Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
Ranking-Faktor für die Google-Suchergebnisseite ist, hat Google Analytics vor einiger Zeit den Tracking-Code aktualisiert. Der asynchrone Tracking-Code ist mittlerweile der einzig verfügbare Code, dessen Funktionsweise im Kapitel 6.1 noch näher beschrieben wird.
3.3
Cookies
Im vorigen Kapitel wurden Cookies bereits kurz erwähnt. Cookies (oder auch HTTP-Cookie) sind kleine Dateien, die auf dem Computer des Users gespeichert werden. Diese Dateien gehören zum genutzten Browser (Firefox, Internet Explorer, Google Chrome etc.) und können von bestimmten Webservern abgerufen und ausgelesen werden. Cookies haben in der Öffentlichkeit nicht immer ein gutes Image. Aus der Web-Analyse sind sie zurzeit allerdings nicht wegzudenken, denn viele der aus den erhobenen Daten erstellten Berichte basieren auf Daten, die sich nur mit Hilfe von Cookies darstellen lassen. Cookies bieten folgende Vorteile:
Erkennung unterschiedlicher Besucher
Zusammenführung von mehreren Seitenaufrufen zu einem Besuch eines Besuchers
Wiedererkennung von Besuchern
Verknüpfung bestehender Daten voriger Besuche mit folgenden Besuchen eines Besuchers
Entgegen der Meinung vieler identifizieren Cookies keine Menschen. Cookies definieren sich über eine Kombination aus Browser, Computer und Web-Analytics-Konto-ID und identifizieren daher eher Rechner bzw. sogar nur Browser als Individuen.
Beispiel:
Ein User besucht während der Arbeitszeit mit seinem Firmencomputer eine Reiseseite, um sich über eine Reise nach Mallorca zu informieren. Der Firmenrechner erhält die entsprechenden Cookies und kennzeichnet den Besucher. Später am Abend bucht derselbe User, nach Rücksprache mit seiner Familie, die Reise auf dem Familiencomputer. Angenommen, der User war mit dem Familiencomputer vorher noch nie auf der Seite, dann wird er aus Sicht eines Web-Analytics-Tools als erstmaliger Besucher wahrgenommen – obwohl er mit einem anderen Rechner bereits die Seite besuchte. Benutzt der User auf einem Computer zwei unterschiedliche Browser, wird er gleichzeitig als zwei unterschiedliche Besucher in einem Web-Analytics-Tool gezählt.
Ähnlich verhält es sich, wenn der Familiencomputer von mehreren Familienmitgliedern genutzt wird. Dann lässt sich dieser Rechner nur als ein Rechner identifizieren – die Cookies können nicht feststellen, welches Familienmitglied gerade vor dem Bildschirm sitzt.
Werden nun innerhalb der Familie unterschiedliche Browser genutzt, ist eine Identifizierung einzelner Menschen nahezu unmöglich.
Ich will allerdings nicht verschweigen, dass der Gebrauch von Cookies auch fragwürdig sein kann und in der Vergangenheit sicher auch personenbezogene Daten erhoben wurden (professionelle Web-Analytics-Tools schließe ich hier allerdings aus).
Üblicherweise akzeptieren Browser ein Minimum von 300 Cookies insgesamt, wobei 20 Cookies per Domain mindestens zugelassen sind.
Information:
Ebenso wie das Thema Datenschutz wird auch über Cookies gern diskutiert. Ende 2009 wurde von der EU eine neue Richtlinie herausgegeben, die sich mit der Cookie-Thematik beschäftigt. Diese Richtlinie ist für Nicht-Juristen wieder mal nicht leicht verständlich und vielfältig interpretierbar. Hier ein Absatz aus der Richtlinie:
Ausnahmen von der Informationspflicht und der Einräumung des Rechts auf Ablehnung sollten auf jene Situationen beschränkt sein, in denen die technische Speicherung oder der Zugriff unverzichtbar sind, um die Nutzung eines vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich angeforderten Dienstes zu ermöglichen.
Hierdurch lässt sich, je nachdem, mit wem man diskutiert, in verschiedene Richtungen argumentieren, und richtig schlau wird man am Ende doch nicht. Welche Bedeutung hat dieser Absatz aber nun für die Web-Analyse? Für die Beantwortung dieser Frage ist ein Absatz in dieser Richtlinie zuständig:
Wenn es technisch durchführbar und wirksam ist, kann die Einwilligung des Nutzers zur Verarbeitung im Einklang mit den entsprechenden Bestimmungen der Richtlinie 95/46/EG über die Handhabung der entsprechenden Einstellungen eines Browsers oder einer anderen Anwendung ausgedrückt werden.
Dies kann so interpretiert werden, dass die Browsereinstellungen dafür Sorge tragen, ob man als User Cookies akzeptiert oder eben nicht. Es reicht also aus, seinen Browser entsprechend zu konfigurieren, und man überlässt damit dem User die Wahl, wie er mit Cookies umgehen will. Wenn dies die richtige Interpretation ist, bedeutet es, dass sich
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