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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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schoss es mit einem Satz vorwärts und an dem Motorboot vorbei.
    »Festhalten!«, warnte Sam.
    Die vom Schnellboot erzeugten Wellen schwappten über den Rand des Whalers und warfen ihn gegen die Barriere. Sam wankte, blieb aber auf den Beinen, während seine bloßen Füße auf dem sich bedenklich neigenden Deck nach einem Halt suchten.
    Der Whaler blieb über Wasser, richtete sich wieder auf und gewann an Geschwindigkeit. Er schob sich zwischen die Wand und das Schnellboot, überholte es und kam ihm dabei so nahe, dass Sam nur den Arm hätte ausstrecken müssen, um Howard mit der Hand zu erwischen.
    Sams Boot fuhr jetzt mit voller Kraft. Es hüpfte von einer Wellenspitze zur nächsten, jagte an der Barriere entlang und entfernte sich immer weiter von der Küste.
    Das gegnerische Boot war aber viel schneller, und nachdem sich der Steuermann von seinem Schreck erholt hatte, nahm er die Verfolgung wieder auf und war Sam bald dicht auf den Fersen.
    »Bleib stehen, du Idiot!«, brüllte Orc.
    Sam ignorierte ihn. Er überlegte fieberhaft, wie sie ihnen entkommen konnten. Das andere Boot war nicht nur viel schneller, es war auch größer und schwerer und konnte den Whaler einfach überfahren.
    »Bleib stehen oder wir rammen euch!«, schrie Orc.
    »Sei kein Idiot, Sammy!« Howards Stimme war durch den starken Lärm der Motoren und das Rauschen des Wassers kaum hörbar.
    Plötzlich stand Astrid neben ihm. »Wirst du deine Kraft einsetzen?«
    »Ich weiß doch nicht, wie. Aber ich hab eine andere Idee.«
    Sam nahm das Funkgerät aus seinem Schlitz neben dem Gashebel und drückte auf den Knopf. »Hier ist Sam. Hört ihr mich? Over.«
    Als er einen Blick über seine Schulter warf, sah er Howards verblüfftes Gesicht. Ja, sie hatten ihn gehört. Howard nahm sein Funkgerät in die Hand und musterte es stirnrunzelnd.
    »Beim Sprechen hältst du den Knopf gedrückt, Howard. Wenn du fertig bist, sagst du ›over‹ und lässt ihn los. Over.«
    »Ihr müsst anhalten!«, erklang Howards blecherne Stimme aus dem Lautsprecher. »Äh, over.«
    »Vergiss es! Drake hat versucht, Astrid zu töten. Und ihr hättet mich beinahe umgebracht. Over.«
    Das beschäftigte Howard eine Weile, und sei es nur, um sich eine gute Lüge auszudenken. »Mach dir keine Sorgen, Sammy, Caine hat es sich anders überlegt. Er sagt, wenn ihr keine Schwierigkeiten macht, lässt er euch alle frei. Over.«
    »Klar. Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Over.«
    Sam steuerte das Boot so dicht wie möglich an die Barriere heran.
    Er drückte wieder auf den Knopf. »Wenn ihr versucht, uns zu rammen, knallt ihr gegen die Wand. Over.«
    Erst herrschte Stille. Dann erklang eine andere Stimme, die deutlich leiser, aber dennoch verständlich war. Sie musste von einem Funkgerät an Land kommen.
    »Schnappt ihn euch!«, befahl sie. »Sonst braucht ihr gar nicht erst zurückkommen.«
    Caine. Er benutzte das Funkgerät, mit dem er Kontakt zu Drake, der Kita und zur Feuerwehrzentrale hielt.
    »Hey, Caine«, meldete sich Howard. »Sie haben Astrid und den Behinderten. Und Quinn.«
    »Was? Sag das noch einmal! Astrid ist bei ihnen?«
    Sam antwortete an Howards Stelle: »Du hast richtig gehört, Caine. Dein Psychopath hat versagt.«
    »Schnappt sie euch alle!«, befahl Caine.
    »Was, wenn sie die Kraft einsetzen?« Howard klang ängstlich.
    »Dann hätten sie es längst getan«, erwiderte Caine voller Hohn. »Keine Ausreden: Macht sie kalt! Over and out.«
    Astrid wandte sich flehend an Sam. »Wenn du es kannst, dann tu’s!«
    »Was?«, fragte Edilio. »Ach, verstehe. Die Kraft.«
    Das Funkgerät knisterte wieder. »Ich zähle bis zehn, Sammy«, sagte Howard. »Dann fahren wir euch über den Haufen. Wir haben keine andere Wahl. Zehn.«
    »Edilio, Astrid, legt euch flach auf den Boden! Quinn, du auch!«
    »Neun.«
    Edilio zog Astrid neben sich und sie legten sich mit dem kleinen Pete in der Mitte auf die Planken.
    »Acht.«
    »Ich hoffe, das ist ein guter Plan, Bruder«, sagte Quinn, ging dann aber neben Astrid in die Hocke.
    »Sieben. Sechs.«
    Der Bug des Schnellboots ragte hinter ihnen wie ein riesiges auf und ab wippendes rotes Hackbeil in die Höhe, schnitt eine messerscharfe Linie durch das Wasser und kam immer näher. Die Barriere warf das Dröhnen der Motoren verzerrt zurück und schien ihren Lärm zu verstärken.
    »Fünf.«
    Er hatte einen Plan. Aber der Plan war Selbstmord.
    »Vier.«
    »Seid ihr bereit?«
    »Wofür?«
    »Drei.«
    »Er wird uns rammen.«
    »Ist das

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