GONE Hunger
lässt?«
Caine leugnete es nicht. »Ich bin in dich verliebt, Diana. Du hast mich in den letzten Monaten nicht im Stich gelassen. Ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt.«
»Warum drohst du mir?«
»Weil ich Pläne habe. Weil ich etwas erledigen muss. Ich muss wissen, auf wessen Seite du stehst.«
»Ich stehe auf meiner Seite«, sagte sie wahrheitsgemäß. Sie fühlte sich nicht in der Lage, überzeugend zu lügen. Wenn er merkte, dass sie ihn anlo g …
Caine nickte. »Verstehe. Das respektiere ich. Aber wenn ich rauskriege, dass du Sam hilfs t …«
Diana fand, es war an der Zeit für einen Wutanfall. »Du hörst mir jetzt mal zu, du Haufen Elend!«, fuhr sie ihn an. »Ich hatte die Wahl. Ich hätte mit Sam mitgehen können, als er dich besiegt hat. Das wäre klüger gewesen. Ich wäre in Sicherheit vor Drakes Peitschenhand und würde mir deine bescheuerte Anmache ersparen, wenn du dich mal wieder einsam fühlst. Außerdem hätte ich mehr zu essen. Trotzdem habe ich mich entschieden, bei dir zu bleiben.«
Caine beugte sich zu ihr. Sein Blick sprach Bände.
Diana verdrehte die Augen, aber sie ließ zu, dass er sie küsste. Und nach einigen Sekunden eisiger Gleichgültigkeit erwiderte sie seinen Kuss.
Dann legte sie die Hand auf seinen Oberkörper und drückte ihn sanft auf das Kissen zurück.
»Ich hau jetzt ab.« Sie stand auf und ging zur Tür.
»Diana?«
»Was?«
»Ich brauche Computer-Jack.«
Ihre Hand lag bereits auf der Türklinke. Sie blieb wie angewurzelt stehen. »Ich hab ihn nicht in meinem Zimmer versteckt, falls du das meinst.«
»Hör mir zu, Diana, und unterbrich mich nicht. Ich mache dir dieses Angebot nur einmal. Egal, was zwischen dir und Jack und Sam gelaufen ist, es ist vergessen, wenn du mir Jack bringst. Mir ist völlig egal, wie du es anstellst, aber in zwei Tagen will ich ihn hierhaben. Ab jetzt.«
Diana hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen.
»In zwei Tagen. Du weißt, was sonst passiert.«
Albert beaufsichtigte einen Jungen aus seiner Crew beim Fegen des Clubs und blätterte in einem Buch über die Schmelzpunkte verschiedener Metalle, als die Tür aufging und Quinn eine Schubkarre in den Laden schob.
Darin lagen drei Fische. Einer war richtig groß, die anderen beiden waren eher durchschnittlich.
»Wahnsinn!«, stieß Albert hervor.
»Cool, was?« Quinn lächelte die Fische stolz an.
»Sind die zu kaufen?«, fragte Albert.
»Ja. Bis auf den Anteil, den ich selbst verdrücke. Und Mary müssen wir auch was geben. Für die Kleinen.«
»Klar.« Albert dachte kurz nach. »Für Backteig habe ich keine Zutaten mehr, aber ich könnte sie in Mehl wenden, dann werden sie genauso knusprig.«
»Mann, ich ess sie auch roh«, sagte Quinn. »Hab’s kaum hierhergeschafft, ohne mir einen Bissen zu genehmigen.«
»Was willst du für die drei haben?«, fragte Albert.
Quinn sah ihn ratlos an. »Keine Ahnung.«
»Na gut. Wie wär’s damit? Du bekommst einen Gratispass für den Club. Plus so viel Fisch, wie du essen kannst. Und ich schulde dir noch einen Riesengefallen.«
»Einen Riesengefallen?«
»Genau. Ich bin an ein paar Sachen dran, schmiede Pläne. Du könntest mir dabei helfen.«
»Ach ja?« Quinn klang skeptisch.
»Vertrau mir. Du vertraust mir und ich vertraue dir.«
Albert wusste, dass er mit diesen Worten ins Schwarze traf, denn wer brachte Quinn schon Vertrauen entgegen?
Albert wechselte kurz das Thema. »Wie hast du die Fische gefangen?«
»Ähm, so schwer ist das nicht. Zuerst hab ich mit einem Netz kleine Fische rausgeholt. Die findet man in Gezeitentümpeln und im seichten Wasser. Ich hab sie als Köder verwendet. Angelzeug und Boote gibt es jede Menge. Und dann musst du nur noch sehr viel Geduld haben.«
»Das könnte was ganz Großes werden«, dachte Albert laut nach. »Okay, Mann, ich möchte dir ein Angebot machen.«
Quinn grinste. »Bin ganz Ohr.«
»Zu meiner Crew gehören vierundzwanzig Leute. Meistens bewachen sie Ralphs Laden und verteilen die Lebensmittel. Aber inzwischen gibt es nicht mehr viel zu bewachen, geschweige denn zu verteilen.«
»Und?«
»Ich gebe dir sechs von meinen besten Leuten. Die zuverlässigsten Typen, die ich habe. Du nimmst sie mit raus und bringst ihnen das Fischen bei.«
»Und weiter?« Quinn runzelte die Stirn, weil er noch nicht ganz kapierte, worauf Albert hinauswollte.
»Wir werden Partner. Wir steigen ins Fischgeschäft ein. Ich gebe dir die Arbeiter, transportiere den Fisch, kühle ihn, bereite ihn zu
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