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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sind ja teilweise schon vor der FAYZ passiert.«
    »Mir wird zwar nachgesagt, dass ich gescheit bin, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht erklären. Ich weiß nur, dass es nach den Gesetzen der Physik und der Biologie nicht möglich ist. Im menschlichen Körper gibt es kein Organ, das Licht erzeugt. Und das, was Pete mit mir gemacht hat, ist der reinste Wahnsinn. Die Wissenschaftler konnten bisher nur ein paar Atome bewegen. Aber keinen Menschen. Das widerspricht allen physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Unmögliche Dinge können nicht passieren – und wenn sie doch eintreten, müssen sich die Regeln irgendwie geändert haben.«
    »Als hätte ein Hacker das Universum verändert«, sagte Quinn.
    »Genau«, bestätigte Astrid. Sie war erstaunt darüber, dass Quinn es verstanden hatte. »Als hätte sich jemand ins Universum eingeloggt und die Software umgeschrieben.«
    »Außer Kindern ist niemand mehr hier, dafür ist eine Wand aufgetaucht und mein bester Kumpel entpuppt sich als Laserhand.« Quinn schüttelte traurig den Kopf. »Und ich hab mir gedacht, ist zwar alles beschissen, aber wenigstens hab ich noch meinen Bruder, meinen besten Freund.«
    »Ich bin immer noch dein Freund, Quinn.«
    Quinn seufzte. »Ja, mag sein, aber es ist nicht mehr ganz dasselbe, oder?«
    »Wahrscheinlich gibt es noch andere«, meinte Astrid. »Andere wie Sam, Pete und das kleine Mädchen, das gestorben ist.«
    »Wir müssen das für uns behalten«, sagte Edilio. »Das dürfen wir niemandem erzählen. Die Leute mögen es nicht, wenn jemand denkt, dass er besser ist als sie. Wenn die normalen Kids das spitzkriegen, gibt es Probleme.«
    »Edilio hat Recht«, erwiderte Astrid. »Wenigstens fürs Erste. Vor allem darf niemand erfahren, wozu mein Bruder fähig ist.«
    »Es reicht, dass ihr Bescheid wisst«, sagte Sam.
    Sie machten sich auf den Rückweg in die Stadt. Keiner sprach ein Wort. Anfangs bildeten sie eine Gruppe, dann ging Quinn voraus. Edilio wich zum Straßenrand aus. Astrid blieb neben dem kleinen Pete.
    Sam bildete das Schlusslicht. Er wollte seine Ruhe haben, ungestört sein. Ein Teil von ihm wäre am liebsten immer weiter zurückgefallen, bis er verloren gegangen und von den anderen vergessen worden wäre.
    Andererseits verband ihn jetzt etwas mit diesen vier Menschen. Sie kannten sein Geheimnis. Und sie hatten sich nicht gegen ihn gewandt.
    Sam beschleunigte seine Schritte, um seine Freunde einzuholen.

Vierzehn
    255 Stunden, 42 Minuten
    Auf der Plaza ließen sich Sam, Astrid, Quinn und Edilio erschöpft ins Gras fallen. Pete blieb stehen und spielte selbstvergessen auf seinem Gameboy, so als wäre ein Nachtmarsch von zwanzig Kilometern nicht mehr als ein kurzer Spaziergang. Die aufgehende Sonne kam gerade hinter den Bergen hervor und sandte ihre ersten Strahlen auf den viel zu ruhigen und viel zu glatten Ozean.
    Das Gras war nass vom Tau. Sam spürte die Feuchtigkeit durch sein Hemd dringen. Er dachte noch, hier würde er niemals einschlafen können, dann war er schon weggetreten.
    Als er wach wurde, blendete ihn die Sonne. Er setzte sich auf und sah sich blinzelnd um. Der Platz war voller Kinder, nur seine Freunde waren nirgends zu sehen. Wahrscheinlich hatten sie sich auf die Suche nach Essbarem gemacht. Er war auch hungrig.
    Als er aufstand, bemerkte er, dass sich alle Leute in Richtung Kirche bewegten.
    Er schloss sich ihnen an und fragte ein Mädchen, das er kannte, was los sei.
    Es zuckte die Achseln. »Ich laufe nur den anderen nach.«
    Sam ging weiter, bis die Menge immer dichter wurde. Er sprang auf die Rückenlehne einer Parkbank, suchte das Gleichgewicht und spähte über die Köpfe der Menge hinweg.
    Vier Autos kamen von der Alameda Avenue auf die Plaza zugefahren. Langsam und hintereinander wie in einem Konvoi. Die eindrucksvolle Wirkung wurde noch dadurch verstärkt, dass der dritte Wagen ein Cabrio mit offenem Verdeck war. Die Autos waren allesamt dunkle, große und teure Fahrzeuge. Den Abschluss bildete ein schwarzer SUV. Sie hatten die Scheinwerfer eingeschaltet.
    »Kommt uns jemand retten?«, rief ein Fünftklässler Sam hoffnungsvoll zu.
    »Ich sehe keine Polizei, also eher nicht. Du solltest vielleicht nicht zu weit nach vorne gehen.«
    »Sind es Außerirdische?«
    »Wenn es Außerirdische wären, würden sie in Raumschiffen kommen und nicht in BMWs.«
    Der Konvoi erreichte die Plaza und hielt vor dem Rathaus.
    Aus den Autos stiegen Kinder. Die Jungen hatten schwarze Hosen und weiße Hemden an,

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