und gingen nicht näher an das Feld heran.
    »Okay. Dann zeige ich euch, wie es geht.«
    Er schlenderte auf das Feld, bückte sich, drehte die Melone ein wenig, brach sie ab und hielt sie hoch, damit alle sie sehen konnten.
    Ihn retteten schieres Glück und die Tatsache, dass ihm die Melone aus der Hand gefallen war. Als er sie wieder aufheben wollte, war die Erde in Bewegung geraten.
    Edilio machte einen panischen Satz zur Seite, der ihn beinahe zu Fall gebracht hätte, und stürmte los. Er rannte schneller als je zuvor in seinem Leben. Seine Stiefel stampften auf die unter ihm wuselnden Würmer, wurden schneller und immer schneller und katapultierten ihn aus dem Feld und mit einer Bauchlandung in den Staub.
    Er zog sofort die Beine an und untersuchte panisch seine Stiefel. Die Sohlen waren angenagt, wiesen aber keine Löcher auf. Die Würmer waren nicht eingedrungen.
    Edilio blickte in die schockierten Gesichter der Kinder. Mann, er war drauf und dran gewesen, die Geduld zu verlieren und sie auf das Feld zu jagen! Die meisten trugen Turnschuhe. Er war ein Zögern davon entfernt gewesen, neunundzwanzig Kids in den Tod zu schicken.
    »Steigt in den Bus.« Edilios Stimme zitterte.
    »Und das Mittagessen?«, fragte jemand.

Fünfzehn
    30 Stunden, 41 Minuten
    Sam ließ sich von Astrid die Liste geben. Er überflog die ersten Punkte und hätte sie am liebsten zerknüllt.
    »Das Übliche?«, fragte er.
    Astrid nickte. »Ich glaube, ein Punkt wird dir besonders gu t …«
    Edilio war im Türrahmen aufgetaucht, er war weiß wie die Wand und todernst.
    »Was ist los?«, fragte Sam.
    »Die Würmer. Sie sind im Melonenfeld!«
    »Sie breiten sich also aus«, bemerkte Astrid.
    »Ich hätte diese Kids beinah e … Sie wären alle umgekommen«, presste Edilio hervor. Er zitterte wie Espenlaub.
    »Okay. Mir reicht’s.« Sam stand so heftig auf, dass sein Stuhl zurückflog. Endlich konnte er etwas unternehmen.
    Er hätte beunruhigt sein sollen. Und das war er auch. Als er jedoch wild entschlossen den Raum verließ, spürte er vor allem Erleichterung.
    »Astrid, die Liste muss warten. Jetzt sind erst mal die Würmer dran.«
    Zwei Stunden später standen Sam und Dekka am Rand des Melonenfelds. Edilio hatte sie im offenen Jeep hergefahren, weigerte sich aber, aus dem Wagen zu steigen.
    »Wie stellst du dir das vor?«, fragte Dekka.
    »Du hebst sie in die Luft und ich verbrenne sie«, antwortete Sam.
    »Ich kann immer nur eine relativ kleine Fläche auf einmal heben. Einen Kreis von vielleicht sechs Metern Durchmesser.«
    Nachdem sich herumgesprochen hatte, dass Sam die Würmer vernichten wollte, hatten sich an die zwanzig Kids am Feld eingefunden. Schaulustige, die aus sicherer Entfernung zusahen, wobei manche sogar Kameras dabeihatten. Wie Touristen oder Schlachtenbummler.
    Howard und Orc kamen gerade an. Sam war froh, sie zu sehen. Er hatte Howard ausrichten lassen, dass er Orcs Hilfe brauchte.
    »Was läuft, Sammy?«, fragte Howard.
    »Es sind noch mehr Würmer aufgetaucht. Zeit für ein bisschen Schädlingsbekämpfung.«
    Howard nickte. »Verstehe. Und was willst du von ihm?« Er deutete mit dem Daumen auf Orc, der beim Wagen geblieben war und an der Motorhaube lehnte. Sein Gewicht drückte die Reifen platt und warf Dellen ins Blech.
    »Wir können nicht alle Würmer töten«, erklärte Sam. »Aber Astrid meint, sie dürften intelligenter sein als normale Würmer. Deshalb schicken wir ihnen eine Botschaft: Legt euch nicht mit uns an.«
    »Ich kapier immer noch nicht, was Orc tun soll.«
    »Er ist unser Kanarienvogel.«
    »Unser was?«
    »Früher haben die Grubenarbeiter einen Kanarienvogel mit ins Bergwerk genommen. Wenn sich im Stollen giftige Gase gebildet hatten, starb der Kanarienvogel zuerst. Wenn es ihm gut ging, wussten sie, dass es dort unten sicher war.«
    Howard benötigte einen Moment, um das zu verdauen. Er

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