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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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›Gangstakid‹.« Ash zieht einen Taschenspiegel hervor und zieht ihre Augen mit dunkelblauem Kajal nach. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du so lange gebraucht hast, um diesen Arsch von Chilly zu ohrfeigen. Du hättest ihm schon vor zwei Jahren eine verpassen sollen.« Sie wirft Taschenspiegel und Kajal in ihren Rucksack.
    »Ich musste mich erst innerlich darauf vorbereiten«, sage ich.
    »Hoffentlich hast du ihm die Visage zertrümmert«, sagt sie.
    »Ich glaube nicht. Aber vielleicht haben wir ja Glück.«
    »Weißt du noch, wie es ihn angekotzt hat, als du mit ihm Schluss gemacht hast? Wie er ständig beidir angerufen hat und dir überall nachgelaufen ist? Mein Gott, was für ein verdammter Versager.«
    »Ja, und ich bin die verdammte Versagerin, die mit ihm zusammen war. Würg.« Ich schaudere.
    »Hat er denn zugegeben, dass er das Foto gemacht und überall herumgeschickt hat?«
    »Er hat es zumindest nicht abgestritten.«
    »Cabrón.«
    Joelle kommt wie ein aufgeregter Vogel in die Cafeteria geflattert. »Tayari hat mir erzählt, was passiert ist!«, sagt sie und wirft ihre Geldbörse auf den Tisch. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Es geht mir gut, Jo«, erwidere ich. »Nicht er hat mich geschlagen. Sondern ich ihn.«
    »Ich finde das super!«, kreischt sie. »Wenn du es nicht getan hättest –«
    »Dann hättest du ihm deinen Stiefel in den Schlund gesteckt«, beenden Ash und ich ihren Satz.
    »Genau«, sagt Joelle. Sie streicht mit ihren Händen durch mein Haar. »Audrey, ich muss dir einfach noch mal sagen, wie toll du aussiehst! Machst du dir noch ein paar hellere Strähnchen oder Farbakzente rein? Das würde dir bestimmt gut stehen! Aber du musst deine Augen stärker schminken. Ash, gib ihr doch mal deinen Kajal.«
    »Zu Befehl, Meister«, sagt Ash. Sie fixiert jemand hinter mir und ich drehe mich um. Luke und Nardo stehen am Eingang der Cafeteria und reden mit zwei jüngeren Mädchen. Als Luke mich sieht,hält er eine Sekunde lang inne. Das mit meinen Haaren überrascht ihn, das weiß ich. Zum ersten Mal seit einer Woche sieht er mich an, ohne seine versteinerte Miene aufzusetzen.
    »Zumindest können wir jetzt davon ausgehen, dass Luke nichts mit dem Foto zu tun hatte«, stelle ich fest.
    »Trotzdem benimmt er sich immer noch so, als wäre es deine Schuld. Als hättest du ihm etwas angetan«, sagt Joelle. »Ignoriert dich einfach. Was bildet der sich eigentlich ein!«
    »Vergiss ihn, Audrey«, flüstert Ash. »Es lohnt sich nicht, sich darüber aufzuregen. So wie es aussieht, macht er einfach weiter.«
    Ich nicke und kaue an meinen Fingernägeln. Joelle tätschelt meinen Arm und wirft Luke einen Blick zu, der töten könnte.
    »Sieh ihn dir an«, fährt Joelle fort. »Er war auch auf dem Foto. Aber da steht er und ist auch noch stolz auf sich. Wahrscheinlich denkt er, die ganze Welt steht bei ihm Schlange, um ihm einen zu blasen.«
    Ich reibe mir die Schläfen. »So ähnlich ist es ja auch, oder?«
    »Sei froh, dass du nicht mehr mit ihm gemacht hast«, sagt Joelle. »Sonst wäre alles noch viel schlimmer.«
    Sie ahnen nicht, dass alles viel schlimmer ist. Sie wissen es nicht, weil ich es ihnen nicht erzählt habe. Am liebsten würde ich so tun, als wäre es nie geschehen.Am liebsten würde ich es löschen wie eine E-Mail. Aber da geht, redet, ist Luke und es tut mir in der Seele weh. Dabei waren wir gar nicht richtig zusammen. Warum tut es dann so weh? Es fühlt sich an wie diese Ohrenschmerzen, die ich mal hatte. Zuerst hatte ich gar nicht das Gefühl, krank zu sein. Bis die Schmerzen so schlimm wurden, dass ich wünschte, mein Trommelfell würde platzen. Damit es endlich nicht mehr wehtat.
    Ich würde auch am liebsten platzen. »Ich wünschte, ich hätte nicht mehr mit ihm gemacht«, sage ich.
    »Was?«, rufen Ash und Joelle im Chor. »Was meinst du damit?«
    Als ich nicht antworte, sagt Ash: »Du hast doch nicht etwa …«
    »Warte«, sagt Joelle. »Wann? Bei meiner Party?«
    »Nein. Davor.«
    »Erzähl uns mehr«, kreischt Joelle. »Ich will alles wissen.«
    Ash sieht plötzlich ganz bleich aus. »Davor?«, fragt sie.
    »Ja«, sage ich. »Ich habe es dir nicht gesagt, weil… Ich weiß auch nicht. Ich konnte es einfach nicht.«
    »Warum?«
    »Hab ich doch gerade gesagt. Ich weiß es nicht.«
    »Nein«, sagt Ash. »Warum hast du das getan?«
    »Was soll das heißen: Warum hast du das getan?«, sage ich. »Warum tut man das?«
    »Aber ihr wart doch gar nicht richtig zusammen!«
    Ihre dunklen

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