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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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die Mädchen schwarze Faltenröcke und dazu passende Kniestrümpfe. Alle trugen einen Blazer in einem unaufdringlichen Rot und mit einem direkt über dem Herzen aufgenähten Wappen. Mädchen wie Jungen hatten rot, schwarz und golden gestreifte Krawatten um.
    Auf dem Wappen waren ein goldener Adler und ein Puma zu erkennen und darüber in kunstvoller Goldstickerei die Buchstaben C und A . Unter dem Wappen stand das Motto der Coates Academy: Ad augusta, per angusta . Durch die Enge zum Erhabenen.
    »Das sind Coates-Schüler«, sagte Astrid. Sie hatte sich mit Pete und Edilio zu ihm gesellt. Sam sprang von der Bank.
    »Gut einstudierter Auftritt«, meinte Astrid, als könnte sie Sams Gedanken lesen.
    Als die Coates-Schüler aus den Autos gestiegen waren, wich die Menge intuitiv einen Schritt zurück. Zwischen den Kindern der Stadt, die sich als normal betrachteten, und den Schülern der Coates Academy, mit denen in der Regel etwas nicht stimmte, obwohl die Academy dies zu verbergen versuchte, herrschte seit jeher Rivalität.
    Coates war eine dieser Privatschulen, in die die Reichen ihre Kinder schickten, wenn sie von anderen Schulen als »schwierig« eingestuft wurden.
    Die Coates-Schüler nahmen in einer Reihe Aufstellung, als hätten sie auch das vorher geprobt.
    »Wie beim Militär«, murmelte Astrid.
    In dem Cabrio stand ein Junge auf, der anstelle des roten Blazers einen gelben Pullover mit V-Ausschnitt trug. Er sah gut aus, das fiel sogar Sam auf. Das Gesicht des Jungen schien von innen her zu leuchten. Er strahlte Selbstvertrauen aus, ohne arrogant oder herablassend zu wirken.
    »Hi, allerseits«, sagte er. »Ich heiße Caine Soren. Ihr könnt euch wahrscheinlich denken, dass ich … dass wir von der Coates Academy sind. Oder dass wir alle den gleichen miesen Klamottengeschmack haben.«
    In der Menge war verhaltenes Lachen zu hören.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Sam den Jungen mit dem Holzhammer. Er wandte sich ab, duckte sich und verhielt sich insgesamt so, als würde er sich am liebsten unsichtbar machen. Holzhammer war ein Coates-Schüler. Was hatte er gesagt? Dass er mit den Kids in Coates nicht klargekommen war?
    »Mir ist bewusst, dass sich die Schüler der Coates Academy und die von Perdido Beach schon immer aus dem Weg gegangen sind«, fuhr Caine fort. »Ich würde aber sagen, das war einmal. Wir sitzen jetzt alle im selben Boot. Deshalb sollten wir zusammenarbeiten, meint ihr nicht?«
    Etliche nickten.
    Er sprach klar und deutlich. Seine Stimme war nur etwas höher als Sams und hatte einen kräftigen und entschlossenen Klang. Durch die Art, wie er in die Menge blickte und die Leute ansah, vermittelte er den Eindruck, als würde er jeden von ihnen einzeln wahrnehmen.
    »Weißt du, was passiert ist?«, fragte jemand.
    Caine schüttelte den Kopf. »Nein. Ich vermute, wir haben genauso wenig Ahnung wie ihr. Alle über fünfzehn sind verschwunden. Und jetzt ist diese riesige Wand da.«
    »Wir nennen sie die FAYZ!«, rief Howard.
    »Und was bedeutet das?«, fragte Caine interessiert.
    »F-A-Y-Z. Fallout Alley Youth Zone. «
    Caine überlegte kurz, dann lachte er. »Das ist genial. Hast du dir das ausgedacht?«
    »Ja.«
    »Man darf nie den Humor verlieren, nicht einmal, wenn die Welt plötzlich auf dem Kopf steht. Wie heißt du?«
    »Howard. Ich bin die Nummer eins von Captain Orc.«
    Durch die Menge ging ein unbehagliches Raunen, dessen Bedeutung Caine sofort begriff.
    »Ich hoffe, dass ihr beiden mit uns zusammenarbeiten werdet. Das gilt auch für alle anderen, die mit uns über unsere Pläne für die Zukunft reden wollen. Denn wir haben einen Plan.« Den letzten Satz untermalte er mit einer Geste, als wollte er einen Strich unter die Vergangenheit ziehen.
    »Ich will zu meiner Mom!«, rief ein kleiner Junge.
    Jetzt wurde alles still. Der Junge hatte ausgesprochen, was jeder fühlte.
    Caine stieg aus dem Wagen und war mit wenigen Schritten bei dem Jungen. Er ging vor ihm in die Hocke und ergriff seine Hände. Er fragte ihn, wie er hieß, und stellte sich noch einmal vor.
    »Wir wollen alle unsere Eltern zurückhaben«, sagte Caine sanft, doch laut genug, um zumindest von den Umstehenden deutlich gehört zu werden. »Wir alle wollen das. Und ich glaube auch, dass es passieren wird. Wir werden unsere Mütter und Väter wiedersehen – und unsere älteren Geschwister und Lehrer. Ich bin davon überzeugt. Du auch?«
    »Ja.« Der kleine Junge schluchzte.
    Caine nahm ihn in die Arme. »Du musst stark sein. Tu’s

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