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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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konnte sich nicht auf Briannas Worte konzentrieren. In ihm regierten Müdigkeit und Mutlosigkeit, eine bleierne Niedergeschlagenheit, als wäre ihm die Luft ausgegangen. »Du bist verletzt«, bemerkte er ausweichend.
    »Ja. Brennt höllisch. Wo ist Lana? Ich brauche einen Touch Heilung. Danach kriegt Caine, was er verdient.«
    »Lana ist nicht mehr da. Sie ist verschwunden.«
    »Was?« Diese Nachricht erschütterte sogar Briannas Zuversicht.
    »Die Dinge laufen nicht gut.«
    Sam spürte Briannas besorgten Blick. Er war kein gutes Beispiel. Er stellte sich nicht seiner Verantwortung. Das war ihm alles bewusst. Aber diese innere Gleichgültigkeit war stärker als er, sie machte jeden seiner Versuche, sich aufzuraffen und Pläne zu schmieden, zunichte.
    »Du musst dich ausruhen«, meinte Brianna schließlich.
    »Was du nicht sagst.«
    »Es wird schon heller«, bemerkte Taylor.
    »Was machen wir mit Brittney und Mickey?«, fragte Dekka.
    Howard winkte ab. »Leichen sind nicht mein Ding.«
    »Vielleicht sollte sie jemand in die Stadt bringen, damit Edilio sie begraben kann«, schlug Dekka vor.
    Taylor seufzte. »Die Stimmung dort ist furchtbar. Ich hab Sam noch nie so erlebt. So al s …«
    »Er kommt darüber hinweg«, fiel ihr Dekka hastig ins Wort, obwohl sie mittlerweile selbst ihre Zweifel hatte. »Ist aber vielleicht der falsche Zeitpunkt, von Sam zu erwarten, dass er am Grab eine Rede hält.«
    »Und wenn wir Mickey hierherbringen und die beiden mit einer Decke zudecken? Ich meine, nur vorläufig?«
    »Ja. In einem der Autos müsste eine sein. Oder eine Plane. Irgendwas. Orc soll ein paar Kofferräume aufdrücken.«
    So kam es, dass Mickey neben Brittney gelegt wurde und sich über beide die Abdeckplane eines Anstreichers senkte.
    Sie hatte keine Schmerzen.
    Sie sah kein Licht.
    Ihr Herz stand still.
    Trotzdem lebte sie noch.
    Albert durfte keine Zeit verlieren. Er und Quinn hatten Sam reinen Wein eingeschenkt, ihm von dem Gold erzählt und schweren Herzens gebeichtet, dass Lana mit Cookie verschwunden war.
    Sie hatten mit seiner Wut gerechnet und dass er ihnen seine Enttäuschung an den Kopf werfen würde, doch er hörte nur zu, hielt dabei die Augen geschlossen und sah insgesamt so aus, als würde er jeden Moment einschlafen.
    Danach waren sie zwar erleichtert, aber sein Verhalten war trotzdem beunruhigend. Immerhin hatten sie gerade die denkbar schlechteste Nachricht überbracht. Dass Sam so gar keine Reaktion zeigte, war unbegreiflich.
    Für Albert war das ein Grund mehr, sich sofort an die Arbeit zu machen. Quinn schickte er zum Fischen.
    »Mir ist egal, wie müde du bist, Quinn. Wir müssen uns ums Geschäft kümmern.«
    Sein größtes Problem bestand darin, dass er nicht wusste, womit er das Gold zum Schmelzen bringen sollte. Der Schmelzpunkt war um das Dreifache höher als der von Blei, und eine Zeit lang war er ziemlich ratlos, wie er diese Hitze erzeugen sollte. Die Öfen im McDonald’s konnte er vergessen, außerdem funktionierte bis auf den Herd alles mit elektrischem Strom.
    Als er jetzt in der Eisenwarenhandlung nach einer Lösung suchte, entdeckte er in einer Ecke die Azetylen-Schweißgeräte. Er schleppte zwei Schweißbrenner und alle vorhandenen Azetylen-Reservetanks zum McDonald’s und schloss die Tür ab. Dann stellte er einen großen gusseisernen Topf auf den Herd und erhitzte ihn aufs Maximum. Das würde das Gold nicht zum Schmelzen bringen, aber später das Abkühlen verlangsamen.
    Er legte einen Goldbarren in den Topf, warf den Schweißbrenner an und richtete die blaue Stichflamme auf das Gold. Das Metall erhitzte sich sofort, kurz darauf löste sich ein kleines Rinnsal aus geschmolzenem Gold und floss auf den Topfboden.
    Eine Stunde später ließ er die ersten sechs Goldkugeln aus der Geschossgießform fallen.
    Die Arbeit war anstrengend. Vor allem heiß. Aber nach einer Weile hatte er den Dreh raus und konnte in einer Stunde vierundzwanzig Goldkugeln herstellen. Nach zehn Stunden pausenloser Arbeit war er erschöpft, halb verhungert und dehydriert, hatte aber zweihundertvierundzwanzig Goldkugeln des Kalibers .32 vor sich liegen.
    Zeit, sich eine Pause zu gönnen.
    Er trank ein wenig Wasser, aß eine karge Mahlzeit und stellte erste Kopfrechnungen an. Das Gold müsste für ungefähr viertausend Kugeln reichen. Umgelegt auf die Bevölkerung von Perdido Beach und bei gleicher Verteilung würde jeder rund zehn Kugeln erhalten. Bis dahin müsste er aber ein paar Wochen schuften.
    Es gab

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