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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Freunde werden sich Sorgen machen. Alle werden sich Sorgen machen. Vor allem Mom und Dad. Sie müssen denken, dass wir tot sind.«
    Doch noch während sie das sagte, zweifelte sie an ihren eigenen Worten. Nachdem sie die Vorräte durchgesehen hatte, stellte sie den Stuhl in den Türrahmen, saß die meiste Zeit im Schatten, las oder ließ den Blick über die Wüstenlandschaft und die umliegenden Hügel wandern. Sie hatte sich angewöhnt, immer nur einen Absatz zu lesen, den Kopf zu heben und nach Gefahren Ausschau zu halten, um dann wieder zu ihrem Buch zurückzukehren und im nächsten Absatz zu versinken.
    Nach einer Weile fingen die Stille und die unendliche Leere an, ihre ohnehin nicht sehr ausgeprägte Zuversicht auf die Probe zu stellen.
    Die Barriere war immer noch da. Sie verlief hinter der Hütte und war somit die meiste Zeit außerhalb ihres Blickfelds.
    Als Lana sich einen Becher Wasser holte und noch mal nach dem Rasen sehen wollte, kam Patrick in gestrecktem Lauf und mit gesträubtem Nackenfell auf sie zugerast. Dabei wackelte er mit dem Kopf, als hätte er einen Anfall.
    »Rein!«, schrie Lana.
    Sie hielt die Tür auf, ließ Patrick hineinspringen, warf sie zu und schob den Riegel vor.
    Patrick schlitterte über den Teppich, überschlug sich und kam sitzend zum Stillstand. Etwas hing aus seinem Maul. Etwas Lebendiges.
    Vorsichtig näherte sie sich ihm. Sie beugte sich zu ihm, um zu sehen, was es war.
    »Eine Krötenechse? Du ängstigst mich fast zu Tode wegen einer Krötenechse?« Nachdem ihr Herz kurz ausgesetzt hatte, trommelte es jetzt wie wild. »Spuck sie aus! Patrick, ich verlasse mich auf dich und du flippst aus wegen einer blöden Echse?«
    Patrick wollte seine Beute nicht hergeben. Lana beschloss, sie ihm zu lassen. Er hatte sie inzwischen totgebissen.
    »Bring sie raus, dann darfst du sie behalten.« Lana wollte zur Tür, ging aber zuerst in die Hocke, um den Teppich glatt zu streichen. Dabei bemerkte sie die Luke im Fußboden.
    Sie schob den Lehnstuhl zur Seite und rollte den Teppich zusammen. Doch sie war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich wissen wollte, was sich unter den Holzdielen befand. Vielleicht war Einsiedler Jim in Wirklichkeit Massenmörder Jim.
    Andererseits hatte sie sonst nichts zu tun. Sie zog langsam die Falltür hoch.
    In dem unterirdischen Raum lagen ordentlich gestapelte Metallblöcke, jeder von ihnen war vielleicht zwanzig Zentimeter lang, halb so breit und ein paar Zentimeter dick.
    Lana wusste sofort, was sie da entdeckt hatte.
    »Patrick, das ist Gold!«
    Die Goldbarren wogen locker zehn Kilo das Stück, trotzdem hob sie genügend heraus, um sich ein Bild machen zu können. Lana schätzte, dass es insgesamt vierzehn Barren waren.
    Sie hatte zwar keine Ahnung, was Gold wert war, aber sie wusste, wie viel sie für ein paar Creolen aus Gold hinblättern musste.
    »Das sind eine Menge Ohrringe«, murmelte sie.
    Ihr Hund blickte verdutzt in das Loch.
    »Weißt du, was das bedeutet, Patrick? Das viele Gold hier und die Spitzhacken und Spaten draußen? Einsiedler Jim ist ein Goldgräber.«
    Sie lief ins Freie und zu dem Anbau, wo früher sein Wagen geparkt haben musste. Patrick sprang neben ihr her, in der Hoffnung, sie würde mit ihm spielen. Manchmal warf sie einen alten Axtstiel für ihn, aber diesmal sollte er enttäuscht werden.
    Lana ging zum ersten Mal den Reifenspuren nach. Zum Teil waren sie bereits verschwunden, dann tauchten sie aber gleich wieder auf. Nach ungefähr dreißig Metern teilten sie sich. Eine Spur, die schon älter schien, verlief in Richtung Südosten, wahrscheinlich nach Perdido Beach, die andere und offenbar frischere wies nach Norden zum Fuß des Gebirges.
    Perdido Beach musste ungefähr dreißig Kilometer entfernt sein, in dieser Hitze ein langer und gefährlicher Fußmarsch. Doch wenn die Mine am Fuß des Gebirges lag, was anzunehmen war, konnte die Entfernung bis dorthin nicht mehr als zwei bis drei Kilometer betragen. Einsiedler Jim war vielleicht noch da. Oder zumindest sein Fahrzeug.
    Bei der Vorstellung, sich wieder in die Wildnis zu wagen, sträubte sich alles in ihr. Beim letzten Mal war sie dem Tod nur haarscharf entronnen. Außerdem waren die Kojoten irgendwo dort draußen und warteten womöglich auf sie. Aber die paar Kilometer zur Mine? Das müsste zu schaffen sein.
    Sie füllte einen Plastikkanister mit Wasser. Dann trank sie selbst möglichst viel und sorgte dafür, dass auch Patrick genug Flüssigkeit zu sich nahm. Sie stopfte ihre

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