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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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um eine Beschreibung, die seiner neuen Wirklichkeit verdammt nahekam.
    Quinn war wieder einmal nicht da. Im Grunde hatte Sam keine Ahnung, wo Quinn sich herumtrieb. Sein Freund – wenn das überhaupt noch das passende Wort war – war zu einem Schatten geworden, der kam und ging, wann er wollte. Manchmal alberte er herum wie früher, die meiste Zeit saß er aber bloß mürrisch da und schaute sich DVDs an, die er schon hundertmal gesehen hatte.
    Edilio tauchte in der Tür auf. Er wirkte niedergeschlagen. Sam, dem es peinlich war, dass er laut gesungen hatte, drehte rasch die Musik leiser und entfernte die Ohrstöpsel.
    »Was hast du herausgefunden?«
    »Wenn sie in Perdido Beach ist, hat sie sich gut versteckt. Wir haben überall gesucht. Mit allen gesprochen. Lana ist weg. Ihr Hund auch. Sie war in Elwoods Haus, seither hat sie niemand mehr gesehen.«
    Sam warf den iPod auf den Tisch.
    Edilio sank auf einen der Stühle. »Was hörst du?«
    »Agent Orange: A Cry for Help in a World Gone Mad .«
    Sie lachten beide voller Sarkasmus.
    »Als Nächstes zieh ich mir diesen alten Song rein vo n …« Sam versuchte, sich zu erinnern. »Genau, R.E.M.: It’s the End of the World as We Know It .«
    »Das kann man wohl sagen«, bemerkte Edilio. »Zuerst hab ich nach einem Mädchen gesucht, das die Leute durch Handauflegen heilen kann, und dann hab ich eine Zeit lang rumgeballert, um zu lernen, wie man mit einer Maschinenpistole umgeht.«
    »Wie ist es gelaufen?«
    »Ich hab jetzt vier Jungs, die es halbwegs beherrschen. Einer von ihnen ist Quinn. Gut sind wir aber noch lange nicht.«
    Sam schien nur halb zuzuhören. »Ich frage mich, warum Caine so lange zögert. Wieso greift er nicht an?«
    »Wozu die Eile? So können wir uns wenigstens gut vorbereiten.«
    »Mann, morgen Nacht bin ich weg!«
    »Das ist nicht sicher«, erwiderte Edilio verlegen.
    »Wenn ich nur wüsste, was in Coates läuft.«
    »Willst du sie ausspionieren?«
    »Keine Ahnung. Manchmal überlege ich mir, ob nicht wir den ersten Schritt machen sollten. Du weißt schon, raufgehen und es hinter uns bringen.«
    »Wir haben Waffen. Wir haben Leute, die fahren können. Und abgesehen von dir haben wir noch vier andere Mutanten mit Kräften, die uns im Kampf nützlich sein könnten. Hey, und dann hätten wir auch noch dieses Mädchen, das sich in Luft auflösen kann. Aber nur, wenn ihr etwas extrem peinlich ist.«
    Sam musste lächeln. »Jetzt verarschst du mich.«
    »Nein, Mann. Sie ist total schüchtern. Sobald du ihr ein Kompliment machst und etwas wie ›du hast schöne Haare‹ sagst, wird sie unsichtbar. Sie ist immer noch da. Du kannst sie berühren, aber nicht mehr sehen.«
    Sam lachte. Dann wurde er wieder ernst.
    »Damit werden wir Caine nicht beeindrucken.«
    »Taylor trainiert fleißig. Sie kann sich inzwischen mehrere Häuserblocks weit beamen.« Edilio zuckte die Achseln. »Ansonsten wäre da noch dieser Neunjährige. Er kann das Gleiche wie du mit dem Licht, nur nicht so stark.«
    »Neun. Wir können doch nicht von einem Neunjährigen verlangen, dass er andere verletzt.«
    »Wie wär’s dann mit einer Zwölfjährigen, die sich so schnell bewegt, dass du sie fast nicht siehst?«
    »Diese Brianna?«
    »Sie nennt sich neuerdings Breeze. Du weißt schon, so schnell wie eine Brise.«
    »Breeze? Wie der Name von einem Superhelden?« Sam schüttelte verzagt den Kopf. »Na toll! Auch das noch! Und hast du auch schon eine Idee, wie wir sie einsetzen können?«
    Edilio sah ihn betreten an. »Ich würde sagen, wir geben ihr eine Waffe. Sie schießt, flitzt weg und schießt danach gleich noch einmal.«
    »Oh Mann!« Sam ließ den Kopf hängen. »Sie ist zwölf und wir geben ihr eine Waffe? Damit sie auf Leute schießt? Auf Menschen? Das ist krank.«
    Darauf wusste Edilio keine Antwort.
    »Entschuldige, Edilio, ich will das gar nicht an dir auslassen. Nur … das ist doch abartig. Und es ist falsch. Schlimm genug, wenn es Kids in unserem Alter sind, aber Neun- und Zwölfjährige?«
    Sie hörten, wie jemand die Treppe heraufrannte. Sam und Edilio sprangen hoch und rechneten mit dem Schlimmsten.
    Dekka, die zu den Coates-Flüchtlingen gehörte, stürmte in den Raum und schlitterte über den gebohnerten Fußboden. An ihrer Stirn klaffte eine böse Platzwunde, sie hatte aber nicht zugelassen, dass Lana sie heilte.
    »Die ist von Drakes Schuh, als er mich getreten hat«, hatte sie gesagt. »Heile meine Hände, aber nicht meinen Kopf. Ich möchte ein Andenken

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