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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zurückzerrte, daß sie ve r suchte, ihre Fingernägel in meine Schultern und meinen Hals zu graben. Ich schwang herum und stieß sie zurück. Sie fiel auf die Knie und kroch plöt z lich zu einem der Steine, packte ihn und wollte die Flucht ergreifen. Ein Speer klapperte neben mir über die Plattform. Die Wächter waren auf dem Dach!
    Ich sprang hinter der vermummten Gestalt her, ergriff sie, wirbelte sie herum und entriß ihr den Stein, den sie trug. Sie schlug nach mir und verfol g te mich zu dem Tarn, der erregt seine Flügel schü t telte und das Dach des Zylinders verlassen wollte. Ich sprang hoch, griff nach dem Sattelring. Im näc h sten Augenblick saß ich im Sattel und zerrte heftig am ersten Zügel. Die vermummte G e stalt versuchte die Sattelleiter zu erklimmen, wurde j e doch durch das Gewicht ihrer bestickten Roben behi n dert. Ich fluchte, als ein Pfeil meine Schulter streifte. Im gleichen Augenblick breiteten sich die gewaltigen Fl ü gel des Tarn aus, und das Ungeheuer erhob sich in die Luft. Er schwebte davon, und das Surren der Pfeile klang mir in den Ohren, dazu die Schreie der aufgebrachten Mä n ner und der lange, durchdringende Entsetzensschrei eines Mädchens.
    Ich blickte verblüfft nach unten. Die vermummte G e stalt klammerte sich noch immer verzweifelt an der Sa t telleiter fest. Sie pendelte frei unter dem Tarn hin und her, während die Lichter Ars schnell unter uns zurüc k blieben. Ich zog mein Schwert aus der Scheide, um die Leiter abzutrennen, doch dann hielt ich inne und stieß die Klinge ärgerlich wieder zurück. Ich konnte mir das z u sätzliche Gewicht nicht erlauben, doch ich brachte es auch nicht über das Herz, das Mädchen in den Tod zu schicken.
    Ich fluchte, als unten das wilde Konzert von Tarnpfe i fen hörbar wurde. In der heutigen Nacht war bestimmt jeder Tarnkämpfer Ars unterwegs. Ich passierte die let z ten Zylinder der Stadt und fand mich frei in der gorean i schen Nacht, auf dem Wege nach Ko-ro-ba. Ich steckte den Heimstein in die Sa t teltasche, verriegelte sie und griff dann nach unten, um die Sattelleiter einzuziehen.
    Das Mädchen wimmerte entsetzt, und ihre Muskeln und Finger schienen vor Kälte erstarrt.
    Als ich sie längst vor mir in den Sattel gezogen und s i cher am Ring festgeschnallt hatte, mußte ich ihre Finger gewaltsam von der Leitersprosse lösen. Ich faltete die Leiter zusammen und befestigte sie an der Seite des Sa t tels. Das Mädchen tat mir leid. Eine hilflose Figur in den ehrgeizigen politischen Plänen ihres Vaters. Die leisen Angstlaute, die sie ausstieß, rührten mich.
    »Hab keine Angst«, sagte ich. »Ich werde dir nichts tun. Wenn wir über dem Sumpf hinaus sind, setzte ich dich an irgendeiner Straße ab.« Ich wollte sie beruhigen. »Morgen früh bist du wieder in Ar.«
    Hilflos stammelte sie ein unverständliches Wort des Dankes, drehte sich herum und legte die Arme um mich, wie um Schutz zu suchen. Ich spürte sie zittern, spürte i h ren unschuldigen Körper, und dann schloß sie plötzlich die Arme um meine Hü f ten und stemmte mich mit einem Wutschrei aus dem Sattel. Als ich zu fallen begann, machte ich mir klar, daß ich bei der wilden Flucht me i nen eigenen Sattelgurt nicht festgezogen hatte. Meine Hände versuchten zuzupacken, griffen ins Leere. Ich stür z te kopfüber ins Nichts.
    Einen Sekundenbruchteil lang hörte ich ihr triumphi e rendes Gelächter, das sich schnell im Wind verlor. Ich spürte, wie sich mein Körper beim Sturz in Erwartung des Aufpralls versteifte. Ich fragte mich wohl auch, ob ich Schmerz verspüren würde, und kam zu dem Schluß, daß das wohl der Fall sein mußte. Absurderweise ve r suchte ich meinen Kö r per zu lockern und entspannte die Muskeln, als ob das noch einen Unterschied machen würde. Ich wartete auf den Aufprall, war mir des Schmerzes bewußt, als ich durch Äste raste und schlie ß lich in einer weichen, nachgebenden Substanz unte r tauchte. Ich ve r lor das Bewußtsein.
    Als ich die Augen öffnete, haftete mein Körper an e i nem weitreichenden Netzwerk aus breiten elastischen Bahnen, die eine seltsame Struktur bildeten, etwa ein Pasang im Durchmesser, durch das in unregelmäßigen A b ständen die gewaltigen Bäume des Sumpfwaldes ragten. Ich spürte das seltsame G e webe zittern und versuchte aufzustehen. Doch das war unmöglich. Ich klebte an der Substanz, aus der das gewaltige Netz bestand. Von links näherte sich mit einer für ihre Größe erstaunlichen Geschwindigkeit eine der

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