Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
Web
Designer gehört. Neben dem persönlichen Unterhaltungswert habe ich aber auch
eine Menge Geschäftswissen aus diesem Fall gezogen. Manchmal sind es
Geschichten wie diese, die neben Ärger und Arbeit auch ein wenig mehr parat
haben.
Das
eigene Geschäft – wie geht es weiter?
Wie
schon früher erwähnt, hatte ich ja (fast) alle meine Kunden an einen anderen
Web Host verkauft. Aber nicht nur der Garagenmann war für wertvolle Lektionen
gut – auch der Käufer meines Kundenstammes war von besonderer Qualität.
Im
Februar 2004 erhielt ich die nächste Welle von E-Mails ehemaliger Kunden. Sie
waren sehr besorgt. Der neue Web Host hatte noch nicht einmal Geld verlangt,
keine Rechnung geschickt und war nicht erreichbar. Sehr merkwürdig – was war da
los? Ich schickte dem Käufer eine E-Mail, und er entschuldigte sich und wollte
sich um alles kümmern.
Eine
Ex-Kundin, die ich auch von einem früheren Arbeitgeber (Quark) kannte, war
unter den Kunden, die sich gemeldet hatten. Ich bot ihr Web Hosting auf meinem
eigenen Server an, damit der Alptraum ein Ende hatte, und sie nahm das Angebot
dankbar an.
April
2004
Ich
bekam eine E-Mail vom Käufer meiner Kunden, die mich erstaunte. Er schrieb mir,
dass er keine Lust mehr auf Web Hosting hätte und ob ich die Kunden wieder
haben wollte – sonst müsste er ihnen mitteilen, dass sie sich einen anderen Web
Host suchen müssten. Er schrieb auch, dass es sich vertan hätte und nicht
gewusst hätte, dass „so viel“ Kundenservice notwendig wäre (zumindest bei mir
war nie viel Arbeit mit den Kunden angefallen, sodass ich doch ein wenig erstaunt
war, so etwas zu hören).
Zu
dem Zeitpunkt hatte ich noch immer nicht voll entschieden, in welche Richtung
mein Geschäft gehen würde. Ich schrieb ihm zurück, dass seine Auffassung von
Customer Service (Service am Kunden) wohl eine Überarbeitung benötigen würde,
und dass er sich mal besser in deren Lage versetzen sollte, um zu verstehen,
was sein Tun bedeuten würde. Das wirkte offenbar, denn drei Wochen später bekam
ich eine E-Mail, dass er sich besonnen hätte und es jetzt richtig angehen
würde. Offenbar dauerte es aber bis Juli 2004, denn seitdem habe ich nie wieder
Beschwerden oder ähnliches gehört. Merkwürdige Leute – kaufen ein Geschäft und
dann kümmern sie sich nicht darum.
Nach
einer Woche Urlaub im Mai entschied ich mich, mein Business doch weiter zu
verfolgen. So toll war mein neuer Job nicht und die politischen Spielchen im
Betrieb gingen mir erheblich auf die Nerven. Man könnte wesentlich produktiver
sein, wenn alle miteinander arbeiten würden und nicht gegeneinander. Derzeit
zahlt der Job aber noch die Rechnungen und es gibt sicherlich schlimmere Plätze,
um sein Geld zu verdienen.
Aber
wie würde die Zukunft meines Geschäftes aussehen? Tagsüber Kunden versorgen war
nur sehr eingeschränkt möglich. Ich musste meine Tätigkeit also auf Dinge
verlegen, die weniger Aufmerksamkeit während des Tages verlangten und um die man
sich abends kümmern konnte.
Seit
dem frühen Sommer 2004 befindet sich Net Services USA LLC auf neuen Pfaden. Ich
biete eingeschränkt wieder Web Hosting und Web Design an, habe aber angefangen,
eigene Webseiten zu bauen, die Einkommen produzieren sollen (und teilweise auch
schon tun). Informationen und Wissen sind die Grundlagen dieser Webseiten.
Einkommen wird aus Werbeeinnahmen und Dienstleistungen um die Webseiten herum
erzielt. Die eigentlichen Inhalte – das Wissen und die Informationen – sind
kostenlos erhältlich.
Die
Inhalte sind nur in englischer Sprache erhältlich.
Die
Neuausrichtung meiner Business-Strategie ermöglicht das Fortführen des eigenen
Geschäftes und wird hoffentlich irgendwann dazu führen, dass ich komplett
selber für mich arbeiten kann. Es geht auf diese Weise leider wesentlich
langsamer voran als erhofft, aber ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.
Ein kleiner Gewinn aus dem Geschäft für 2004 ist jedenfalls sehr motivierend.
Update
April 2013: Net Services USA LLC is alive and kickin‘. Letztes Jahr feierten
wir das 10jährige Bestehen unserer eigenen Firma. Wie jedes Unternehmen gibt es
mal gute und mal schlechte Jahre, aber wir lassen uns den Spaß an der eigenen
Firma nicht nehmen.
Jahr
2004: Gibt es noch etwas Neues?
Noch
mal ein kurzer Schwenk zurück ins Jahr 2004. Es ist August 2004 und Simone und
ich gehen an einem warmen Sommerabend mit Aspen spazieren. „Wir sind drei Tage
drüber und auf dem Test ist ein kleiner
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