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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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ins Spiel gebracht. Ein straffälliges Mädchen, das alle in den Wahnsinn treibt. Es verschluckt sich an einem Hafer-Rosinen-Muffin und erstickt beinahe daran.«
    »Klingt gut.«
    Die Arztpraxis sieht aus wie alle Arztpraxen: weiße Wände, schlechte Kunstdrucke und langweilige Zeitschriften. Ich muss unzählige Formulare übermeine medizinische Vorgeschichte ausfüllen, in denen ich erklären soll, ob meine Urururgroßmutter jemals einen Schlaganfall oder einen eingewachsenen Nagel hatte. Endlich ruft mich eine Sprechstundenhilfe ins Behandlungszimmer. Ich werde gewogen und mein Blutdruck wird gemessen. Ich muss mich nackt ausziehen, einen merkwürdigen Papierumhang und eine winzige Papierschürze anziehen und sitze zitternd in einem eiskalten Zimmer. Wer denkt sich so was bloß aus?
    Es klopft an der Tür und der Arzt kommt herein. Hinter ihm betritt die Arzthelferin, die mir den Blutdruck gemessen hat, den Raum. Sie sieht aus wie eine große Kartoffel mit Beinen.
    »Hallo, Audrey. Ich bin Dr. Warren«, sagt er. »Mrs Thrane hast du ja bereits kennengelernt.«
    »Hallo«, sage ich. Er schüttelt mir die Hand und ich mustere ihn kurz. Väterlicher Typ mit dunklem, lichten Haar. Immer noch besser als ein blonder, attraktiver Typ mit vollem Haar, finde ich. Zumindest wenn es sich um einen Frauenarzt handelt.
    Er zieht einen schwarzen Hocker auf Rollen zu sich und setzt sich. »Dann machen wir heute also eine allgemeine Untersuchung.«
    »Gern!«, sage ich unbeholfen. »Ich meine, ja, gut.«
    »Dein Blutdruck ist in Ordnung. Irgendwelche Probleme mit Kopfschmerzen?«
    Ich zucke die Achseln. »Eigentlich nicht. Wenn ich nicht genug geschlafen habe oder wenn mir kaltist oder so, tut mir manchmal der Kopf ein bisschen weh.«
    »Hattest du jemals Migräne? Sehr starke Kopfschmerzen?«
    »Nein, noch nie.«
    »Irgendwelche Verwandte mit Migräne?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Menstruationsbeschwerden? Krämpfe? Rückenschmerzen?«
    »Nein.«
    Er kritzelt etwas auf eine Karteikarte.
    »Irgendwelche Probleme mit der Brust?«
    Was denn für Probleme? Dass sie nachts heimlich abhaut? »Nein.«
    »Bist du sexuell aktiv, Audrey?«
    Seufz. »Ich war es.«
    Er sieht nicht von seiner Karteikarte auf. »Und wann war das?«
    »Vor ungefähr einem Monat.«
    »Also, Geschlechtsverkehr. Vor etwa einem Monat?«
    »Ja«, sage ich.
    »Verhütung?«
    »Ich … er … wir haben ein Kondom benutzt.«
    »Warst du schon mal schwanger oder befürchtest du, du könntest jetzt schwanger sein?«
    Ash würde jetzt sagen: ›Heiliger Bimbam!‹ »Nein«, sage ich.
    »Wann war die letzte Periode?«
    »Ähm …« Ich zähle im Geiste die Tage. »Vor etwa zwei Wochen?«
    »Und wie viele Sexualpartner hattest du?«
    Ach, Hunderte. »Einen.«
    »Gut.« Er steht auf und geht zum Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Beim Einseifen sagt er: »Ich werde zuerst deine Brust untersuchen.« Er trocknet sich die Hände ab und reibt sie aneinander. Wahrscheinlich um sie aufzuwärmen. Dann gleiten seine rauen Finger unter dieses Papierding, das ich trage, und drücken an meinen Brüsten herum – es ist die merkwürdigste ärztliche Untersuchung, die ich jemals miterlebt habe. Die Arzthelferin sieht ihm gähnend zu.
    »Alles bestens«, sagt er. Er zieht zwei Gummihandschuhe aus einer Box und schlüpft hinein. Es ist exakt die gleiche Marke wie die, die ich zum Haarefärben gekauft habe. Irgendwie kommt mir das nicht richtig vor.
    »So, ich möchte, dass du dich jetzt auf diesen Stuhl setzt und deine Beine in diese Halterungen legst.«
    Wo soll ich meine Beine bitteschön reinlegen? Soll das ein Witz sein? Ich tue, was er sagt, und sehe konzentriert zur Decke. Es ist eine von diesen weißen Korkdecken mit den vielen kleinen Flecken. »Audrey, du musst deine Beine etwas mehr öffnen.«
    »Entschuldigung«, sage ich. Ich werde rot. Aber die Arzthelferin macht immer noch ein gelangweiltes Gesicht, während sie dem Arzt etwas reicht, das wie ein riesiges Salatbesteck mit Schnabel aussieht.
    »Das ist ein Spekulum, Audrey«, sagt er. »Damit werde ich mir jetzt deinen Gebärmutterhals ansehen. Es kann sein, dass es sich ein bisschen unangenehm anfühlt.« Ich spüre, wie etwas gegen mich drückt. »Versuch dich zu entspannen, Audrey.«
    ENTSPANN DICH! Ich hole tief Luft. Das Salatbesteck zwängt sich in mich. Es tut nicht weh, aber es fühlt sich seltsam an. Ich hasse es. »Au!«, sage ich.
    »Alles in Ordnung?«, fragt er.
    Nein. »Ich glaub schon.«
    »Du

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