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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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einen pelzigen Körper. Das Tier jaulte kurz auf, gab ein Grollen von sich und biss zu. Sein Maul legte sich wie ein Schraubstock um Sams Knie und übte einen solchen Druck aus, dass seine Knochen zu brechen drohten.
    Sam fiel gegen die Eingangstür und stieß sie zu. Er rutschte aus, landete mit dem Rücken zur Tür auf dem Boden und starrte in die gefletschten Lefzen des knurrenden Kojoten.
    Er streckte die Hände aus und griff in struppiges Fell und stahlharte Muskeln.
    Ein grauenhafter Schmerz durchfuhr seine Schulter. Die Bestie hatte sich darin verbissen, schüttelte ihn hin und her und riss an seinem Fleisch.
    Sam schrie vor Angst und hieb mit den Fäusten auf den Kopf der Bestie ein. Es war nutzlos. Das Tier schnappte blitzschnell nach seinem Hals. Blut spritzte auf sein Shirt.
    Sam kehrte die Handflächen nach vorne, doch der Angriff war zu heftig. Aus seiner Halsschlagader pumpte Blut. Er spürte seine Hände nicht mehr.
    Bevor Sam das Bewusstsein verlor, bekam er noch kurz das wilde, zerlumpte Mädchen zu sehen. Es stand neben ihm und hatte die Hände hoch erhoben. Sam sah alles wie in Zeitlupe. Eine Sekunde lang glitzerte es in seinen Augen, als das Mädchen einen rechteckigen, gelb glänzenden Gegenstand auf den Schädel des Kojoten niedersausen ließ.

Zweiunddreissig
    97 Stunden, 43 Minuten
    Lana zündete eine von Einsiedler Jims Laternen an und blickte sich um. Die Hütte sah genauso aus, wie sie sie verlassen hatte. Bloß waren jetzt noch zwei tote Kojoten da, drei verängstigte Kids, ein unheimlicher, vor sich hin starrender Vierjähriger und ein Junge, der auf dem Boden lag und nicht mehr lange leben würde.
    Sie trat Nip in die Seite. Keine Reaktion. Er war tot, erschlagen mit einem Goldbarren. Sie hatte so lange auf ihn eingedroschen, bis ihre Arme müde geworden waren.
    Den anderen Kojoten kannte sie nicht beim Namen. Aber er war auf die gleiche Art gestorben – zu fixiert auf seine Beute, um die Gefahr zu bemerken.
    Lana wandte sich an den Jungen, der wie ein Surfer aussah. »Wer bist du?«
    »Ich heiße Quinn.«
    »Und wer bist du?«, wurde sie von dem blonden Mädchen gefragt.
    Lana fand sie auf den ersten Blick unsympathisch; sie kam ihr wie eines dieser perfekten, obergescheiten Mädchen vor, die jemanden wie Lana normalerweise ignorierten. Andererseits hielt sie den seltsamen kleinen Jungen in den Armen und schien ihn zu beschützen. Vielleicht war sie ja doch ganz in Ordnung.
    Der Junge mit dem runden Gesicht und den schwarzen, kurz geschorenen Haaren beugte sich über den Verwundeten. »Leute, das sieht böse aus.«
    Die Blonde kroch rasch zu ihm. Sie riss das Hemd des Jungen auf. Blut strömte über seine Brust, es floss aus seinem Hals und seiner Schulter und wurde immer mehr.
    »Oh mein Gott, nein!«, schrie die Blonde.
    Lana schob sie zur Seite und legte eine Hand auf die Wunde.
    »Er wird nicht sterben«, sagte sie. »Ich bring das in Ordnung.«
    »Wie denn? Er muss genäht werden. Wir brauchen einen Arzt. Sieh doch, wie er blutet!«
    »Ja, ich hab’s bemerkt«, erwiderte Lana ungerührt. »Ich weiß, das klingt völlig irre, aber in ein paar Minuten geht es ihm wieder gut.« Sie entfernte ihre Hand, um zu zeigen, dass sich die Wunde bereits geschlossen hatte.
    »Das gibt’s doch nicht!«, stieß der Kurzhaarige hervor.
    Vor der Hütte heulten und bellten die Kojoten und warfen sich gegen die Tür. Aber der Riegel hielt stand. Lana schob die Rückenlehne des Stuhls unter die Klinke und dachte über ihren nächsten Schritt nach.
    Die Tür würde nicht ewig halten. Vorläufig war das Rudel aber orientierungslos. Solange Pack Leader auf der Jagd war, würden sie nicht wissen, wie sie sich verhalten sollten.
    »Er heißt Sam«, sagte die Blonde. »Das ist Edilio, das hier ist der kleine Pete, mein Bruder, und ich heiße Astrid. Du hast uns allen gerade das Leben gerettet.«
    Lana nickte. Das war schon besser. Das Mädchen erwies ihr Respekt. »Ich heiße Lana. Aber hört zu, die Kojoten sind noch lange nicht fertig mit uns. Sobald Pack Leader wieder da ist, werden sie uns angreifen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Tür hält.«
    »Ich kümmere mich darum«, erklärte Edilio.
    Der verletzte Junge kam schlagartig zu sich.
    Er starrte auf die toten Kojoten. Dann griff er sich an den Hals und blickte benommen auf das Blut an seinen Fingern.
    »Du wirst nicht sterben«, sagte Lana. »Den Rest bringe ich auch gleich in Ordnung. Meine Hand muss aber noch draufbleiben.«
    Er warf Astrid

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