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Google-Mitarbeiter Nr. 59

Google-Mitarbeiter Nr. 59

Titel: Google-Mitarbeiter Nr. 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Edwards
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solches Marketing. Das Unternehmen lehnte jeglichen Versuch ab, seiner neuen Art von Geschäft traditionelle Vorgehensweisen aufzupfropfen.
    Bei Salsa und Trinksprüchen zu mexikanischem Bier beschloss ich, offen zu bleiben gegenüber neuen Ideen und Vorgehensweisen. Ich würde das Kind schon schaukeln. Ich würde mir selbst und meinen stets anpassungsfähigen Kollegen beweisen, dass dieser alte Doug immer noch neue Tricks lernen konnte.

Teil II
    Google wächst und verschafft sich Gehör
jenseits des Startups.
Noch kein Suchgigant.
Die heikle Phase von Google.
11 Abheben
    Während ich herauszufinden versuchte, wie mein nächster Schritt aussehen könnte, überschlugen sich die Techniker, um die schwerwiegenden, komplizierten Dinge zu erledigen, die unbedingt getan werden mussten. Ihre jahrelangen Anstrengungen sollten ungefähr zur gleichen Zeit Früchte tragen, zu der ich gerade anfing, mich zurechtzufinden.
    Die Geschichte der Technik begann im Juni 1999 – bevor ich überhaupt von Google gehört hatte. Jim Reese, der in einen Systemadministrator verwandelte Neurochirurg, war gerade eingestellt worden. An seinem ersten Tag kam er vormittags um 8 Uhr und arbeitete 14 Stunden durch. Am nächsten Tag kam er ein bisschen später – ungefähr 10 Uhr vormittags – um Back-up-Server zum Intranet von Google hinzuzufügen und Netzwerkanschlussprobleme im Plex zu beheben. Er verließ das Büro um 4 Uhr für ein frühes Abendessen auf seinem Weg zu Exodus, dem Rechenzentrum von Google, wo er bis 5 Uhr am Morgen blieb. Genauso verfuhr er am nächsten Tag und jeden weiteren Tag in dieser Woche einschließlich Samstag und Sonntag. Seine Aufgabe, die ihm von Larry ohne weitere Erklärung zugeteilt worden war, bestand darin, 2000 neue Server zu installieren und online zu bringen.
    So viele Computer würden nicht in den Käfig passen, den Google zu der Zeit besaß, also musste Jim zusätzlichen Raum im Rechenzentrum schaffen. »Ich arbeitete so hart, wie ich konnte«, sagte er, »um mit den Möglichkeiten bei Exodus klarzukommen. 1999 war Käfigplatz schwer zu bekommen und Exodus war ziemlich voll.« Das lag zum Teil an Unternehmen wie eBay, deren Käfig in der Nähe des Google-Käfigs war. »Sie hatten einen Käfig vom zehn- oder zwanzigfachen unserer Größe und sie hatten vielleicht 80 Computer darin«, erinnert sich Jim, »wohingegen wir 80 Computer in einem Gestell untergebracht hatten«. Neun Gestelle waren in den Google-Käfig gequetscht worden – aber, wie Jim und sein neuer Kollege Schwim bei genauerer Betrachtung feststellten, das genügte nicht.
    »Wenn wir jeden Kasten auf dieser Seite des Käfigs sieben Zentimeter verschieben, schaffen wir ausreichend Platz, um ein weiteres Gestell einzufügen«, erkannte Schwim und quetschte sich seitlich durch den Gang. »Das Problem ist nur, dass der Gang zu schmal ist, ein Gestell durchzurollen. Wir müssen die Seitenwand des Käfigs abmontieren.« Sie riefen den Hausmeister, beschrieben ihm, was sie wollten, und gingen zum Mittagessen.
    Als sie zurückkamen, war der schwarze Maschendrahtzaun an einer Seite des Google-Käfigs entfernt worden. Jim und Schwim schoben das Gestell hinein, verkabelten die Computer, verbanden sie mit dem Hauptschalter und schalteten sie ein. Alles lief programmgemäß an. Jim kontrollierte die Verbindungen an der Rückseite des Gestells noch mal, während Schwim auf der Vorderseite stand und Befehle eingab, um den Fortschritt zu überwachen.
    »Es läuft!«, rief Schwim von der Vorderseite des Gestells. »Das Nächste, woran ich mich erinnerte«, erzählt Jim, »war, dass ich auf dem Fußboden des Rechenzentrums saß.«
    »Wir haben das Gestell verloren!«, brüllte Schwim. »Was ist los?« Er ging um das Gestell herum und fand Jim, vorsichtig seinen Kopf abtastend, auf dem Boden. Neben ihm lag ein blutverschmierter hundert Kilo schwerer Querträger aus Metall, der von der Decke des Käfigs gefallen war.
    »Oh ...«, sagte Jim und zeigte mit zitterndem Finger auf eine Gruppe durchtrennter Kabeln, die dem Träger im Weg gewesen waren, »wir werden mehr Faserkabel brauchen.«
    »Du bist der einzige Neurochirurg hier«, antwortete Schwim, der die Situation sowohl mit Sorge als auch mit der Sachlichkeit eines Technikers betrachtete. »Glaubst du, dass du dir selber helfen kannst?«
    Das Hausmeisterteam hatte aus Gründen, die nur ihnen bekannt waren, die Halterung für den Querbalken losgeschraubt, als sie die Wand entfernten. Jims medizinischer

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