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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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zulassen, dass er starb.
    Doch das Blut drang weiterhin durch ihre Finger.
    »Guter Hund«, flüsterte sie durch ihre aufgesprungenen Lippen.
    Eine Zeit lang kämpfte sie gegen ihre Müdigkeit an. Aber Hunger und Durst, die Schmerzen, Furcht und Einsamkeit hatten sie zu sehr geschwächt. Nach einer Weile schlief Lana ein.
    Ihre Hand glitt vom Nacken des Hundes.
    Sam, Quinn und Astrid brachten die halbe Nacht damit zu, Clifftop bis in den letzten Winkel nach dem kleinen Pete abzusuchen. Astrid war dahintergekommen, wie das Sicherheitssystem des Hotels funktionierte, und hatte sich einen Generalpass für alle Türen ausgestellt.
    Sie durchsuchten jedes Zimmer, fanden aber weder Pete noch sonst irgendjemanden.
    Im letzten Zimmer blieben sie erschöpft stehen. Der Raum wurde von der Barriere in zwei Hälften geteilt. Als hätte jemand eine Wand aufgestellt.
    »Sie geht mitten durch den Fernseher«, sagte Quinn. Er nahm die Fernbedienung vom Tisch und drückte auf den roten Knopf. Nichts.
    »Dein Bruder könnte auf der anderen Seite sein«, meinte Sam, »zusammen mit deiner Mom.«
    »Kann sein, aber solange ich das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit weiß, muss ich davon ausgehen, dass er allein und hilflos ist«, entgegnete Astrid scharf. Sie kreuzte die Arme über der Brust, als wollte sie sich selbst festhalten. »Entschuldige. Das klang, als wäre ich sauer auf dich.«
    »Nein. Du klingst einfach nur sauer. Nicht auf mich. Wir können heute nichts mehr tun. Es ist fast Mitternacht. Ich finde, wir sollten in das große Zimmer gehen, in dem wir vorhin waren.«
    Astrid nickte nur und Quinn sah ohnehin so aus, als fielen ihm jeden Moment die Augen zu. Sie kehrten in die Suite zurück, die einen großen Balkon mit Blick auf den tief unten liegenden Ozean hatte. Zur Linken blockierte die Barriere die Aussicht. Sie schien kein Ende zu haben.
    Quinn ließ sich mit dem Gesicht voran auf eines der Doppelbetten fallen und war binnen weniger Sekunden eingeschlafen.
    Sam und Astrid standen noch eine Weile auf dem Balkon und teilten sich eine Toblerone aus der Minibar. Eine Weile sagten sie nichts.
    »Was, denkst du, ist das?«, fragte Sam schließlich. Er musste nicht erklären, was er mit »das« meinte.
    »Manchmal denke ich, das alles kann nur ein böser Traum sein. Ich finde es merkwürdig, dass bis jetzt niemand aufgetaucht ist. Inzwischen müsste es doch vor Soldaten, Wissenschaftlern und Journalisten nur so wimmeln. Ich meine, da erscheint auf einmal eine gigantische Mauer, die meisten Menschen in der Stadt verschwinden und dennoch ist weit und breit kein Fernsehteam zu sehen.«
    Was das betraf, hatte Sam eine schlimme Vermutung. Er fragte sich, ob Astrid auch schon auf diesen Gedanken gekommen war.
    Ja, das war sie. »Ich glaube nicht, dass das eine gerade Wand ist, die uns nur vom Süden abschneidet. Ich vermute, dass sie uns vollständig einkreist. Damit wären wir von der Außenwelt abgeschnitten. Und da noch niemand gekommen ist, halte ich das für sehr wahrscheinlich. Was meinst du?«
    »Ja. Wir sitzen in der Falle. Aber warum? Und warum verschwinden alle, die über fünfzehn sind?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sam beschäftigte noch eine andere Frage, aber er war sich nicht sicher, ob er die Antwort darauf tatsächlich wissen wollte. Schließlich stellte er sie doch: »Was passiert, wenn jemand fünfzehn wird?«
    Astrid blickte ihn ernst an. »Wann ist dein Geburtstag?«
    »Bald. Am zweiundzwanzigsten November. Fünf Tage vor Thanksgiving. In zwölf Tagen. Nein, in elf Tagen, es ist ja schon nach Mitternacht. Und deiner?«
    »Erst im März.«
    »März wäre mir lieber. Oder Juli oder August. Zum ersten Mal wünsche ich mir, ich wäre jünger.«
    Damit sie ihn nicht weiter so mitleidig ansah, sagte er: »Was denkst du: Sind die anderen noch am Leben?«
    »Ja.«
    »Glaubst du das wirklich oder wünschst du es dir bloß?«
    »Irgendwie beides«, erwiderte sie und lächelte. »Sam?«
    »Ja?«
    »Ich saß damals im Bus. Erinnerst du dich?«
    »Dunkel.« Er lachte. »Meine fünfzehn Minuten Ruhm.«
    »Du warst der mutigste und coolste Mensch, dem ich je begegnet bin. Alle dachten so. Du warst der Held der ganzen Schule. Und dann, ich weiß nicht. Es war, als hättest du dich irgendwie … abgeschottet.«
    Das ärgerte ihn ein wenig. Er hatte sich doch nicht abgeschottet. Oder?
    »Erwarte nicht zu viel von mir, okay?«
    »Okay, Sam.« Es klang nicht überzeugend. »Morgen gehen wir der Sache auf den Grund.«
    »Und

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